Auslaufende Lizenzen

Sony-Aktie: PlayStation-Besitzer verlieren Zugriff auf ihre gekauften Filme und Serien von Studio Canal

04.08.22 23:37 Uhr

Sony-Aktie: PlayStation-Besitzer verlieren Zugriff auf ihre gekauften Filme und Serien von Studio Canal | finanzen.net

Wer schon mal im PlayStation Store Filme oder Serien gekauft hat, muss jetzt um seine erworbenen Inhalte bangen. In einer offiziellen Ankündigung geben die Verantwortlichen bekannt, dass eine ganze Reihe von Titeln ab dem 31. August 2022 nicht mehr abrufbar sein werden.

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Mehr als 300 gekaufte Inhalte werden aus Video-Bibliothek entfernt

In einer kurzen Mitteilung informiert PlayStation auf der eigenen Website seine Nutzerinnen und Nutzer darüber, dass sie ab dem 31. August 2022 ihre zuvor gekauften Inhalte von Studio Canal aufgrund von Lizenzvereinbarungen nicht mehr aufrufen können, und sie aus der Video-Bibliothek entfernt werden. Zu den betroffenen Filmen und Serien, auf die ihre Käuferinnen und Käufer künftig keinen Zugriff mehr haben werden, gehören bekannte Titel wie "Apocalypse Now", "Daredevil", "Deepwater Horizon", "La La Land", "Mr. & Mrs. Smith", "Saw" und "The Hunger Games". Den Verkauf der Inhalte hat PlayStation bereits im vergangenen Jahr eingestellt. Begründet wurde der Schritt laut heise mit der zunehmenden Beliebtheit von Streaming-Diensten wie Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video, die ebenfalls auf der Konsole genutzt werden können. Trotz des Verkaufstopps war die Wiedergabe der zu einem früheren Zeitpunkt erworbenen Filme und Serien bisher ohne Einschränkungen möglich. Dies soll sich nun aber offenbar auch ändern.

Wie kann Sony gekaufte Filme löschen?

Für viele PlayStation-Nutzerinnen und -Nutzer kommt diese Ankündigung über den Verlust der gekauften Filme und Serien überraschend. Besonders verblüffend ist, dass die Muttergesellschaft Sony den Zugriff auf die Inhalte einfach so entziehen kann, obwohl dieser doch über eine Zahlung erworben wurde. Das Eigentum an den Dateien müsste demnach also eigentlich bei den Kundinnen und Kunden liegen. Dass ein Löschen aus der Video-Bibliothek trotzdem möglich ist, liegt laut heise an den AGBs von Sony. Im Kleingedruckten stünde nämlich, dass man die Filme und Serien nicht direkt kaufe, sondern nur eine "persönliche Lizenz" an den Inhalten erwerbe. Da es wie bereits erwähnt ab dem 31. August 2022 anscheinend Änderungen bei den Lizenzvereinbarungen gibt, verlieren wohl sowohl Sony selbst als auch die PlayStation-Nutzerinnen und -Nutzer die Rechte an den Titeln. Auf dieses Szenario habe sich Sony nach Angaben von heise auch schon in den Nutzungsbedingungen abgesichert. In diesen schreibe der Konzern: "Unter bestimmten Umständen kann es vorkommen, dass ein Video von Playstation Video entfernt werden muss. In diesen Fällen ist das Herunterladen und/oder Streamen von gekauften Videos nicht mehr möglich. Gekaufte oder ausgeliehene Videos, die du bereits heruntergeladen hast, sind davon nicht betroffen." Käuferinnen und Käufer, die ihre erworbenen Inhalte somit noch vor dem 31. August 2022 herunterladen, könnten womöglich einen Verlust vermeiden. Sicher ist dies allerdings nicht.

Sony macht keine Angaben bezüglich einer Entschädigung

Da Sony schon bald seinen Kundinnen und Kunden den Zugriff auf erworbene Filme und Serien entzieht, stellt sich die Frage, ob die betroffenen Personen mit einer gewissen Entschädigung rechnen können. Angaben über eine Ausgleichsleistung für das Löschen der Inhalte und den Entzug der Abrufmöglichkeit macht PlayStation in der Mitteilung an die Öffentlichkeit allerdings nicht. In der Ankündigung heißt es lediglich: "Wir wissen deine fortlaufende Unterstützung sehr zu schätzen. Vielen Dank". Ob die Nutzerinnen und Nutzer also auf irgendeine Art und Weise das gezahlte Geld für die Inhalte zurückbekommen, bleibt ungewiss.

Nicolas Flohr / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: pcruciatti / Shutterstock.com, Tupungato / Shutterstock.com

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