Mit dieser Sparaktion erntet Lidl Kritik
Beim Einkauf von Lebensmitteln und Co. individuell sparen? Das dürfte schon bald keine Zukunftsmusik mehr sein. Bei Lidl kann man nun mit einer digitalen Kundenkarte Rabattaktionen wahrnehmen - warum das für Kritik sorgt.
Die Discounter-Kette Lidl hat sich eine neue Methode einfallen lassen, um Kunden in seine Filialen zu locken: Lidl habe eine hauseigene App namens "Lidl Plus" herausgebracht, die ihren Kunden Rabatte verspricht, wie mehrere Medienberichte verlauten.
"Lidl Plus"-App für Schnäppchenjäger
Um die App des Discounters nutzen zu können, müssen sich die Kunden registrieren - wie das Unternehmen auf seiner Seite verlautet, wartet sogar ein Wilkommensbonus. Beim Einkauf muss dann nur noch ein QR-Code gescannt werden, der die Vorteile freischaltet und den Nutzern Ersparnisse ermöglicht. Jede Woche erscheinen in der digitalen Kundenkarte individuelle Angebote für registrierte Lidl-Kunden.
Gleichzeitig kann die App wohl die Lidl-Prospekte anzeigen, den Kassenbon soll sie auch noch ersetzen und Filialstandorte anzeigen. "Lidl Plus"-Nutzer können außerdem zusätzlich bei Lidl-Partnern wie FlixBus oder Lidl-Reisen sparen. Seit dem 13. Juni kann "Lidl Plus" genutzt werden, allerdings vorerst nur in Berlin und Brandenburg - offenbar in insgesamt 250 Läden. Ab dem nächsten Jahr soll die App dann in ganz Deutschland an den Start gehen, um den Kunden Zugang zu Rabattaktionen zu verschaffen.
Der Preis für die Vergünstigung - Kritik an Lidl
Mit der App der Discounterkette können Kunden einerseits Geld einsparen, andererseits haben sie eine Art praktisches Helferlein beim Einkaufserlebnis dabei. Doch zu welchem Preis? Mächtige Kritik kam bereits von Datenschutzbeauftragten auf, die sich wegen personenbezogenen Informationen, die erhoben werden, um individuelle Angebote zu unterbreiten, um die Lidl-Kunden sorgen. Sogar von der Beeinflussung des Kaufverhaltens war bereits die Rede. "Auch werden wir beobachten, ob besonders sensible Daten erhoben werden und wie sie verarbeitet werden, etwa Gesundheitsdaten. So kann man anhand des Kaufverhaltens beispielsweise schlussfolgern, dass ein Kunde Magnesiummangel hat", zitiert heise.de den baden-württembergischen Landesdatenschutzbeauftragten Stefan Brink. Man werde sich Informationen über die App zukommen lassen und die digitale Kundenkarte genau unter die Lupe nehmen - zwecks Verbraucherschutz.
Doch Lidl ist sich seiner Verantwortung offenbar bewusst: Zumindest verlautete der Unternehmenssprecher des Lebensmitteldiscounters, dass die geltende Datenschutzgrundverordnung äußerst ernst genommen würde und App-User die Datennutzung transparent nachvollziehen könnten. "Lidl Plus" ist bereits in anderen Ländern erprobt: Seit 2016 läuft das Rabattprogramm in Spanien und auch in Dänemark, Polen und Österreich können Lidl-Kunden mit der App bereits sparen.
Redaktion finanzen.net
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