Supermarkt-Tricks entlarvt: So umgeht man die häufigsten Einkaufsfallen
Supermärkte sind so gestaltet, dass Konsumenten durch clevere Taktiken zu impulsiven Käufen verleitet werden. Dennoch ist es möglich, bewusst zu sparen, indem man die gängigsten Tricks kennt und ihnen entgeht.
Die verführerische Produktplatzierung
Eine der häufigsten Taktiken im Supermarkt ist die strategische Platzierung von Waren. Teure Produkte befinden sich meist auf Augenhöhe, während günstigere Alternativen in den sogenannten "Bückzonen" oder "Reckzonen" platziert sind. Diese unauffälligen Bereiche erfordern, dass der Käufer sich streckt oder bückt, um die Produkte zu erreichen. Diese Platzierungen machen es weniger wahrscheinlich, dass der Kunde sie wahrnimmt. Daher lohnt es sich, immer einen Blick in diese unteren oder höheren Regale zu werfen, um preiswertere Produkte zu finden.
Eine weitere Strategie ist die Platzierung von Artikeln des täglichen Bedarfs, wie Milch und Brot, am hinteren Ende des Geschäfts. Dies zwingt die Kunden, durch den gesamten Laden zu laufen, wodurch sie oft zu spontanen Käufen verleitet werden. Wenn man weiß, dass man nur wenige Artikel benötigt, nimmt man gezielt einen kleineren Einkaufskorb anstatt eines großen Wagens, um diese Impulskäufe zu minimieren. So rät auch die Verbraucherzentrale, die Platzierungen im Supermarkt bewusst zu hinterfragen, um unnötige Käufe zu vermeiden.
Der "Bäckerei-Trick" am Eingang
Viele Supermärkte haben einen Bäckereibereich direkt am Eingang. Frische Brot- oder Kaffeegerüche stimulieren den Appetit und regen zu größeren Einkäufen an. Hungrige Kunden neigen dazu, mehr zu kaufen, als sie ursprünglich geplant hatten. Eine einfache Methode, um diesem Trick zu entgehen, ist, vor dem Einkauf etwas zu essen. Indem man satt einkauft, kann man das Risiko minimieren, mehr zu kaufen als nötig.
Eine Studie von Utopia.de zeigt, dass Gerüche im Eingangsbereich von Supermärkten zu den effektivsten Verkaufsstrategien gehören. Um diesen Effekt zu umgehen, empfiehlt es sich, stets mit einer Einkaufsliste und einem klaren Plan in den Supermarkt zu gehen, um den Verlockungen zu widerstehen.
Vermeintliche Schnäppchen und Sonderangebote
Sonderangebote sind eine bewährte Methode, um Kunden zu Käufen zu animieren, die sie möglicherweise nicht benötigen. Gelbe und rote Preisschilder wirken besonders auffällig und suggerieren einen drastischen Preisnachlass. Häufig sind jedoch die regulären Preise auf anderen Produkten im Sortiment sogar günstiger. Um sicherzustellen, dass es sich wirklich um ein gutes Angebot handelt, sollte man immer den Grundpreis (pro Kilogramm oder Liter) prüfen. So entlarvt man vermeintliche Schnäppchen und findet das bessere Angebot.
Auch Mogelpackungen sind ein beliebter Trick. Produkte, deren Verpackung gleich groß bleibt, jedoch weniger Inhalt bieten, verleiten zum Kauf, ohne dass der Preisunterschied sofort auffällt. Die Grundpreisangaben helfen auch hier, den wahren Wert des Produkts zu erkennen, wie Experten von der Verbraucherzentrale berichten.
Die Rolle von "Schein-Siegeln" und Markenprodukten
In vielen Supermärkten werden Produkte mit zahlreichen Siegeln und Zertifikaten beworben, um dem Konsumenten Qualität und Nachhaltigkeit zu vermitteln. Jedoch sind nicht alle Siegel von gleicher Bedeutung. Besonders ältere oder wenig aussagekräftige Siegel können den Verbraucher in die Irre führen. Es lohnt sich, sich im Vorfeld über die wichtigsten und vertrauenswürdigsten Zertifikate zu informieren und auf "Schein-Siegel" zu verzichten, die wenig über die tatsächliche Produktqualität aussagen.
Ein Artikel auf Chiemgau24 weist darauf hin, dass Eigenmarken oft genauso hochwertig sind wie teurere Markenprodukte. Ein bewusster Vergleich der Inhaltsstoffe kann helfen, überflüssige Ausgaben für Markenware zu vermeiden und dennoch Produkte in gleichwertiger Qualität zu kaufen.
Planung ist der Schlüssel
Eine der besten Möglichkeiten, um Einkaufsfallen zu umgehen, ist eine sorgfältige Planung. Vor dem Einkauf sollte man eine detaillierte Einkaufsliste schreiben und sich strikt daran halten. Zudem ist es hilfreich, Mahlzeiten für die Woche im Voraus zu planen, um zu vermeiden, dass man unnötige Lebensmittel kauft. Auch die Verbraucherzentrale empfiehlt, vor jedem Einkauf zu überprüfen, welche Produkte tatsächlich benötigt werden, um so zielgerichteter und sparsamer einzukaufen.
Durch eine strukturierte Planung und den bewussten Verzicht auf Impulskäufe lässt sich der wöchentliche Einkauf erheblich günstiger gestalten.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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