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Interview arttrade x finanzen.net

31.10.22 08:30 Uhr

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Interview arttrade x finanzen.net | finanzen.net

Julian Kutzim ist Co-Founder und CMO von arttrade. Das Fin-Tech hat sich vorgenommen, den Kunstmarkt zu demokratisieren und die Anlageklasse Kunst für alle zugänglich zu machen. Im Gespräch mit Finanzen.net erklärt er, warum Kunst eine Anlageklasse ist, die in jedes Portfolio gehört. Und wie arttrade das ermöglicht.

"Kunst für dein Portfolio " - das ist die Mission von arttrade. Was ist damit gemeint?

Damit ist gemeint, dass wir allen Menschen Zugang zu Kunst als Anlageklasse verschaffen wollen. Tatsächlich empfehlen 85 Prozent der Vermögensverwalter, das Portfolio durch Kunst zu diversifizieren. Bisher konnten sich das aber nur sehr wohlhabende Menschen leisten, da Werke in dieser Kategorie extrem teuer sind. Wir ändern das und sorgen dafür, dass alle in Kunst investieren können - und das bereits ab 250 Euro. Und zwar nicht in irgendwelche Kunst, sondern in Blue Chip Art. Also die Werken der berühmtesten und gefragtesten Künstlerinnen und Künstlern der Welt.

Warum ausgerechnet Kunst?

Weil Kunst eine der lukrativsten alternativen Anlageklassen ist. Die Wertentwicklung der hundert gefragtesten Kunstschaffenden weltweit outperformt den amerikanischen Leitindex S&P500 seit mehr als zwanzig Jahren signifikant. Das Gesamtwerk von Gerhard Richter beispielsweise hat in dieser Zeit mehr als 30 Prozent pro Jahr an Wert zugelegt. Deswegen investieren auch rund zwei Drittel aller Milliardäre in Kunst.

Hinzu kommt, dass es sich bei Kunst um einen absoluten Wachstumsmarkt handelt. Im Jahr 2020 waren laut einer Schätzung von Deloitte weltweit rund 1,5 Billionen US Dollar an Privatvermögen von Ultra High Networth Individuals in Kunst und Sammlergegenständen gebunden. Bis 2025 soll dieser Wert laut Deloitte um weitere 400 Milliarden auf 1,9 Billionen US Dollar anwachsen. Dabei ist die Nachfrage der "Normalverdiener" noch gar nicht eingerechnet.

Zudem läuft der Kunstmarkt weitestgehend unabhängig vom Aktienmarkt, weist also nur eine sehr geringe Korrelation auf. Das macht ihn insbesondere in Zeiten wie diesen spannend, in denen es an den Märkten turbulent zugeht. Denn mit Kunst kann man sich eine gewisse Stabilität ins Portfolio bringen.

Stichwort Turbulenz - die Aktienmärkte sind im freien Fall, die Inflation steigt rapide - wie krisenresistent ist der Kunstmarkt?

Historisch hat sich der Kunstmarkt immer wieder als sehr krisenresistent erwiesen. 2021 beispielsweise legte der globale Umsatz beispielsweise um knapp 30 Prozent zu - trotz anhaltender pandemiebedingter Einschränkungen. Unter anderem, weil der Markt sich extrem schnell adaptiert und auf Online-Verkäufe umgestellt hat. Das Volumen hier hat sich von 2019 zu 2021 mehr als verdoppelt. Damit gehört der Kunstmarkt zu einem der wenigen "Gewinner" der Krise. Ähnliche Resilienzen lassen sich auch in früheren Krisen erkennen, etwa während der Finanzkrise 2008/09. Davon hat sich der Kunstmarkt innerhalb kürzester Zeit nicht nur erholt, sondern deutlich zugelegt. Darüber hinaus zeichnet sich Kunst auch als hervorragender Wertspeicher aus, mit dem besonders in Zeiten der Inflation nicht nur Geld geschützt, sondern sogar vermehrt wird. Das hat 2015 schon Larry Fink betont, als er sagte: "Vergesst Gold, kauft Kunst."

Was genau hindert Anleger denn bisher daran, in Kunst zu investieren?

Dafür gibt es aus unserer Sicht drei wesentliche Gründe: Zunächst einmal die hohen Kaufpreise. Werke in dieser Kategorie liegen im sechs-, teilweise siebenstelligen Bereich und darüber. Die wenigsten Menschen haben dieses Kapital frei verfügbar. Und selbst wenn, würden sie mit dem Kauf eines einzelnen Kunstwerks natürlich ein gewisses Klumpenrisiko erzeugen. Außerdem braucht man ein exzellentes Netzwerk zu führenden Galeristen und Kunsthändlern, um an die exklusiven und stark gefragten Arbeiten heranzukommen. Wer die nicht hat und trotzdem zufällig an entsprechende Arbeiten gelangt, zahlt meist überhöhte Preise, da das Werk vorher durch viele Hände gewandert ist. Das bringt mich zum dritten Punkt: Denn wie auf allen Märkten braucht es auch hier ein gewisses Know-How. Der Kunstmarkt ist verhältnismäßig intransparent und nur wer die Player, Strukturen und Einflussfaktoren kennt, kann konstant erfolgreich investieren.

Hinzu kommt, dass das Assetmanagement mit erheblichem Aufwand verbunden ist. Die Werke müssen schließlich versichert, verwahrt und irgendwann auch wieder verkauft werden. Das kostet Zeit und Geld. Alles Gründe, warum diese Anlageklasse bisher sehr wenigen wohlhabenden Menschen vorbehalten war.

Wie sorgt arttrade dafür, dass sich das ändert und wirklich jede*r in Kunst investieren kann

Indem wir die eben genannten Hürden für unsere Anlegerinnen und Anleger nehmen. Wir bieten Netzwerk, Expertenwissen, Service und Finanzierung aus einer Hand. Zum einen unterhalten wir ein exzellentes Netzwerk von Galeristen und Kunsthändlern, über die wir an Arbeiten der Top100 Künstler gelangen. Teilweise noch bevor sie auf dem Markt sind. Das Werk von Heinz Mack beispielsweise stammt direkt aus dem Atelier des Künstlers.

Gemeinsam mit unserem unabhängigen Art Advisory Board wählen wir dann die vielversprechendsten Arbeiten aus und bewerten sie. Dabei greifen wir nicht nur auf die jahrzehntelange Erfahrung unserer Partner zurück, sondern auch auf datenbasierte Analysen. Unter anderem unterhalten wir dafür eine exklusive Partnerschaft mit artnet, der weltweit größten Auktionsdatenbank. Wir analysieren die historische Wertentwicklung vergleichbarer Arbeiten, ermitteln Schätzwerte für den aktuellen Marktpreis und eine Prognose für die potentielle Wertentwicklung.

Im dritten Schritt fraktionalisieren wir die Werke digital und ermöglichen es so, sich bereits mit kleinen Beträgen an den Kunstwerken zu beteiligen. Dafür geben wir pro Werk ein digitales Wertpapier in Form von Security Token aus. Jeder Token ist zunächst ein Euro Wert, die Gesamtmenge der Token spiegelt also exakt den Preis des Werkes bei Emission wider. Ab 250 Euro kann man Token kaufen, so mittelbar in das jeweilige Kunstwerk investieren und an der Wertentwicklung partizipieren. Wir kümmern uns um den Rest, verwahren und versichern die Kunstwerke und verkaufen sie zum richtigen Zeitpunkt.

Welche Kriterien muss ein Kunstwerk erfüllen, um dem Anforderungsprofil von arttrade gerecht zu werden?

Das wichtigste Kriterium ist unser absoluter Fokus auf Blue Chip Art. Hier gibt es nicht nur die größte Datenbasis, das Risiko ist für die Anleger*innen auch am geringsten, da diesen Arbeiten die stabilste und höchste Nachfrage am Markt und eine entsprechende Liquidität gegenübersteht. Werke von Gerhard Richter etwa waren, sind und werden weiterhin gefragt sein. Zum anderen wählen wir ausschließlich echte Unikate aus und zwar solche, die von ihrer Machart eine gewisse Seltenheit im Oevre des Künstlers darstellen. Natürlich ist eine lückenlose Provenienz - also die Herkunft und Besitzhistorie eines Werkes - ebenfalls Voraussetzung, damit Werke überhaupt in den engeren Auswahlprozess gelangen.

Wie wird sichergestellt, dass ein Asset keine Fälschung ist?

Wir sourcen die Werke nur von top Galeristen und Kunsthändlern. Allein das sorgt schon für ein hohes Maß an Sicherheit. Außerdem erwerben wir nur Arbeiten, die in entsprechenden Werkverzeichnissen dokumentiert sind oder deren Authentizität durch Ausstellungen, Kataloge und Expertenmeinungen sichergestellt werden kann. Die Historie jedes einzelnen Werkes ist also lückenlos dokumentiert.

Wie funktioniert eine Anlage bei arttrade?

Der Investmentprozess ist einfach: Du suchst dir auf arttrade.io ein Kunstwerk aus, das dir gefällt und dich überzeugt. Zu allen Werken haben wir die wichtigsten finanziellen und kunsthistorischen Daten aufbereitet, um die Entscheidung zu erleichtern. Sobald du dich für ein Asset entschieden hast, musst du dich einmalig auf arttrade.io registrieren und ein Profil erstellen. Teil davon ist eine einmalige Identifikationsprüfung, die der Prävention von Geldwäsche dient und ganz einfach online abgewickelt wird. Danach legst du deine Investitionssumme individuell fest und zahlst den Betrag ganz einfach per Banküberweisung ein. Wir erstellen für dich ein Wallet und übertragen deine Token, sodass sie sicher verwahrt sind und du jederzeit Zugang hast.

Die finanzierten Kunstwerke selbst gehen in den Besitz einer Verwahrgesellschaft von arttrade über, die sich um Versicherung, Verwahrung, Management und abschließend Verkauf der Kunstwerke kümmert. Anlegerinnen und Anleger erhalten 90 Prozent des Gewinns, 10 Prozent bekommt arttrade. Wir verdienen also dann Geld, wenn unsere Kunden Geld verdienen.

Während der Halteperiode stellen wir die Werke übrigens zusammen mit unseren Kunstpartnern immer wieder öffentlich aus und sorgen so dafür, dass sie der Allgemeinheit zugänglich sind und das Kulturgut gefördert wird.

Wie lange sollte man sein Geld anlegen und ab welcher Summe lohnt sich ein Investment?

Kunst ist grundsätzlich eine mittel- bis langfristige Anlage. Die Mindesthaltedauer beträgt zwischen drei und fünf Jahren, dann gehen wir in die aktive Vermarktung des Werkes. Natürlich abhängig vom Marktmomentum. Parallel dazu werden wir im nächsten Jahr einen eigenen Sekundärmarkt öffnen, auf dem Anleger*innen ihre Token jederzeit individuell traden können. Grundsätzlich lohnt sich ein Investment natürlich auch mit kleineren Beträgen, aber bis zu 20 Prozent des Gesamtportfolios kann man durchaus in Kunst allokieren.

Welche Bedeutung hat die Blockchain-Technologie bei dem Geschäftsmodell?

Die Technologie ist für uns nur Mittel zum Zweck, um den Prozess einfach, sicher und schnell zu ermöglichen. Natürlich ist das Thema gerade en vogue und in vieler Munde, in ein paar Jahren wird aber niemand mehr darüber sprechen, weil die Nutzung so normal geworden ist. Mit dem Einsatz von SAP-Software wirbt ja auch kein Unternehmen mehr. Deswegen bezeichnen wir uns auch nicht als ein Blockchain-Startup. Erst recht nicht, weil wir mit Kryptowährungen und NFT-Projekten nichts zu tun haben. Wir schaffen einen realen Anwendungsfall für die Technologie und öffnen eine etablierten, lukrativen und stabilen Markt für alle. Das ist, was wir unter Demokratisierung verstehen.

Über Julian Kutzim

Julian Kutzim ist Co-Founder und CMO von arttrade. Als ausgebildeter Wirtschaftsjournalist beschäftigte er sich seit 2010 mit der Finanzindustrie und arbeitete für eine Reihe von überregionalen Print- und Onlinemedien in Deutschland. Danach wechselte er in die Unternehmenskommunikation. Zuletzt verantwortete er den Bereich bei einem führenden Mittelständler aus dem Rheinland als Teil des C-Levels.

Bildquellen: arttrade