Fühlen, Sehen, Kippen: So erkennt man Falschgeld
Ein großer Nachteil am Bargeld? Man kann es fälschen. Um zu verhindern, dass man selbst an Falschgeld gelangt, sollte man die Scheine immer gut prüfen. So erkennt man Falschgeld.
Das Ärgerlichste, wenn man eine Blüte erwischt, ohne es zu merken: Man bekommt das Geld nicht erstattet. Man ist also selbst in der Bringschuld und sollte gerade bei großen Scheinen gut überprüfen, ob das Geld echt ist, oder man eine Blüte untergejubelt bekommen hat. Denn bei Scheinen ab 50 Euro aufwärts, ist der Verlust spürbar.
Weniger Falschgeld im Umlauf
Eine gute Nachricht zum Thema Falschgeld ist, dass immer weniger davon im Umlauf ist. Zwischen 2017 und 2018 hat sich der Anteil an falschen Banknoten in Deutschland laut der Deutschen Bundesbank um beinahe 20 Prozent verringert. 563.000 Blüten wurden aus dem Verkehr gezogen - in Relation zu den 22 Millionen im Umlauf befindlichen Scheinen ist die Chance, selbst an eine Blüte zu geraten, verschwindend gering. In Deutschland kommen laut Bundesbank lediglich sieben gefälschte Scheine auf 10.000 Einwohner.
Die am häufigsten gefälschten Scheine sind übrigens die "falschen Fuffziger". 2018 machten diese mehr als 70 Prozent der eingezogenen Blüten aus. Darauf folgen die 20-Euro-Scheine mit einem Anteil von 16 Prozent. Kleinere und größere Scheine werden deutlich seltener gefälscht, weshalb es vor allem bei 20- und 50-Euro-Scheinen Sinn macht, diese genau zu prüfen. Doch wer beispielsweise ein Auto privat verkauft und in bar bezahlt wird, sollte selbstverständlich auch größere Scheine genau prüfen, denn hier schmerzt der Verlust noch mehr. Doch wie erkennt man denn, ob es sich bei den Geldscheinen um echte oder gefälschte Noten handelt?
Fühlen
Die Bundesbank erklärt auf ihrer Website, wie man Euro-Scheine in drei Schritten auf ihre Echtheit prüfen kann: Fühlen, Sehen, Kippen. Beim Fühlen orientiert man sich am linken Rand der Scheine auf der Vorderseite. Hier steht die Abkürzung für die Europäische Zentralbank in verschiedenen Sprachen. Die Schrift ist leicht erhaben und kann beim Darüberstreichen erfühlt werden. Auf der neuen Euro-Serie befinden sich außerdem Striche am linken und am rechten Rand der Note. Auch diese sind leicht erhaben und können beim Fühltest auf ihre Echtheit erprobt werden.
Außerdem fühlen sich echte Euroscheine recht "griffig" an, da sie aus Baumwolle sind. Sie sind biegsam und weich und reißfester als beispielsweise Papier. Auch hier kann man den Unterschied zwischen echten und gefälschten Banknoten erkennen: Blüten sind häufig dünner und auch etwas glatter als die echten Scheine.
Sehen
Wer genau hinguckt, kann Fälschungen ebenfalls erkennen. Dafür muss man die Geldscheine gegen das Licht halten. Im linken Bereich ist über der Wertzahl im nicht bedruckten Bereich ein Schattenbild zu sehen, dass die mythologische Figur der "Europa" zeigt. Über deren Kopf ist außerdem ebenfalls als Schattenbild nochmals der Wert des Scheins zu sehen.
Auf den Geldscheinen der neuen Euro-Serie ist die "Europa" zudem am rechten Rand im zweitobersten Feld zu sehen, wenn die Banknote gegen das Licht gehalten wird. Im Gegenlicht ist außerdem der Sicherheitsfaden zu sehen. In kleiner Schrift steht hier nochmals der Wert des Scheines.
Kippen
Auch beim Kippen kann man die Echtheit eines Scheines erkennen. Bei den Banknoten der alten Serie wechselt auf der Rückseite der Scheine die Wertzahl beim Kippen ihre Farbe von Rot nach Grün. Bei den neueren Scheinen kann man ein Farbwechsel-Phänomen auf der Scheinvorderseite erkennen. Die Wertzahl links unten verändert ihre Farbe, außerdem wandert ein horizontaler Streifen darin auf und ab.
Wer einen falschen Geldschein erkennt oder unsicher ist, ob es sich um eine Blüte handelt oder nicht, sollte die Fälschung bei einer Bank überprüfen lassen. Wenn es sich wirklich um Falschgeld handelt, muss dies der Polizei gemeldet werden, die den Schein aus dem Verkehr zieht. Übrigens wird der Geldwert - logischerweise - nicht erstattet. Deshalb den "Fühlen-Sehen-Kippen-Test" am besten immer vor der Annahme eines Geldscheins durchführen.
Redaktion finanzen.net
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