SJB FondsEcho

SJB FondsEcho. HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Companies.

10.02.17 10:01 Uhr

SJB FondsEcho. HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Companies. | finanzen.net

Nebenwerte. Vorteilhaft.

Asiatische Nebenwerte (ohne Japan) konnten sich im Anlagejahr 2016 trotz eines insgesamt schwierigen Anlageumfelds besser entwickeln als Large Caps der Region. Aufgrund ihrer ausgeprägteren Differenzierung zeigten sich kleinere Unternehmen aus Asien resistenter gegenüber der Marktvolatilität und boten positives Überraschungspotenzial.

Nicht nur in steigenden Märkten sind Small Caps aus dem asiatischen Raum damit ein attraktives Investment. Die höheren Kursschwankungen von Nebenwerten bieten zugleich die Möglichkeit, vielversprechende Titel auf einem günstigen Bewertungsniveau zu erwerben. HSBC-FondsManagerin Elina Fung betont: Historisch betrachtet besteht im asiatischen Small-Cap-Universum zwar eine höhere Volatilität als bei Large Caps, doch legt man die risikobereinigte Rendite zugrunde, so ist diese langfristig höher. Um sich erfolgreich im Anlageuniversum asiatischer Nebenwerte (ex Japan) bewegen zu können, wird ein Informationsvorsprung gegenüber den Wettbewerbern benötigt. Gegenüber den Small Caps der Industrieländer ist der asiatische Markt relativ ineffizient und wird von deutlich weniger Analysten abgedeckt. Für Asienexpertin Fung heißt das: Lediglich 35 Prozent des rund 5.000 Unternehmen umfassenden investierbaren Universums ihres HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Companies Fund werden von zwei oder mehr Analysten abgedeckt, womit sich für ihr in Hong Kong ansässiges erfahrenes Investmentteam gute Chancen bei der Aktienauswahl ergeben.

Der HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Companies AD (WKN 988048, ISIN LU0082770016) wurde im November 1997 aufgelegt, ist ganz auf asiatische Nebenwerte (ohne Japan) spezialisiert und erwirbt Aktien von Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen 100 Millionen und 4 Milliarden US-Dollar. Das FondsVolumen beträgt umgerechnet 754,6 Millionen Euro, Lead-Portfoliomanagerin Elina Fung wird von Axel Kwan als Co-Manager unterstützt. Die langfristige Erfolgsbilanz von Asienstrategin Fung ist beeindruckend: Seit Auflage hat der asiatische Small-Cap-Fonds seine Benchmark MSCI AC Asia ex Japan Small Cap Net weit hinter sich gelassen und eine annualisierte Rendite von +15,75 Prozent auf US-Dollar-Basis erzielt - der MSCI-Vergleichsindex lieferte mit +7,29 Prozent eine weniger als halb so hohe Rendite p.a. ab. Auch kurzfristig überzeugt das HSBC-FondsProdukt: In dem sehr volatilen Anlagejahr 2016 wurde eine positive Wertentwicklung von +11,27 Prozent in der FondsWährung US-Dollar erwirtschaftet, während die Benchmark für asiatische Nebenwerte um 2,28 Prozent nachgab. Konsequenterweise verfügt der Fonds über fünf Sterne im Morningstar-Rating - wie sieht die Anlagestrategie im Detail aus?

FondsStrategie. Bottom-up-Prinzip. Umgesetzt.

Der HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Companies strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert hierzu mindestens 90 Prozent des FondsVermögens in Aktien von kleineren Unternehmen, die in Asien (ohne Japan) ansässig sind oder dort den überwiegenden Teil ihrer Geschäftstätigkeit ausüben. Entwickelte Märkte wie Hong Kong oder Singapur gehören genauso zum geographischen Universum wie die asiatischen Schwellenländer. Als Small Caps im Sinne des HSBC-Fonds gelten Aktien, die sich gemessen an der Marktkapitalisierung im unteren Viertel des Anlageuniversums bewegen, das durch den MSCI AC Asia ex Japan sowie den MSCI AC Asia ex Japan Small Cap Index definiert wird. Anlagen in chinesische A- und B-Aktien sind bis maximal 50 Prozent des FondsVermögens möglich, wobei der Fonds auch Wertpapiere über das Shanghai-Hong Kong Stock Connect Programm erwerben kann. FondsManagerin Elina Fung betreibt eine aktive Portfolioverwaltung und ist in ihrer Länder- und Sektorenallokation durch keinen Vergleichsindex eingeschränkt. Fung wählt ihre Einzeltitel auf Basis einer fundamentalen Bottom-up-Analyse aus und hebt hervor, auch in einem sonst eher gedämpften Markt- und Wirtschaftsumfeld immer wieder Nischen mit hohen Wachstumsraten zu finden. Ihr besonderes Augenmerk gilt dabei neuen oder wiederbelebten Branchen innerhalb des Small-Cap-Sektors: Die Asienexpertin betont, dass sie insbesondere Nischenunternehmen mit einem Wettbewerbsvorsprung zu identifizieren sucht, die durch einen nachhaltigen und wachsenden Gewinn überzeugen. Die Titelselektion nach Stockpicking-Kriterien wird durch ein striktes Risikomanagement ergänzt. Wie ist das aktuell 112 Einzeltitel umfassende FondsPortfolio im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. China. Bevorzugt.

In der Länderallokation des HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Companies liegt die Volksrepublik China mit 18,3 Prozent auf dem ersten Platz. Knapp dahinter befindet sich Südkorea mit 17,8 Prozent Anteil am FondsVolumen auf Platz zwei. In Hongkong sind 15,4 Prozent der Gelder des Nebenwerte-Fonds angelegt, Taiwan kann aktuell mit 12,9 Prozent des FondsVermögens aufwarten. Weitere Schwerpunkte der Länderaufteilung besitzt der HSBC-Fonds in Singapur (5,5 Prozent), Indonesien (4,0 Prozent) sowie Indien (2,7 Prozent). Aktienbestände auf den Philippinen (2,5 Prozent), in Malaysia (2,1 Prozent) sowie Thailand (1,2 Prozent) runden die geographische Aufteilung des Asienfonds ab.

Bei der Sektorengewichtung zeigt FondsManagerin Elina Fung keine besondere Bevorzugung bestimmter Branchen und hat ihr nach Bottom-up-Prinzipien zusammengestelltes Portfolio breit diversifiziert. Größter Einzeltitel unter den Top 10 ist die Aktie des chinesischen Sportbekleidungsunternehmens Pou Sheng, ebenfalls hoch gewichtet sind der indonesische Immobilienentwickler Bumi Serpong Damai sowie der chinesische Windkraftanlagenbauer Longyuan Power Group. Weitere in Europa kaum bekannte Unternehmen wie der Zahnimplantat-Hersteller Osstem Implant aus Südkorea, der ebenfalls im "Land der Morgenstille" ansässige Baumaschinenhersteller Doosan Bobcat sowie das taiwanesische Elektronikunternehmen Topco Scientific runden das Portfolio ausgewählter asiatischer Nebenwerte ab.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Companies dem MSCI AC Asia ex Japan Small Cap EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Die Korrelation ist über drei Jahre mit 0,87 stark ausgeprägt, über ein Jahr fällt sie mit 0,76 etwas geringer aus. Damit verlaufen die Kursbewegungen von Fonds und Benchmark weitgehend parallel, beide Elemente befinden sich im Gleichlauf. Dies demonstriert auch der Blick auf die Kennzahl R², die für drei Jahre 0,76 beträgt. Über ein Jahr nimmt die Kennziffer einen Wert von 0,57 an. Damit haben sich mittelfristig 24 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 43 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManagerin Fung ihren Spielraum für aktives Portfoliomanagement zuletzt stärker nutzte und sich weiter von ihrem Referenzindex entfernte. Der Tracking Error liegt über drei Jahre bei moderaten 9,05 Prozent, auf Jahressicht geht die Spurabweichung auf 8,35 Prozent zurück. Die aktive Risikoneigung der HSBC-Asienexpertin ist damit gering ausgeprägt - wie sieht es mit der Schwankungsanfälligkeit ihres Fonds aus?

FondsRisiko. Schwankungen. Gesteigert.

Der HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Companies weist über drei Jahre eine annualisierte Volatilität von 20,20 Prozent auf, die knapp vier Prozentpunkte oberhalb der jährlichen Schwankungen von 16,31 Prozent liegt, die der MSCI AC Asia ex Japan Small Cap EUR NETR als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Auch auf Jahressicht fällt die Schwankungsneigung des asiatischen Nebenwerte-Fonds etwas höher als diejenige der MSCI-Benchmark aus: Während das HSBC-FondsProdukt eine "Vola" von 14,41 Prozent aufweist, bringt es der Referenzindex für Small Caps aus dem asiatisch-pazifischen Raum auf eine Volatilität von 9,50 Prozent. Die Schwankungen des Nebenwerte-Portfolios von Asienstrategin Fung befinden sich damit in beiden Zeithorizonten über denen des Vergleichsmarktes, sind für einen auf den Bereich der "Small Caps" spezialisierten Fonds aber nicht zu stark ausgeprägt.

Die gesteigerte Schwankungsintensität des HSBC-Fonds führt konsequenterweise zu einem über Marktniveau liegenden Beta, das für drei Jahre einen Wert von 1,11 erreicht. Über ein Jahr steht der Beta-Wert bei 1,25 - hier fällt die Risikokennziffer ebenfalls höher als der Marktrisikofixwert von 1,00 aus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über den jüngsten Dreijahreszeitraum illustriert, dass der Asienfonds mehrheitlich die höhere Schwankungsfreude gegenüber dem MSCI-Vergleichsindex besitzt. In 29 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein über Marktniveau befindlicher Wert von 1,82 in der Spitze erreicht. Dem stehen lediglich sieben Einzelintervalle gegenüber, in denen das FondsBeta den marktneutralen Wert von 1,00 unterschreitet und auf zutiefst 0,89 zurückgeht. Das Risikoprofil des asiatischen Nebenwertefonds ist demnach erhöht - wie sieht es mit den Renditeergebnissen aus?

FondsRendite. Alpha. Generiert.

Per 6. Februar 2017 hat der HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Companies über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +72,02 Prozent in Euro aufzuweisen - eine ausgezeichnete Performance, die einem Ergebnis von +19,80 Prozent entspricht. Besonders im Vergleich mit der Benchmark MSCI AC Asia ex Japan Small Cap EUR NETR zeigt sich die ganze Qualität der Renditeleistung: Der auf asiatische Nebenwerte fokussierte Referenzindex hat im selben Zeitraum lediglich eine Performance von +30,99 Prozent auf Eurobasis zu verzeichnen, was einer Rendite p.a. von +9,41 Prozent gleichkommt. Das mehr als doppelt so gute Ergebnis des aktiv gemanagten Fonds gegenüber dem passiven Index demonstriert die Stockpicking-Qualitäten von FondsManagerin Fung, die sich auch in der hohen, über zwölf Monate erzielten Mehrrendite ausdrücken. Hier liegt die Wertentwicklung des HSBC-Fonds bei +42,17 Prozent in Euro, während der MSCI-Referenzindex mit einer positiven Performance von +16,30 Prozent aufwarten kann.

Das kurz- wie längerfristig sehr erfolgreiche Portfoliomanagement des HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Companies spiegelt sich auch in den positiven Alpha-Werten des FondsProduktes wider. Über drei Jahre liegt das Alpha mit 0,73 klar im grünen Bereich, für den Einjahreszeitraum fällt die Renditekennzahl mit 1,43 nochmals attraktiver aus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt, mit welch großer Regelmäßigkeit der Fonds eine Outperformance zum Referenzindex erzielen konnte. In 28 der 36 untersuchten Einzelzeiträume wurde ein ausgeprägter Renditevorsprung generiert, die Renditekennziffer nahm positive Werte bis 1,55 in der Spitze an. Lediglich in acht Zeitspannen war ein negatives Alpha von zutiefst -0,77 zu verzeichnen. Damit ist der asiatische Nebenwerte-Fonds klarer Sieger im Performancevergleich mit der Benchmark und weist ein hervorragendes Chance-Risiko-Verhältnis auf, wie es auch die deutlich im positiven Terrain befindliche Information Ratio von 1,05 über drei Jahre beweist.

SJB Fazit. HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Companies.

Die gesteigerte Volatilität von asiatischen Nebenwerten braucht Investoren nicht zu verschrecken, wenn man sie den erhöhten Renditechancen in diesem Bereich gegenüberstellt. Zur erfolgreichen Einzeltitelselektion in dem von verhältnismäßig wenig Analysten abgedeckten Börsensegment benötigt man ein erfahrenes FondsManagement sowie ein überdurchschnittliches Research-Team. Über beides verfügt der HSBC GIF Asia ex Japan Equity Smaller Companies, der mit seiner langfristig mehr als doppelt so hohen Rendite wie der Gesamtmarkt überzeugt - eine hervorragende Depotbeimischung nicht nur für Asienliebhaber!

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:

Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Zum Weiterlesen: Small Caps - Richtig investieren in SDAX und spannende Nebenwerte

Bildquellen: SJB Deutsches FondsResearch