Mieten statt Kaufen: Wann lohnt sich ein Auto-Abo?
Auto-Abos sind im Trend, aber nicht in allen Lebenslagen sinnvoll. Was ist der Unterschied zum klassischen Leasing und für wen lohnt sich das neue Konzept?
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Über 63.000 Menschen haben sich 2022 gegen den Autokauf und für ein Mietmodell entschieden, womit zum Jahreswechsel jeder 15. Privatkunde mit Abo-Fahrzeug auf den Straßen unterwegs war. Dies berichtet t-online mit Verweis auf Daten von Ferdinand Dudenhöffer, der beim Center Automotive Research in Duisburg tätig ist. Laut t-online prognostiziert Dudenhöffer, dass die Zahl der Abo-Kunden 2023 auf 100.000 Menschen steigen wird.
Das Auto-Abo kostet - je nach Modell - zwischen 180 und 1.330 Euro im Monat
Angesichts der deutlich gestiegenen Zahl an Abo-Anbietern (von 320 Abo-Modellen im Februar 2021 +90 Prozent auf 621 Modelle im November 2022) haben Interessenten hier die Qual der Wahl - als Entscheidungshilfe können sie einen wesentlichen Faktor heranziehen: den Mietpreis. Dieser beläuft sich t-online vorliegenden Daten zufolge für Fahrzeuge mit Kaufpreis in Höhe von bis zu 30.000 Euro auf durchschnittlich 496 Euro im Monat. Bei Fahrzeugen der Preisklasse zwischen 30.000 und 50.000 Euro sind es durchschnittlich 634 Euro monatlich und für Fahrzeuge mit einem Kaufpreis zwischen 50.000 und 80.000 Euro liegt der Mietpreis bei durchschnittlich 983 Euro im Monat.
Im Vergleich der 20 größten Anbieter für Auto-Abos war AUDI on demand mit Preisen ab 1.325 Euro monatlich am teuersten, gefolgt von Jaguar & Land Rover Subscribe (ab 899 Euro) und Mercedes EQ-Abo (ab 749 Euro). Die günstigsten Preise konnte t-online bei AboDeinAuto (am 179 Euro monatlich), Like2drive (ab 199 Euro) und Carminga (ab 245 Euro) finden - die anderen großen Anbieter lagen zwischen diesen beiden Extremen. Zu den größten Abo-Plattformen gehören neben den bereits genannten unter anderem Care by Volvo, Miles, Sixt+, Shell Recharge, Faaren und Stellantis. Der einzige Fahrzeughersteller in Deutschland, der Stand Anfang 2023 nicht auch selbst ein Auto-Abo anbietet, ist BMW.
Anbieter übernehmen in der Regel die Instandhaltung
Für wen und ab wann lohnt sich denn nun so ein Abo? Wichtig ist hier, das Auto-Abo nicht mit klassischen Leasing-Möglichkeiten zu verwechseln: Während Leasing-Modelle oft eine Mindestdauer von zwölf Monaten haben, die Fahrerin oder der Fahrer sich oft selbst um Versicherung & Co. kümmern muss, ist beim Auto-Abo in der Regel alles inbegriffen. Weil also die Mieterin oder der Mieter beim Abo keine eigene Versicherung abschließen muss und TÜV und Wartungsarbeiten vom Anbieter übernommen werden, entsteht hier deutlich weniger Aufwand - und meist entstehen die einzigen Zusatzkosten beim Tanken.
Dazu zitiert t-online Dudenhöffer wie folgt: "Für Führerschein-Neulinge sind die Versicherungskosten in der Regel sehr hoch und ein neues Auto praktisch unbezahlbar." Zudem stünden Leasing-Möglichkeiten meist nur Kundinnen und Kunden im Alter von mindestens 21 Jahren zur Verfügung, das sei beim Auto-Abo anders. Auch Planungssicherheit sei ein großer Pluspunkt des Auto-Abos: "Beim Auto-Abo wird dem Kunden das Risiko abgenommen, das macht es so attraktiv", erklärt Dudenhöffer gegenüber dem Handelsblatt.
Bei langer Nutzungsdauer könnten Kauf oder Leasing sinnvoller sein
Denn meist sei das Abo zwar auf den ersten Blick teurer als beispielsweise klassische Leasing-Angebote, dafür sind aber bereits alle Kosten inbegriffen. Doch Achtung - wer ein Auto länger als nur ein paar Monate oder gar für eine Dauer von mehreren Jahren mieten möchte, sollte sich noch einmal intensiver mit Leasing- oder Kaufmöglichkeiten auseinandersetzen: Zahlt man monatlich 500 Euro für das abonnierte Auto, kommt man innerhalb von fünf Jahren auf einen Gesamtpreis von 30.000 Euro. Hier könnte sich statt des Abos nicht nur Leasing, sondern gegebenenfalls der Kauf eines Autos aus der unteren Fahrzeugklasse rentieren.
Natürlich hat jeder Abo-Anbieter seine individuellen Vertragsbedingungen. Bevor man sich für ein Modell entscheidet, sollte man immer genau nachlesen, welche Leistungen im Mietpreis enthalten sind und welche nicht - es ist immer möglich, dass ein Anbieter bestimmte Leistungen nicht übernimmt.
Redaktion finanzen.net
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