Pensionsfonds verklagen Deutsche Bank und andere wegen Marktmanipulationen
Zusammen mit einer ganzen Reihe von anderen Großbanken muss sich die Deutsche Bank derzeit einmal mehr mit dem Vorwurf von Marktmanipulationen auseinandersetzen.
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So sollen die Geldhäuser vertrauliche Kundeninformationen geheim untereinander ausgetauscht haben, um Auktionen für den 14 Billionen US-Dollar schweren Markt für US-Staatsanleihen zu manipulieren. Darauf läuft zumindest eine mit viel Sprengstoff beladene Sammelklage vor einem Bundesrichter in Manhattan hinaus.
Angeblich hat der Austausch von Informationen die Bankengewinne auf Kosten der Kundenerträge erhöht, lautet die Anklage. Die neuen Beschuldigungen, die mehrere Pensionsfonds und vermögende Einzelinvestoren vorbrachten, stammen aus einer erweiterten Sammelklage, die ursprünglich im Juli 2015 angestrengt wurde. Zudem kam jetzt etwas Pikantes ans Tageslicht: Ein Teil des Beweismaterials kommt aus vertraulichen Insiderquellen und von einer der Banken, die ganz zu Anfang verklagt wurde.
Insider packten ausDieses Geldhaus kooperiert nunmehr mit den Anklägern und liefert eine Innenansicht, wie sich die Wall Street womöglich verbündete, um den US-Staatsanleihemarkt zu manipulieren. Die neu aufgerollte Anklage erweitert die Details, wie die Banken sich verschworen haben sollen, um Preise für die US-Staatsanleihen festzulegen. So sollte der Preis der Anleihen an Tagen großer Nachfrage künstlich in die Höhe getrieben werden - und umgekehrt, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht.
Die Geldhäuser konnten demnach dieses Verfahren jahrelang anwenden, bis die "Washington Post" im Juni 2015 über eine Ermittlung der Behörden berichtete. Die Pensionsfonds beklagen sich zudem, dass seit den 1990er Jahren auch am Sekundärmarkt über eng kontrollierte elektronische Plattformen, die den Wettbewerb einschränkten, Preise manipuliert wurden. Das ist ein neuer Vorwurf, der in der ursprünglichen Klageschrift nicht auftaucht und ähnliche Anschuldigungen gegen Banken in anderen Märkten widerspiegelt, etwa bei Effektenkrediten.
Vor einem Jahr schmetterte in gleicher Angelegenheit Richter einen Prozess abNunmehr stehen unter anderem Goldman Sachs, Deutsche Bank, Morgan Stanley, Royal Bank of Scotland, BNP Paribas und UBS im Zentrum der Klageschrift, die für das Fehlverhalten von einem Zeitraum von Anfang 2007 bis Mitte 2015 ausgeht. Noch im Vorjahr hatte der Richter, der die Sammelklage verhandelte, die Argumente für die Klagen als zu schwach bezeichnet, um mit dem Prozess fortzufahren.
Laut den Pensionsfonds haben die Banken die Gebote ihrer eigenen Kunden für US-Staatsanleihen dafür genutzt, um bei der Auktion einen höheren Anteil selbst zu bekommen und um später die Papiere mit Gewinn wieder abzustoßen. Die Ermittlung erfolgt durch das Justizministerium, die US-Börsenaufsicht SEC sowie andere Regulierer im In- und Ausland, wie Insider berichten. Noch erhebt aber kein Regulierer den Vorwurf von Fehlverhalten seitens der Banken. Keine der Banken wollte nach dem ersten Einreichen der Klage eine Stellungnahme dazu abgeben.
DJG/DJN/axw/jhe
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