Achtung Schüler und Studenten: Darum lohnt sich die Prüfung eines BAföG-Antrags

Die Entscheidung für eine Ausbildung oder ein Studium bringt nicht nur fachliche und persönliche Herausforderungen mit sich, sondern auch finanzielle Fragen. Viele Schüler und Studierende stehen vor der Aufgabe, ihren Lebensunterhalt während dieser Zeit zu sichern. Eine zentrale Unterstützung bietet hierbei das Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG.
Noch immer zögern viele, einen BAföG-Antrag zu stellen, sei es aus Unkenntnis, Vorurteilen oder der Annahme, nicht förderberechtigt zu sein.
Was ist BAföG und wer kann es beantragen?
Das BAföG wurde eingeführt, um Chancengleichheit im Bildungswesen zu fördern und finanziell schwächeren Studierenden den Zugang zu höherer Bildung zu ermöglichen. Es unterstützt Schüler und Studierende finanziell, damit sie sich voll auf ihre Ausbildung konzentrieren können. Die Förderung richtet sich nach dem Einkommen der Eltern, des Ehepartners oder des Antragstellers selbst. Unter bestimmten Voraussetzungen, wie beispielsweise einer vorherigen Berufstätigkeit von fünf Jahren nach dem 18. Lebensjahr, kann BAföG auch elternunabhängig gewährt werden.
Höhe und Zusammensetzung der Förderung
Die Höhe der BAföG-Leistungen variiert je nach Ausbildungsart und persönlichen Umständen. Für Studierende, die nicht bei ihren Eltern wohnen, setzt sich der Bedarfssatz aus einem Grundbedarf und einem Wohnzuschlag zusammen, wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung berichtet. Seit der letzten Anpassung im Juli 2024 beträgt der Grundbedarf für Studierende 475 Euro, zuzüglich eines Wohnzuschlags von 380 Euro. Zusätzlich können Zuschläge für Kranken- und Pflegeversicherung sowie für Kinderbetreuung gewährt werden.
Rückzahlung: Halb Darlehen, halb Zuschuss
Ein häufiges Missverständnis betrifft die Rückzahlung des BAföG. Während Schüler die Förderung als Vollzuschuss erhalten und somit nichts zurückzahlen müssen, gilt für Studierende eine Mischform: 50 Prozent der Förderung sind ein Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss; die anderen 50 Prozent sind ein zinsloses Darlehen. Die Rückzahlung dieses Darlehens beginnt fünf Jahre nach dem Ende der Förderungshöchstdauer und ist auf maximal 10.010 Euro begrenzt. Die monatliche Rate beträgt dabei 130 Euro.
Warum sich ein Antrag lohnt
Selbst wenn Unsicherheiten bestehen, ob ein Anspruch auf BAföG besteht, lohnt sich ein Antrag:
• Finanzielle Entlastung: BAföG kann einen erheblichen Teil der Lebenshaltungskosten abdecken, sodass weniger Bedarf besteht, nebenbei zu arbeiten.
• Fokus auf die Ausbildung: Mit finanzieller Unterstützung können sich Studierende besser auf ihr Studium konzentrieren.
• Soziale Absicherung: Durch BAföG sind Studierende oft besser sozial abgesichert, beispielsweise in Bezug auf Kranken- und Pflegeversicherung.
Die Prüfung eines BAföG-Antrags ist für viele Studierende lohnenswert. Auch wenn der Antragsprozess zunächst komplex erscheinen mag, gibt es zahlreiche Unterstützungsangebote, die helfen, finanzielle Engpässe zu vermeiden.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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