Nach dem Säbelrasseln

Südkorea: Es herrscht wieder Ruhe

04.09.15 16:00 Uhr

Südkorea: Es herrscht wieder Ruhe | finanzen.net

Der Einbruch beim wichtigen Handelspartner China und die erneute Eskalation im Konflikt mit Nordkorea haben tiefe Spuren an der Börse des Landes hinterlassen. Mutige Anleger steigen jetzt ein.

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Aktien

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20.150,00 KRW 850,00 KRW 4,40%

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Indizes

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von Julia Groß, Euro am Sonntag

Während die Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt die Welt in Atem hielten, spitzte sich am vorvergangenen Wochenende der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea dramatisch zu. Nachdem eine angeblich von den Nordkoreanern gelegte Landmine im Grenzgebiet zwei südkoreanische Soldaten schwer verletzt hatte, kam es im Niemandsland zwischen den beiden Staaten zu Schusswechseln. Südkorea aktivierte seine seit Jahren abgeschalteten Propaganda-Lautsprecher. Der Norden ließ Truppen aufmarschieren und 70 U-Boote ausschwärmen.

Die Eskalation, begleitet von offenen Kriegsdrohungen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-Un, führte zu einer massiven Flucht der Investoren. Der weltweit größte Indexfonds für koreanische Aktien iShares MSCI South Korea Capped ETF verzeichnete innerhalb einer Woche die höchsten Mittelabflüsse seit seiner Auflage im Jahr 2000. Der Kospi-Index fiel auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. In den vergangenen drei Monaten hatte das koreanische Börsenbarometer aufgrund der MERS-Infektionswelle ohnehin schon geschwächelt.

Günstig bewertet

Nach zähen Verhandlungen konnten die Koreaner den Konflikt am Dienstag beilegen. Obwohl der chinesische Markt erneut um mehr als sieben Prozent nach unten rauschte, schloss der Kospi ein Prozent im Plus. Im Durchschnitt waren koreanische Aktien, gemessen an den erwarteten Unternehmensgewinnen, bereits vor der Krise mit dem Norden günstig.

Für risikobereite Anleger könnte deshalb jetzt ein guter Zeitpunkt zum Einstieg gekommen sein. Denn Südkorea bietet Hightechfirmen auf Weltniveau, die auch im Westen ganz vorn mitspielen. Zwar geht ein Viertel der koreanischen Exporte nach China und die Abwertung der chinesischen Währung könnte die Dynamik bei den Ausfuhren in die Volksrepublik weiter bremsen, doch das ist eine Entwicklung, die in Korea bereits seit Längerem andauert. Die Regierung in Seoul hat deshalb ein 13 Milliarden US-Dollar schweres Konjunkturprogramm aufgelegt, das die Binnennachfrage beleben soll und in den kommenden Monaten Wirkung zeigen dürfte.

Während vor allem Unternehmen, die von der Kauflust chinesischer Besucher abhängen, jetzt Einbußen erwarten, profitieren etwa die Automobilhersteller vom schwachen Koreanischen Won. Dieser macht die Fahrzeuge von Hyundai, Kia und Co im Vergleich zur japanischen Konkurrenz deutlich wettbewerbsfähiger. Eine ideale Konstellation also für Stock-Picker wie den Invesco-Fondsmanager Simon Jeong (siehe Investor-Info unten).

Den Joker für einen breiten Kursaufschwung hält allerdings Fed-Chefin Janet Yellen in der Hand: "Die Aktien der asiatischen Schwellenländer könnten eine Erholungsrally starten, wenn sich die US-Notenbank im September gegen eine Zinserhöhung entscheidet", sagt Constance Wong, Portfoliomanagerin bei JP Morgan.

Investor-Info

iShares MSCI Korea
Riskante Mischung

Der MSCI Korea bildet die Entwicklung von etwas über 100 großen und mittleren Unternehmen aus Südkorea ab, das entspricht über 80 Prozent des koreanischen Aktienmarkts. Obwohl der ETF weitaus günstiger ist als ein aktiv gemanagter Fonds, empfehlen wir derzeit, eher nicht in den breiten Markt zu investieren. Denn in der aktuellen Situation gibt es im Index auch klare Verlierer.

Invesco Korean Equity
Erfolgreiches Stock-Picking

Der erfahrene Manager Simon Jeong steuert den ausschüttenden Fonds von Hongkong aus. Er entfernt sich bei seinen Investments weit vom Index, den er insbesondere in den vergangenen zwei Jahren deutlich hinter sich lassen konnte. Zurzeit setzt Jeong den Schwerpunkt auf nachhaltig wachsende Unternehmen, die vom inländischen Konsum profitieren. Er meidet konjunktursensitive Titel. Zu den größten Positionen zählen aktuell der Möbelhändler Hanssem, die Nahrungsmittelhersteller Dongsuh und Ottogi sowie die Pharma- und Chemiefirma Yuhan.

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Bildquellen: swissmacky / Shutterstock.com, Sean Pavone/iStockphoto

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