Zusatzleistung im Supermarkt

Kostenlos Bargeld abheben bei Aldi, Lidl, Rewe & Co.

27.09.23 06:37 Uhr

Kostenlos Bargeld abheben bei Aldi, Lidl, Rewe & Co. | finanzen.net

Beim Wocheneinkauf im Supermarkt gleichzeitig Bargeld abheben? Gar kein Problem. Mittlerweile ist der Service in mehr als 20.000 Discountern verfügbar. Wie funktioniert es, bei Aldi, Lidl, Rewe & Co., kostenlos Bargeld abzuheben?

Voraussetzung ist, dass man nebenher auch einkauft und seine Girokarte dabei hat. Lange Zeit galt ein Mindesteinkaufswert von 20 Euro, um sich an der Supermarktkasse Geld auszahlen lassen zu können, mittlerweile gilt in den meisten Filialen ein Mindestwert von 10 Euro. Bei Netto Nord müssen Kunden sogar nur einen Einkaufswert von 5 Euro im Wagen haben, um zusätzlich Bargeld abheben zu können. Allerdings gibt es beim auszuzahlenden Bargeld einen Höchstbetrag von 200 Euro. Wer mehr braucht, muss zum Bankautomat oder in die Filiale.

Girokarte und PIN

Bereits seit 2003 bieten die Rewe-Märkte den Cash-Back genannten Service an. Penny-Läden, die zu Rewe gehören, zahlen ihren Kunden seit 2008 Bargeld an der Kasse aus. Mittlerweile bieten mehr als 85 Prozent aller Lebensmitteleinzelhandels-Discounter den Service an. In einigen Läden können Kunden sogar mehrmals täglich Geld abheben, in anderen ist der Service auf einmal am Tag beschränkt.

Beim Bargeldabheben an der Supermarktkasse reicht jedoch nicht eine einfache Unterschrift aus - wie es oft beim Bezahlen mit der Girokarte der Fall ist - sondern der Kunde muss seine PIN eingeben. Erst dann kann er sich Bargeld auszahlen zu lassen.

Was haben die Supermärkte davon?

Von dem Cash-Back-Service an der Supermarktkasse profitieren alle Beteiligten: Kunden, Banken und Supermärkte. Denn für Kunden wird es - vor allem in ländlichen Gebieten - aufgrund des ausgedünnten Filialnetzes immer schwieriger, einen Bankautomaten oder Dependancen einer Bank zu finden, wo sie Bargeld abheben können. Laut Bundesbank hat sich die Zahl der Bankfilialen zwischen 2004 und 2017 von 48.000 Standorten auf 32.000 Filialen verringert. Kunden von Internetbanken wie N26 haben es noch schwerer - generell ist das Abheben an einem Bankautomaten für die Kunden häufig mit Gebühren verbunden. An der Supermarktkasse zahlen sie für die Bargeldauszahlung keine zusätzlichen Kosten und können Einkauf und Bargeldholen in Einem verbinden, sie sparen sich zusätzlich den Gang zur Bank.

Die Banken haben den Vorteil, dass sie nicht mehr so viele der für sie teuren Bankautomaten unterhalten müssen, um den Kunden die Bargeldauszahlung zu ermöglichen. Die Supermärkte gewinnen auch: Zwar müssen sie die Gebühren für die Auszahlung an die Banken bezahlen, allerdings sorgt der Service für einen höheren Mindestumsatz, eine bessere Kundenbindung und wertet das Image auf.

Ein Viertel der Kunden nutzt den Service

Der Service kommt - gerade in ländlichen Gebieten - gut an. Rund ein Viertel aller Kunden nutzt das Supermarkt-Geldabheben laut einer Studie des Marktforschungsunternehmen Kontor häufig, Tendenz steigend. Die meisten der abgehobenen Beträge liegen unter 100 Euro, am beliebtesten ist der Service bei der Altersgruppe der 31- bis 40-Jährigen.

Übrigens bieten nicht nur Supermärkte das Geldabheben an der Kasse an. Auch die Drogeriemärkte dm und Müller und der Baumarkt toom sind unter anderem dabei, ihren Kunden den Weg zum Bargeld zu erleichtern. Wer schon lange davon genervt ist, dass er zum Geldabheben eine weite Strecke überwinden muss, für den ist das Angebot, gleichzeitig mit dem Einkauf kostenlos die Bargeldbesorgung abzuschließen, sicherlich verlockend.

Redaktion finanzen.net

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