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Vorstellungsgespräch: Bei diesem Verhalten müssen Bewerber mit einer Absage rechnen

19.07.24 21:59 Uhr

No-Gos im Vorstellungsgespräch: Diese Verhaltensweisen führen zur Absage | finanzen.net

Ganz gleich, wie gut Bewerber aufgrund ihrer fachlichen Qualifikationen für einen Job geeignet sind: Unprofessionelles Verhalten im Bewerbungsverfahren kann schnell dazu führen, dass man eine Absage erhält.

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Der erste Eindruck zählt

Über alle Branchen hinweg mangelt es an qualifizierten Fachkräften. Laut dem Institut für Arbeits- und Berufsforschung (IAB) waren im Jahr 2022 rund zwei Millionen Stellen unbesetzt. Dennoch sind Jobinterviews keine Selbstläufer - der erste Eindruck zählt. Daher ist es wichtig, dass sich sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber optimal vorbereiten und präsentieren. Bewerbungsunterlagen sollten klar strukturiert und mit einem sauberen und informationsreichen Anschreiben ausgestattet sein. Im Anschreiben sollte man sein ernstes Interesse an der Position bekunden und gute Argumente liefern, warum man das Unternehmen und den Bereich ausgewählt hat. Gleichwohl hinterlassen bestimmte No-Gos im Bewerbungsverfahren einen schlechten ersten Eindruck und sind für Personaler meist ein Ausschlusskriterium.

Bewerbungsunterlagen

Damit die Bewerbung die Vorauswahl erfolgreich übersteht und man zum Bewerbungsgespräch eingeladen wird, gilt es, klassische Anfängerfehler zu vermeiden. Personaler haben oft einen ganzen Stapel von Bewerbungsmappen. Entsprechend müssen sie innerhalb kurzer Zeit entscheiden, wer es in die engere Auswahl schafft. Ein fehlender Betreff, unpersönliche Anrede, zu viele Standardfloskeln, Flüchtigkeitsfehler sowie unvollständige oder veraltete Bewerbungsunterlagen können deshalb schnell zum Ausschlusskriterium werden, so das Job-Portal indeed.

Unvorbereitet ins Bewerbungsgespräch gehen

Nach der Vorauswahl folgt das persönliche Kennenlernen im Vorstellungsgespräch. Eine Umfrage von Uwe Kanning, Professor für Wirtschaftspsychologie an der Universität Osnabrück, unter rund 200 Unternehmen ergab, dass 91 Prozent der Unternehmen Gründe für die Bewerbung hören wollen. Fast 70 Prozent würden das Wissen der Bewerber über das Unternehmen testen, wie der Fernsehsender WELT berichtet. Deshalb solle man sich gut auf die Frage vorbereiten, was einen am Unternehmen reizt oder besonders interessiert. Gleiches gelte für Fragen nach den eigenen Stärken und Schwächen: Eine mangelnde Vorbereitung auf diese Standardfragen demonstriere, dass die Bewerber nicht in der Lage seien, Prioritäten richtig zu setzen, erläuterte die Personalberaterin Claudia Gschwind gegenüber dem Fernsehsender. Zudem komme klar zum Ausdruck, dass es an jeglicher Motivation für den Wechsel speziell zu diesem Arbeitgeber fehle. Eine gute Vorbereitung hingegen biete dem Bewerber eine ideale Gelegenheit zu zeigen, warum der Job genau der richtige sei. "Besonders positiv fallen Bewerber durch die Fähigkeit auf, tiefergehende Fragen zu stellen", so Markus Kumpf, Head of Talent Acquisition bei Siemens, gegenüber dem Nachrichten-Portal Business Insider.

Unprofessionelles Verhalten und fehlende Selbstreflexion

Die Frage nach den Schwächen ist mithin essenziell, da sich hier das Selbstbild zeigt, welches der Kandidat von sich hat. Zwar möchte sich kein Bewerber schlecht darstellen, jedoch ist es heutzutage die dominierende Sichtweise, dass Ehrlichkeit in diesem Fall der beste Weg ist. Einen geeigneten Bewerber erkennen Personaler unter anderem an dessen Fähigkeit zur Selbstreflexion. Kandidaten, die nur auf Fehler anderer verweisen und sich im Zuge dessen selbst außen vor lassen, haben laut dem Ärzte-Magazin praktischArzt häufig die Befürchtung, schlecht dazustehen, wenn sie ihre Schwachstellen preisgeben. Auch ungenügendes Selbstvertrauen sei ein Grund für dieses Verhalten. Viele Personaler schließen daraus, dass diese Personen im Arbeitsleben Konflikten eher aus dem Weg gehen dürften. Dementsprechend sollten Bewerber in der Lage sein, kleine Ausrutscher zuzugeben, denn das steigere die Authentizität und den Wunsch, dazuzulernen, so das Magazin.

Unpünktlichkeit

Trotz guter Vorbereitung kann es vorkommen, dass man es nicht pünktlich zum Vorstellungsgespräch schafft, weil beispielsweise der öffentliche Nahverkehr streikt, man eine Panne hat, oder bei Online-Gesprächen das WLAN keine Verbindung aufbaut. Diesen schlechten ersten Eindruck muss der Kandidat im Bewerbungsgespräch erstmal wieder korrigieren. In jedem Fall sollte man bei seinem Gesprächspartner anrufen und Bescheid geben, so Etikette-Expertin Elisabeth Bonneau. Um diese unangenehme Situation zu vermeiden, sollten Bewerber einen Puffer einplanen und idealerweise bereits fünf bis zehn Minuten vor Beginn des Gesprächs vor Ort sein. Dadurch zeige der Bewerber nicht nur absolute Zuverlässigkeit, sondern halte auch sein Stresslevel gering und könne sich noch einmal in Ruhe mental auf das Gespräch vorbereiten, heißt es ergänzend in einem Beitrag des Ratgebers Bewerbungen.de.

Schlecht über den Ex-Arbeitgeber reden

Häufig wird im Gespräch thematisiert, aus welchen Beweggründen man den Job wechseln möchte. Als positives Beispiel nennt Bonnau die Suche nach einer neuen Herausforderung oder den Wunsch sich beruflich weiterzuentwickeln. Schlecht über den alten Arbeitgeber zu sprechen, sei hingegen ein Tabu, so die Expertin. "Dahinter steckt die alltagspsychologische Annahme, dass es sich nicht um einen loyalen Mitarbeiter handelt", so Wirtschaftspsychologie-Professor Kanning.

Im Bewerbungsgespräch unaufmerksam sein

Im Verlauf eines Vorstellungsgesprächs gibt der Arbeitgeber dem Bewerber im Regelfall weitere Informationen zum Unternehmen, den Produkten und der ausgeschriebenen Stelle. Hier gilt für den Bewerber: aktiv zuhören. Sein Gegenüber anschauen, lächeln, nicken - das komme in Bewerbungsgesprächen gut an und könne am Ende entscheidend sein, erläuterte Kanning. Ihm zufolge sei die Eignung meist weniger wichtig als das Gefallen. Stattdessen hänge die Entscheidung oft davon ab, wie sich der Interviewer mit dem Bewerber fühle.

Redaktion finanzen.net

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