Diesen Rat von Warren Buffett sollten alle Anleger beherzigen, die fürs Alter vorsorgen
Warren Buffett gilt als einer der bekanntesten Investoren unserer Zeit. Er versteht sein Geschäft, seinen Stil zu kopieren, dürfte aber für die wenigsten Anleger funktionieren. Doch einen Tipp des Altmeisters sollten all jene beherzigen, die am Finanzmarkt fürs Alter vorsorgen wollen, rät ein Rentenexperte.
Werte in diesem Artikel
• Buffett weist auf Widerspruch zwischen Führungsposition und Kompetenz hin
• Auch in Investment-Fragen ist nicht jeder ein Experte
• Für die Rentenvorsorge reichen ETFs aus
Der alljährliche Brief von Starinvestor Warren Buffett an die Aktionäre seines Investmentvehikels Berkshire Hathaway hat 2020 - angesichts der Corona-Pandemie - nur wenig Aufmerksamkeit erfahren. Dabei hatte der Altmeister für Anleger die mit Börseninvestments für die Rente vorsorgen wollen, einen durchaus wertvollen Tipp parat.
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Nicht jeder muss ein Experte sein
In seinem Schreiben aus dem Jahr 2020 widmete sich Buffett über weite Strecken dem Thema Unternehmensleitung. Die Art, wie ein Unternehmen geführt ist, ist für Buffett als Vertreter der Value-Strategie ein wichtiges Investmentkriterium. Entsprechend wirft der Starinvestor vor dem Kauf von Unternehmensanteilen auch immer einen besonderen Blick in die Chefetage des potenziellen Investments und kann daher diesbezüglich auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen.
"Ich möchte, dass Sie wissen, dass fast alle Direktoren, die ich im Laufe der Jahre getroffen habe, anständig, sympathisch und intelligent waren. Sie zogen sich gut an, waren gute Nachbarn und gute Bürger. Ich habe ihre Gesellschaft genossen. Zu der Gruppe gehören einige Männer und Frauen, die ich ohne unsere gemeinsame Arbeit im Vorstand nicht getroffen hätte und die enge Freunde geworden sind", so Buffett in seinem Aktionärsbrief. Nur wenige seien aber dazu geeignet, ein Unternehmen zu führen, räumt der Altmeister ein: Viele dieser guten Seelen seien Menschen, die er selbst niemals ausgewählt hätte, um sich um sein Geld oder andere geschäftliche Angelegenheiten zu kümmern, da er dies nicht für ihre Kernkompetenz hält.
Dies sei das Dilemma, in dem sich viele Unternehmen derzeit befänden: "Bei der Suche nach Direktoren suchen CEOs nicht nach Pitbulls. Es ist der Cockerspaniel, der nach Hause gebracht wird", schreibt Buffett und erklärt, dass nicht Kompetenz, sondern die eigene Vergütung die Motivation bei der Wahl von Führungskräften sei. CEOs seien bemüht, Direktoren zu finden, die ihre Entscheidungen, insbesondere über ihre eigene Vergütung, nicht in Frage stellen.
Grundsätzlich sei es kein Problem, dass nicht jeder alles könne. Er selbst sei auch nicht auf allen Gebieten bewandert. "Niemand würde mich um Hilfe bitten, um einen Zahn zu entfernen, sein Zuhause zu dekorieren oder seinen Golfschwung zu verbessern", so Buffett.
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Profis für die Altersvorsorge
Das von Buffett angesprochene Thema hat Mitch Tuchman, Rentenexperte bei Rebalance, zum Anlass genommen, um daraus einen Handlungsansatz für Anleger zu entwickeln. Es gebe nicht viele Menschen auf der Welt, die gut genug darin seien, mit Aktienhandel Geld zu verdienen. Warren Buffett sei einer dieser wenigen Menschen, so der Experte gegenüber "MarketWatch". Nur diese wenigen außergewöhnlichen Investoren hätten die entsprechende Expertise und sollten versuchen, den Markt zu schlagen, so Tuchman weiter.
Auch die sogenannten Experten, die ihre Strategien in den Medien vorstellen, hält Tuchman nicht für kompetent genug, ihnen in Investmentfragen zu vertrauen. Sendezeit bekämen sie nur, weil ihre Strategien zum jetzigen Zeitpunkt funktionieren. Sobald sich der Wind aber dreht, verschwinden sie aus der Öffentlichkeit, bis ihr Investmentansatz wieder zur aktuellen Marktlage passt.
Für Tuchman ist daher klar: Wer Geld an der Börse verdienen will, braucht eine Kompetenz wie Warren Buffett - oder genügend Kapital, um jemanden mit entsprechender Kompetenz zu bezahlen. Da dies auf Normalsterbliche aber wohl weniger zutreffe, rate er dazu, die Dinge auch in Fragen der Geldanlage so einfach wie möglich zu halten. "Die Gewinne, die man mit Indexfonds erzielt, machen es möglich, sein Kapital zu geringen Kosten zu vermehren und das ist absolut ausreichend, um mit mehr Geld in Rente zu geben", so der Rentenexperte.
Der Rat, in Indexfonds zu investieren, wird übrigens von Altmeister Buffett durchaus unterstützt. In der Vergangenheit hat der Berkshire-Chef diverse Male zu passiven Indexfonds geraten und mit eben dieser Strategie hat Buffett 2017 sogar eine Millionen-Dollar-Wette gewonnen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Daniel Zuchnik/WireImage
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