Bargeld

Rewe, Lidl & Co.: Geld abheben an der Supermarkt-Kasse - Wer profitiert wirklich?

01.11.23 06:50 Uhr

Rewe, Lidl & Co.: Geld abheben an der Supermarkt-Kasse - Wer profitiert wirklich? | finanzen.net

Indem sie Kunden das Geldabheben in der Filiale ermöglichen, wollen Discounter ihren Umsatz steigern und Kunden binden. Doch tun sie sich mit dem Dienst wirklich einen Gefallen?

In bereits mehr als 20.000 Filialen von Aldi, Lidl und Co. können Kunden neben ihrem Einkauf Geldbeträge in Höhe von bis zu 200 Euro abheben. Die einzige Voraussetzung ist, dass sie je nach Filiale einen Mindesteinkaufswert von fünf bis 20 Euro im Wagen haben und mit ihrer Girocard bezahlen. Auf diese Weise sollen der Umsatz vorangetrieben und neue Kunden gebunden werden. Doch stellt sich die Frage, wer wirklich von dieser Strategie profitiert.

Wer profitiert?

Für die Kunden ist der Dienst mit großen Vorteilen verbunden. Denn zum einen ist das Geldabheben - anders als an den Automaten fremder Banken - für sie gebührenfrei. Und zum anderen ist es für sie angesichts der fortwährenden Schließung von Bankfilialen einfacher, eine Anlaufstelle zu finden, an der sie Bargeld bekommen können. Die von den Banken erhobenen Gebühren für den Service übernehmen die Märkte selbst. Die Banken machen dadurch nicht nur keinen Verlust, sie sparen sogar, indem sie kein Geld für den Betrieb zusätzlicher Automaten aufwenden müssen.

Es profitieren aber auch die Supermärkte: Sie können einen höheren Umsatz generieren, die Kundenbindung stärken und ihr Image aufwerten. Doch sie müssen ein Händlerentgelt zahlen, damit die Banken ihre Zahlungsgarantie geben und das Geldabheben für Kunden kostenfrei bleibt. Somit könnten sie diejenigen sein, die durch den Service einen Nachteil haben.

Allerdings sind große Discounter und Supermarktketten verhandlungsstark und schaffen es womöglich, das Gebührenmodell abzuschaffen. Die Banken dürften dabei mitspielen, denn es ist in ihrem Interesse, die Anzahl der Geldautomaten zu reduzieren. Inwieweit es ihnen gelingen wird, wird sich zeigen.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Kzenon / Shutterstock.com, Aleksandar Todorovic / Shutterstock.com