Wie war 2019, wie wird 2020?

3 Monate ist das neue Jahr fast schon alt, da wird es Zeit, die (Platzierungs-) Bilanz des Vorjahres zu ziehen. Jahrelang erstellte Stefan Loipfinger die Statistik mit seinem Team auf Basis eigener Umfragen und Auswertungen, andere Analysten rechneten das auf Basis der Zahlen des VGF (später BSI), doch nach dessen Aushöhlung wurde die Datengrundlage immer dünner.

Seit 2 Jahren gilt nun: Die Marktstudie ist back. Loipfinger stützt sich für Publikums-AIF auf die Datenbank der BaFin und für Vermögensanlagen und Crowdinvestments auf den Elektronischen Bundesanzeiger. Scope berücksichtigt nur geschlossene Publikums-AIF.

Trotz der unterschiedlichen Vorgehensweise stimmt die Tendenz der Ergebnisse überein: Das platzierte Eigenkapital stieg im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 47 (Loipfinger) bzw. 43 % (Scope), die fünf umsatzstärksten Anbieter sind WealthCap vor DF Deutsche Finance, ZBI, Jamestown und Patrizia (Loipfinger).

Scope sieht Jamestown vor Project und Patrizia.

Einigkeit besteht hinsichtlich der Dominanz von Immobilieninvestments vor Private Equity, Multi Asset-Fonds und Investments in Erneuerbare Energien. Im Vergleich zum Vorjahr konnten Immobilien laut Scope noch einmal zulegen:

Bei den Vermögensanlagen dominiert laut Loipfinger Thomas Lloyd vor der One Group und Exporo-Zinsland.

Wie beurteilen die Anbieter ihre Situation? Für die Euramco zeigt Vorstand Jürgen Göbel zufrieden mit dem Ausbau der Dienstleistungen für Sachwertbeteiligungen um 14 % und Gesamtausschüttungen im Jahr 2019 von 30 Mio. Euro, was im Durchschnitt über alle aktiven Beteiligungen etwa 4 bis 5 % p.a. entspricht. Durch Neuvermietungen von 50.000 Quadratmetern konnte Euramco eine Vermietungsquote von 98 % über alle betreuten Immobilien erzielen. Zusätzlich erhielten mehrere Bestandsgebäude eine Nachhaltigkeitszertifizierung (zweimal DGNB Silber für die Deutschland-Fonds 1 und 2 sowie eine Steigerung des NABERS-Ratings von 4 auf 5 für die Gebäude des Australienfonds 2 in Melbourne).

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Allerdings konnte Euramco 2019 mangels Assets aus den Segmenten Immobilien Australien und Erneuerbare Energien keinen neuen Publikumsfonds anbieten. Qualitativ gute Assets sind Göbel zufolge derzeit nahezu unbezahlbar. Er bleibt jedoch diesbezüglich unermüdlich am Ball und erwartet ein Jahr mit Unsicherheit und hoher Volatilität, in dem Investments in klug ausgewühlten Nischen weiterhin funktionieren werden. "Wir prüfen ausgewählte Immobilien in Deutschland, Europa, Australien und den USA sowie Erneuerbare Energien-Anlagen wie zum Beispiel Windenergie in Schweden", präzisiert er.

Auf das Thema Erneuerbare Energien setzt auch Werner Braun, Geschäftsführer der hep Vertrieb GmbH: "Der Umstieg auf Erneuerbare Energien ist ein wesentlicher Beitrag zum Schutz der Umwelt und ist im letzten Jahr weiter in den Fokus der Anleger gerückt. Die Folgen des Klimawandels führen uns vor Augen, wie dringend Lösungen benötigt werden." Für 2020 plant er weitere Investments in Solarprojekte in wirtschaftlich und politisch stabilen Ländern, die hep aus einer Hand plant, baut und betreibt.