Aktienclub-Test

Aktienclubs im Test - Ergebnis ist enttäuschend

24.06.21 21:24 Uhr

Aktienclubs im Test - Ergebnis ist enttäuschend | finanzen.net

Interessensgemeinschaften privater Anleger gibt es bereits seit den 1980er Jahren. Auch wenn der Hype um Aktienclubs seither abgenommen hat, gibt es sie noch - die professionellen Finanzdienstleister-Strukturen. Wie sinnvoll der Einstieg in einen Aktienclub ist, wurde im Folgenden zusammengetragen.

So funktionieren Aktienclubs

Bei einem Aktienclub handelt es sich um den Zusammenschluss einer Interessensgemeinschaft, die das Ziel verfolgt, das Geld eines jeden Mitglieds mittels gemeinsamer Aktienkäufe zu vermehren. Die Vorteile liegen dabei im Besonderen in der breiten Risikostreuung, ob der gemeinsamen Investition in ein einziges Aktien-Depot. Auf diese Weise können häufig höhere Beträge in Aktien und ETFs gesteckt werden, als es einer Einzelperson möglich wäre. Weiterhin besteht die Möglichkeit des regen Austauschs über aktienbasierte Themenbereiche sowie Erfahrungen an der Börse.

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Besonders beliebt waren Zusammenschlüsse dieser Art in den 1980er Jahren, existieren jedoch heute noch weltweit. Ob sich der Einstieg in einen Aktienclub lohnt, hat das Deutsche Institut für Service-Qualität getestet. Dabei wurden vier professionelle Communities unter die Lupe genommen und bewertet. Das Ergebnis fiel jedoch ernüchternd aus - im Durchschnitt war das Service-Ergebnis der vier getesteten Aktienclubs nur "befriedigend", so das Deutsche Institut für Service-Qualität gegenüber ntv.

Die Bewertung der Aktienclubs

Getestet hat das Deutsche Institut für Service-Qualität vier Aktienclubs bezüglich ihrer Schnupperangebote, welche anschließend anhand bestimmter Kriterien bewertet wurden.

Wie das Institut gegenüber ntv angibt, läge ein besonderes Manko im Bereich der Wissensvermittlung, die als Kernelement eines jeden Aktienclubs gelten sollte. Beispielsweise wurden Börsen-Nachrichten nur bei vereinzelten Clubs präsentiert, obwohl diese zum Standardprogramm einer jeden Interessensgemeinschaft dieser Art gehören sollten.

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Auch das Angebot für Mitglieder variierte stark - dazu gehören neben dem Zugang zu Aktien-Webinaren, auch Magazine und Vergünstigungen. Außerdem fehlten Informationsbereiche auf den Websites kleinerer Aktienclubs, die beispielsweise Börsenglossare, AGBs und andere Informationen bereitstellen sollten, so das Deutsche Institut für Service-Qualität gegenüber ntv weiter.

Diese Punkte wurden positiv bewertet

Als Pluspunkt sah das Deutsche Institut für Service-Qualität die Usability der Internetauftritte vieler Aktienclubs. Die Navigation sowie Verständlichkeit sowie Bedienungsfreundlichkeit der Websites konnte überwiegend positiv bewertet werden, obwohl der Informationsumfang häufig zu wünschen übrig ließ - ein Aspekt, den im Besonderen kleine Gruppierungen aufzuarbeiten haben.

Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität, erklärt abschließend gegenüber ntv: "Die Communitys sind grundsätzlich als Anlaufstelle geeignet, um sich mit Wertpapieranlagen intensiv zu beschäftigen. Aber umfangreichere Infos und Angebote werden Interessenten oft nur in Aussicht gestellt und sind an eine Mitgliedschaft geknüpft".

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Diese Aktienclubs schnitten am besten ab

Das Qualitätsurteil "gut" erhielten Aktienclubs mit sachdienlicher Informationsbereitstellung sowie Informationspaketen für Interessierte und Mitglieder. Auch Hilfestellungen bei Depoteröffnungen und Erläuterungen des Beitrittsvorgangs führten zu einer besseren Bewertung. Als Aktienclubs mit strukturierten und verständlichen Internetauftritten gelten somit "Hanseatische Anleger Community" mit dem Qualitätsurteil "befriedigend" sowie die "NDAC Niedersächsischer Anlegerclub", die mit dem Qualitätsurteil "gut" bewertet wurde.

"Ausreichend" erhielten hingehen der "Itzehoer Aktienclub" sowie der "Börse Stuttgart Anlegerverein", so das Ergebnis des Deutschen Instituts für Service-Qualität.

Redaktion finanzen.net

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