Streaming-Dienste: COVID-19 katalysiert den Erfolg von Netflix, Disney+ und Co.
In Zeiten von Corona-induzierten Lockdowns erfreuen sich Streaming-Plattformen besonderer Beliebtheit - Kinos hingegen haben es immer schwerer, gegen Video-On-Demand-Portale anzukommen.
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Streaming auf dem Vormarsch
Betrachtet man die Quartalszahlen der Streaming-Plattform Netflix, erkennt man einen sich deutlich abzeichnenden Trend - weg von Kinobesuchen, hin zum individuellen Filmerlebnis vor dem heimischen Fernseh- oder Computer-Bildschirm. Katalysiert wird diese Entwicklung hinzukommend durch die Corona-bedingten Hygiene- und Abstandregelungen sowie Lockdowns zur Eindämmung der Pandemie.
Bereits der initiale Lockdown im ersten Quartal 2020 zeigte, dass erfolgreiche Eigenproduktionen wie die Reality-Serie "Tigerking: Murder, Mayhem and Madness", deren Titel als "Großkatzen und ihre Raubtiere" ins Deutsche übersetzt wurde, Zuschauer an die Fernsehbildschirme fesseln und die Anzahl der bezahlten Abonnements in die Höhe treiben - so die Experten von absatzwirtschaft.
Die aktuellen Netflix-Quartalszahlen übertreffen sämtliche Erwartungen
Auch die Bilanz des vierten Quartals 2020 zeichnet ein deutliches Bild: Die Anzahl der Netflix-Abonnements stieg - trotz des verschärften Konkurrenzkampfes am Streaming-Markt - erneut stark an. Zu dieser Entwicklung beigetragen haben royale Serienhits, wie "Bridgerton", "The Queen's Gambit" und "The Crown". Netflix generierte auf diese Weise in den finalen drei Monaten des Jahres 2020 beachtliche 204 Millionen zahlende Kundenabonnements - 8,5 Millionen mehr, als die Plattform noch im vorherigen Quartal zählte, so Netflix am 19. Januar nach US-Börsenschluss. Die steigenden Abonnentenzahlen schlagen sich auch in den Erlösen der Streaming-Plattform nieder. Über 20 Prozent höher waren diese im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zu 2019. Trotzdem fielen die Gewinne mit 524 Millionen US-Dollar (447 Millionen Euro), aufgrund der hohen Investitionen der Plattform, etwas geringer aus als 2019.
Für das laufende Quartal stellt Netflix einen leichten Anstieg der Zahlen in Aussicht, indem das Unternehmen mit rund sechs Millionen zahlenden Abonnenten mehr rechnet, obwohl Analysten von weitaus höheren Abonnentenzahlen ausgehen, als Netflix mit 210 Millionen voraussieht.
Disney+ wächst rasant
Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen, gehören Streaming-Dienste zu den Krisenprofiteuren. Auch der größte Netflix-Konkurrent Disney+ kann seit seinem Start im US-November 2019 bereits rund 86,8 Millionen zahlende Mitglieder verzeichnen, die er beispielsweise mit Serien wie "Starwars - The Mandalorian" anlockte - und das obwohl das Portal in weniger Ländern erreichbar ist als Netflix.
Streaming vs. Kino
Wie der Vorstandschef der Studio Babelsberg AG, Carl Woebcken, der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam gegenüber erklärte, seien Filmproduzenten aktuell ambivalent, was Kinoausstrahlungen betrifft. "Die Nachfrage nach Kinofilmproduktionen ist verhaltener, weil sich im Moment alle Produzenten Gedanken machen, ob die Ausstrahlung im Kino das Maß aller Dinge ist und sich das rechnet." Besonders schwer machen es Filmtheatern aktuell die verschärften Abstands- und Hygieneregularien sowie Lockdowns, die es Kino-Liebhabern unmöglich machen, Filme auf großer Leinwand zu sehen. Diese Notsituation wird laut ndr hinzukommend durch die Verschiebung vieler Filmstarts sowie die zunehmende Translokation dieser verstärkt. Die Produzenten der Life-Action-Verfilmung des Disney-Klassikers Mulan entschieden sich laut THE WEEK beispielsweise dafür, gänzlich auf einen Kinostart zu verzichten und die Verfilmung unmittelbar auf Disney+ gegen eine Zusatzgebühr erhältlich zu machen.
Feiert das Kino möglicherweise ein Comeback?
Gänzlich negativer Natur sind die Ausführungen Woebckens allerdings nicht: Er untermauert den Stellenwert von Filmtheatern, indem er anmerkt: "Ich glaube, es ist allen in der Branche bewusst, dass wir Kinos weiterhin brauchen. Ohne roten Teppich, ohne Premieren und ohne die Zuschauer kann sich niemand vorstellen, dass große Filmproduktionen langfristig eine Chance haben". Damit referenziert er die Wichtigkeit der Atmosphäre sowie der Events, die mit Kino-Filmpremieren einhergehen. Er verweist dabei weiterhin auf die Auftragslage des Studio Babelsberg, die sich gemäß seinen Äußerungen - trotz Corona - auf einem sachdienlichen Niveau befindet. Begründet wird seine Aussage unter anderen durch eine neue Serienproduktion, für deren Umsetzung sich das Studio Babelsberg "in guten Gesprächen" befinde.
Die Auslastung 2021 hängt laut Woebcken jedoch stark vom weiteren Verlauf der Pandemie ab.
Inna Warkus / Redaktion finanzen.net
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