Fidelity South East Asia Fund.
Shareholder Value. Gesteigert.
Südostasien ist und bleibt für den langfristig orientierten Investor eine aussichtsreiche Anlageregion. Dies beweist ein kurzer Blick auf die folgenden Zahlen. Während der Anteil der asiatisch-pazifischen Region (ohne Japan) am weltweiten Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2013 23 Prozent beträgt, liegt der Anteil dieser Staaten innerhalb des MSCI AC World Index bei gerade einmal 11 Prozent. Eine erhebliche Diskrepanz, die es auf lange Sicht aufzuheben gilt. Zugleich tun Unternehmen aus dem südostasiatischen Raum alles, die Attraktivität ihrer Aktien für Investoren zu steigern. So wird der Shareholder Value, der im asiatischen Raum früher nicht in gleichem Maße wie in den USA oder Europa im Mittelpunkt stand, zusehends stärker beachtet. Steigende Dividendenzahlungen sowie die wachsende Zahl der Firmen, die Ausschüttungen an ihre Anleger vornehmen, legen davon Zeugnis ab. Allan Liu, FondsManager des Fidelity South East Asia Fund sieht den asiatisch-pazifischen Raum auf einem guten Weg in Richtung Anlegerorientierung und Aktionärsrechte. Hier habe sich in Ländern wie Singapur, Malaysia, Thailand oder Taiwan bereits eine ausgeprägte "Dividendenkultur" entwickelt, die den Shareholder Value für Investoren steigere. Auch die Anlegerrechte würden vermehrt in den Fokus gerückt, womit eine deutliche Verbesserung der Corporate-Governance-Rankings einhergehe. Asienexperte Liu fasst zusammen: Besonders in den entwickelteren Märkten wie Hongkong und Singapur habe sich die Unternehmensführung stark verbessert, während andere ASEAN-Staaten sowie Korea hier noch Nachholbedarf besitzen. Insgesamt sei jedoch eine deutliche Verbesserung, selbst in Ländern wie China oder Indonesien feststellbar. Lius Quintessenz: Steigende Dividendenzahlungen sowie eine stärker an westlichen Kriterien orientierte Unternehmensführung machen südostasiatische Aktien immer attraktiver. Von dieser gesteigerten Attraktivität profitieren können Anleger mit dem Fidelity South East Asia Fund A USD (WKN 973276, ISIN LU0048597586), der am 1. Oktober 1990 aufgelegt wurde. Als Benchmark des Fonds, der aktuell über ein FondsVolumen von 2,76 Milliarden Euro verfügt, wird der MSCI AC Asia (ex Japan) STRD USD verwendet. Seit seiner Auflegung ist es dem Fidelity-Produkt mit seiner ausgewogenen Kombination südostasiatischer Staaten nachhaltig gelungen, diesen Vergleichsindex zu übertreffen. Die kumulierte Performance von +680,2 Prozent in der FondsWährung US-Dollar liegt klar oberhalb derjenigen des MSCI-Referenzindex, der lediglich eine Gesamtrendite von +381,1 Prozent auf USD-Basis generieren konnte. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie von FondsManager Liu im Detail aus?
FondsStrategie. Bottom-up-Ansatz. Verfolgt.
Der Fidelity South East Asia Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert hierzu mindestens 70 Prozent des FondsVermögens in Aktien von Unternehmen, die an Börsen der asiatisch-pazifischen Region (außer Japan) notiert sind. Zudem darf der Fonds sein Nettovermögen direkt in chinesische A- und B-Aktien anlegen. FondsManager Allan Liu ist seit 27 Jahren bei Fidelity und seit April 2001 für den South East Asia Fund verantwortlich. Liu ist ein wachstumsorientierter Aktienstratege, der bei seiner Titelselektion einen Bottom-Up-Ansatz verfolgt. Der Asienexperte legt den Schwerpunkt auf gründliche Fundamentalanalysen, wobei die Beurteilung des Cashflow-Potenzials sowie Besuche bei den Unternehmen, ihren Zulieferern und Wettbewerbern zum Auswahlverfahren gehören. Liu sucht nach attraktiv bewerteten Aktien mit überdurchschnittlichem Gewinnsteigerungspotenzial, die relativ zum Sektor und zum breiten Markt günstig sind. Dabei bevorzugt der FondsManager große und mittlere Unternehmen, weil diese meist eine längere Wachstumshistorie haben und ihr Management mehr Zeit hatte, sich zu bewähren und seine Vertrauenswürdigkeit unter Beweis zu stellen. Aktuell hat Liu ein breit diversifiziertes Portfolio von insgesamt 135 Einzeltiteln zusammengestellt. Welche Länder- und Sektorenschwerpunkte setzt er in seinem Fonds?
FondsPortfolio. China. Vorneweg.
In der Länderallokation des Fidelity South East Asia Fund liegt die Volksrepublik China mit 26,2 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Merklich dahinter folgt Südkorea, wo 17,0 Prozent der FondsBestände investiert sind. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung des Asienfonds liegt Taiwan mit 15,8 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Hongkong besitzen einen Portfolioanteil von 13,9 Prozent, Dividendentitel aus Singapur sind mit 6,6 Prozent gewichtet. FondsBestände in Malaysia (6,5 Prozent) und in Thailand (5,2 Prozent) runden das Länderportfolio des Fidelity-Produktes ab. Hinzu kommen Firmen mit Sitz in Indonesien (3,6 Prozent) auf den Kaimaninseln (2,1 Prozent) sowie in den USA (1,0 Prozent). Rund drei Viertel des Fonds sind damit in asiatischen Schwellenländern, knapp ein Viertel in stärker entwickelten asiatischen Volkswirtschaften investiert. Welche Sektorengewichtung nimmt FondsManager Allan Liu vor? In der Branchenallokation des Fidelity-Fonds liegen Titel aus dem Bereich Informationstechnologie mit 32,2 Prozent Anteil auf dem ersten Platz. Finanzunternehmen bringen es auf einen Anteil von 26,5 Prozent am FondsVermögen, Aktien aus dem Industriesektor sind mit 8,2 Prozent im Portfolio vertreten. Durchschnittlich stark ist die Gewichtung des Asienfonds bei Verbrauchsgütern (8,1 Prozent) sowie bei Versorgeraktien (8,0 Prozent). Das Branchenengagement im Bereich der Telekommunikationsdienstleister liegt bei 5,9 Prozent, Gesundheitswerte decken 4,2 Prozent des FondsVolumens ab. Mit 3,0 Prozent ist der Bereich der Grundbedarfsgüter im FondsPortfolio repräsentiert. Kleinere Bestände im Bereich der Energietitel (2,4 Prozent) sowie bei Rohstoffproduzenten (0,2 Prozent) komplettieren die Sektorenverteilung des Fidelity-Fonds. Bei den Einzelwerten ist FondsManager Liu ganz besonders vom Halbleiterproduzenten Taiwan Semiconductor Manifacturing überzeugt, dessen Gewichtung bei 7,2 Prozent liegt. Weitere Beispiele für gut geführte asiatische Firmen, die Shareholder Value und Corporate Governance-Kriterien verstärkt beachten, sind für Liu der koreanische Technologiekonzern Samsung Electronics sowie das malaysische Finanzunternehmen Malayan Banking Berhad, die sich gleichfalls unter den Top 10 des Fonds befinden. Der am stärksten gewichtete Titel aus China ist der IT-Konzern Tencent Holdings.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity South East Asia Fund dem FTSE Asia Pacific All-Cap Index (ex Japan) als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem breit gestreuten Aktienindex für Titel aus dem asiatisch-pazifischen Raum zeigt eine ausgeprägte Übereinstimmung. Mit 0,93 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr fällt sie mit 0,85 kaum geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend im Einklang, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,86, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,72 an. Damit haben sich mittelfristig 14 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 28 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Allan Liu zuletzt eine stärker abweichende Länder- und Sektorengewichtung verfolgte und sich mit seiner individuellen Portfoliozusammenstellung von der SJB-Benchmark löste. Der Tracking Error des Fidelity-Fonds liegt für drei Jahre bei moderaten 4,11 Prozent, auf ein Jahr geht die Spurabweichung auf 3,62 Prozent zurück. Das aktiv eingegangene Risiko ist demnach als gering zu veranschlagen. Mit welcher Schwankungsintensität wartet der Fonds auf?
FondsRisiko. Szenario. Ausgeglichen.
Der Fidelity South East Asia Fund hat mit 13,28 Prozent für den letzten Dreijahreszeitraum eine ähnlich hohe Schwankungsbreite wie der Referenzindex aufzuweisen, der es auf eine Volatilität von 13,21 Prozent bringt. Über ein Jahr liegen die Schwankungen des aktiv gemanagten Aktienfonds einen knappen Prozentpunkt über denjenigen der passiven Benchmark: Hier beträgt die "Vola" des Fonds 9,59 Prozent, während der FTSE Asia Pacific All-Cap Index (ex Japan) eine Volatilität von 8,88 Prozent an den Tag legt. Obwohl die Schwankungsneigung des Fidelity-Fonds in absoluten Zahlen gering ausfällt, ist seine Risikostruktur gemessen am SJB-Referenzindex leicht ungünstiger. Zu welchen Ergebnissen kommt die Analyse der Beta-Werte? Einen klaren Pluspunkt für das Risikoprofil des Fidelity-Fonds stellt das unter Marktniveau liegende Beta dar, das über drei Jahre einen Wert von 0,96 aufweist. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 1,00 und damit exakt auf Marktniveau. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte zeigt, dass der Südostasienfonds ähnlich ausgeprägten Wertschwankungen wie der breite Markt ausgesetzt war: Die Risikokennziffer lag in 17 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte von zutiefst 0,56 an. Demgegenüber wurde in 19 der analysierten Einzelperioden ein erhöhtes Beta mit einem Spitzenwert von 1,08 verzeichnet. Ein insgesamt ausgeglichenes Bild - während die reine Anzahl der Zeiträume mit einem Beta von über 1,00 höher ist, fällt die Ausprägung dieser Intervalle vergleichswiese gering aus. Dafür sind die weniger zahlreichen Perioden mit Schwankungen unter Marktniveau stärker ausgeprägt. Zusammengenommen liegt die Risikostruktur von Fidelity-Fonds und FTSE-Vergleichsindex auf einem vergleichbaren Niveau. Wie stellt sich das Bild bei den Renditeergebnissen dar?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 24. Oktober 2014 hat der Fidelity South East Asia Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +36,55 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +10,93 Prozent p.a. entspricht. Damit verfügt der Fidelity-Fonds über die bessere Wertentwicklung als der FTSE Asia Pacific All-Cap Index (ex Japan): Die SJB-Benchmark wartet über drei Jahre mit einer Gesamtrendite von +35,15 Prozent auf Eurobasis auf, die einem Ergebnis von +10,55 Prozent p.a. gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung muss das Fidelity-Produkt seinen Renditevorsprung zum Referenzindex wieder abgeben: Mit einer Jahresrendite von +9,94 Prozent fällt die Performance des Südostasienfonds schwächer als die des FTSE-Vergleichsindex von +11,52 Prozent aus. Mittelfristig hat FondsManager Liu mit seiner Stockpicking-Strategie die Nase vorn, kurzfristig fällt die Wertentwicklung hinter die der Benchmark zurück. Wie schlägt sich das in den Alpha-Werten des FondsProduktes nieder? Das Alpha des aktiv gemanagten Investmentfonds liegt über drei Jahre bei 0,07 und befindet sich damit im grünen Bereich. Schwächer präsentiert sich die Kennzahl auf Jahressicht mit -0,11. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der südostasiatische Fonds mehrheitlich erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 28 der untersuchten 36 Perioden gab es ein positives Alpha bis 0,52 in der Spitze zu verzeichnen. Dem stehen lediglich acht Perioden mit negativen Alpha-Werten bis zutiefst -0,27 gegenüber. Die häufigeren und zudem in ihrer Ausprägung stärkeren Intervalle mit einem positiven Alpha führen dazu, dass der Fidelity-Fonds im Renditevergleich vorne liegt. Die Bottom-Up-Strategie von Asienkenner Liu ist offensichtlich erfolgreich, wie auch die Information Ratio von 0,08 über drei Jahre demonstriert: Die eingegangenen Risiken sind durch den erzielten Performancevorsprung gerechtfertigt, das Rendite-Risiko-Profil des Fonds überzeugt.
SJB Fazit. Fidelity South East Asia Fund.
Die Corporate-Governance-Kultur in Asien verbessert sich deutlich, der Shareholder Value rückt immer mehr in den Mittelpunkt. Ein positiver Hintergrund für den Fidelity South East Asia Fund, der Investoren die aussichtsreichsten Wachstumswerte aus dem asiatisch-pazifischen Wirtschaftsraum zugänglich macht, der langfristig seine Bedeutung weiter steigern dürfte. FondsManager Allan Liu wählt mit seiner fundamental orientierten Stockpicking-Strategie die Titel mit überdurchschnittlichem Kurssteigerungspotenzial und einem attraktiven Bewertungsniveau aus. Für Asienkenner und -neulinge gleichermaßen geeignet.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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