Berufsleben

Dramatischer Abgang vom Job: Das ist Loud Quitting

19.03.24 21:21 Uhr

Lauter Abschied: Wenn Arbeitnehmer den Job mit Pauken und Trompeten verlassen | finanzen.net

Dem Chef mal so richtig die Meinung geigen und dann die Kündigung einreichen - was sich im Moment gut anfühlt, kann langfristig negative Konsequenzen haben. Manche Arbeitnehmer entscheiden sich trotzdem für diese Art der Kündigung, dem sogenannten "Loud Quitting".

Dramatischer Abgang

Ein unfairer Chef, ein negatives Arbeitsklima oder mangelnde Karrierechancen - die Gründe für Unzufriedenheit im Beruf sind vielfältig. Die Mehrheit der Menschen scheint jedoch zufrieden zu sein: Laut einer Umfrage von Statista unter mehr als 1.000 Teilnehmern gaben rund 79 Prozent der befragten Arbeitnehmer in Deutschland im Jahr 2023 an, dass sie mit ihren Arbeitsbedingungen eher bis vollkommen zufrieden seien. Ist man im Job unzufrieden und will kündigen, kann das zu einem Phänomen führen, das als "Loud Quitting" bekannt ist. Loud Quitting tritt auf, wenn Mitarbeiter aus extremer Unzufriedenheit heraus ihren Job auf auffällige und dramatische Weise kündigen. Ihr Ziel ist es oft, auf Missstände im Unternehmen aufmerksam zu machen und ihren Ärger kundzutun, wie Stepstone berichtet. Dem Beitrag des Portals zufolge sind Möglichkeiten des "Loud Quitting" zum Beispiel auf sozialen Medien zu kündigen und den Arbeitgeber öffentlich anzuklagen. Ein weiterer Weg ist das Schreiben eines offenen Briefs an Kollegen und Kunden sowie die direkte Konfrontation mit Vorgesetzten, wie es weiter heißt. Auch sind Protestaktionen und ein dramatisches Verlassen des Arbeitsplatzes als Formen dieser Kündigungsart zu werten.

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Loud Quitting kann negative Konsequenzen haben

Obwohl Loud Quitting kurzfristig befreiend wirken kann, warnt Stepstone vor langfristigen negativen Auswirkungen auf die eigene Karriere. Ein dramatischer Abgang kann sich in negativen Arbeitszeugnissen oder einem schlechten Ruf in der Branche niederschlagen. Anstatt sich für einen lauten Abgang zu entscheiden, rät Stepstone Unzufriedenen dazu, zuerst das Gespräch mit ihren Vorgesetzten zu suchen. Bei einer Kündigung ist es ratsam, professionell und respektvoll zu bleiben und sich konstruktiv auf die Jobsuche zu konzentrieren. Ein wohlüberlegtes Kündigungsschreiben kann dabei helfen, das Kapitel professionell abzuschließen und sich für die spätere Karriere alle Wege offenzuhalten.

Gegensatz zum Quiet Quitting

Sogenanntes "Quiet Quitting" steht im kompletten Gegensatz zum dramatischen "Loud Quitting". Beim "Quiet Quitting" geht es eher um eine innere und "leise" Resignation der Arbeitnehmer - ohne eine offizielle Kündigung, wie HRworks erklärt. Hierbei arbeiten Arbeitnehmer nur noch innerhalb des vertraglichen Mindestmaßes und übernehmen keine Sonderaufgaben oder sonstige Tätigkeiten, die üblicherweise als Teil eines Jobs angesehen werden. Eigeninitiative und Mehrarbeit außerhalb der Arbeitszeit fallen dementsprechend weg, es gilt der Vorsatz: Dienst nach Vorschrift. Als Grund wird von HRworks eine zunehmende Fokussierung auf eine gute Work-Life-Balance identifiziert, die vielen Arbeitnehmern die Motivation raubt, sich komplett für ihren Arbeitgeber zu verausgaben.

Redaktion finanzen.net

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