Holz-Konzerne: Hier wächst Ihr Investment in den Himmel!
Steigende Preise, Aufholbedarf beim Hausbau und Handelsschranken sorgen bei US-Holzkonzernen für steigende Gewinne. Anleger können sich ein Stück davon abschneiden.
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von Julia Groß, Euro am Sonntag
Donald Trump, der Retter der Holzfäller: Das ist ein Bild, das dem US-Präsidenten gefallen muss. 20 Prozent Strafzoll verhängte sein Handelsminister Wilbur Ross Ende April auf Importe von kanadischem Weichholz. Trump motzte gleichzeitig, die Kanadier seien "sehr grob" zu den USA und das werde die Regierung nicht auf sich sitzen lassen.
Tatsächlich schmückte sich Trump in dieser Sache mit fremden Federn. Die Strafabgabe auf kanadisches Holz ist Folge eines seit Jahrzehnten schwelenden Handelsstreits - und war bereits seit Längerem absehbar, nachdem 2015 ein Handelsabkommen der US-Holzbranche mit den Kanadiern ausgelaufen war.
"Ähnlich lief es bereits im Jahr 2001 und Anfang der 90er-Jahre", sagt Christoph Butz, Manager des Pictet-Timber-Fonds. In einer zweiten Runde im Juni werden die USA auf den Strafzoll noch eine Anti-Dumping-Abgabe draufschlagen, sodass der Zoll auf kanadische Nadelholzimporte letztendlich bei 25 bis 30 Prozent liegt. Sobald das passiert ist, legen die Kanadier Einspruch bei der Welthandelsorganisation WTO ein.
Das Verfahren dürfte sich dann einige Jahre hinziehen, bis die WTO den amerikanischen Zoll ganz oder teilweise kippt - oder sich die Konkurrenten auf ein neues Abkommen einigen können.
Für US-Holzkonzerne, die über 40 Prozent im Branchenindex S & P Global Timber and Forestry ausmachen, ergibt sich daraus eine komfortable Ausgangssituation: Im Windschatten des künstlich verteuerten kanadischen Bauholzes können auch sie die Preise erhöhen. Denn die Nachfrage ist hoch, bei guter Konjunktur und niedrigen Zinsen erfüllen sich viele Amerikaner den Traum vom Eigenheim. Das besteht in weiten Teilen der USA standardmäßig aus Holz. Die Folge: Der Baustoff ist in den USA seit Jahresbeginn bereits um über ein Fünftel teurer geworden. Der Preisanstieg könnte noch weitergehen.
Nachholbedarf beim Hausbau
Dass dadurch die Materialkosten steigen, dürfte den wachsenden Bedarf an Häusern kaum negativ beeinflussen. Momentan entstehen in den Vereinigten Staaten 1,1 Millionen Häuser pro Jahr. Die Zahl liegt immer noch unter dem langjährigen Mittel von 1,5 Millionen Häusern, denn der Markt hat sich nur sehr langsam von der Finanzkrise vor fast zehn Jahren erholt. Damals war die Zahl der Neubauten auf 500.000 eingebrochen. "Da ist ein Defizit entstanden. Deshalb geht man davon aus, dass es in den kommenden Jahren zu einem Überschießen über das langjährige Mittel von 1,5 Millionen kommt", sagt Fondsmanager Butz.
Zusätzlich rechnen Marktbeobachter damit, dass der Anteil des kanadischen Holzes in den USA auch unabhängig vom Zollstreit sinkt. Denn eine langjährige Borkenkäferplage hat Waldbestände in British Columbia zerstört. In den aufgeforsteten Gebieten sind die Bäume noch zu jung, um gefällt zu werden.
Kommen noch die von der Trump-Regierung angekündigten Steuererleichterungen, in welcher Form sie letzten Endes auch immer realisiert werden, stehen Holz verarbeitenden US-Konzernen wie Weyerhaeuser und Potlatch fette Jahre bevor. So erwarten Analysten, dass Weyerhaeusers bereinigter Jahresgewinn pro Aktie bis 2019 im Schnitt um 29 Prozent pro Jahr steigt. Jeder Zehn-Dollar-Schritt nach oben bei den Preisen für Bauholz und Grobspanplatten, den wichtigsten Produktgruppen des Konzerns mit Sitz im US-Bundesstaat Washington, bedeutet zusätzliche 70 Millionen Dollar Gewinn vor Steuern. Im ersten Quartal 2017 kletterte der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen um
35 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Neue Geschäftsfelder
Der Häusermarkt in den USA ist somit der wichtigste Treiber für einen großen Teil der Holzbranche. Allerdings gibt es auch in anderen Geschäftsfeldern, völlig unabhängig vom US-Baubereich, attraktive Wachstumsfelder. Beispiel Verpackungen: "Dieser Markt wird in den USA von einem Oligopol, also von einer Handvoll Firmen, beherrscht", sagt Butz.
Konzerne wie International Paper oder Westrock konnten deshalb seit vergangenem Oktober bereits zwei Mal die Preise im Industrieverpackungsbereich erhöhen, für Verbraucherverpackungen sind ebenfalls Preissteigerungen angekündigt. Ihre Marktmacht wird den Unternehmen im laufenden Jahr wohl satte 15 bis 30 Prozent Gewinnwachstum bescheren.
Selbst im Papiersektor tun sich trotz der zunehmenden Digitalisierung neue Wachstumsmärkte auf. So expandiert beispielsweise die finnische UPM stark in den Bereich Biokraftstoffe und entwickelt Holz- beziehungsweise Zellulose-basierte Materialien, die Artikel aus Plastik ersetzen können. Dadurch sinkt der CO2-Fußabdruck und die Produkte sind recyclingfähig. Während UPM auf diese Weise zum Beispiel Fassadenverkleidungen oder Bodenbeläge herstellt, produzieren andere Firmen stark flüssigkeitsabsorbierenden Zellstoff für Windeln.
Ersatz für Polyester
Die südafrikanische Sappi hat einen Weg gefunden, Kunstfasern wie Polyester in Textilien durch holzbasierte Fasern zu ersetzen. Sie finden sich in Funktionskleidung, Bettwäsche oder Hygieneprodukten. Unter anderem haben diese Fasern den großen Vorteil, dass die Entstehung von Mikroplastik durch Abrieb in der Waschmaschine verhindert wird: Überreste von holzbasierten Fasern werden auf natürlichem Weg abgebaut.
Anleger haben im Forstsektor die Wahl zwischen aktiv gemanagten Fonds und Indexinvestments via ETF oder Zertifikaten. Auf der Gebührenseite ist dabei der ETF deutlich günstiger als Zertifikate. Die Entscheidung zwischen aktivem Fonds und ETF sollten Anleger neben den persönlichen Vorlieben auch vom Anlagehorizont abhängig machen: Der Pictet-Fonds kostet zwar mehr, hat den ETF jedoch auf Sicht von drei und fünf Jahren deutlich geschlagen.
Investor-Info
Pictet Timber
Sorgfältig ausgewählt
Der von Christoph Butz und Gabriel Micheli gemanagte Fonds ist zu fast 45 Prozent in US-Unternehmen investiert. Der Schwerpunkt liegt auf Waldbesitzern, Holzverarbeitung und Verpackungsbranche. Das Portfolio weist ein deutlich höheres Gewinnwachstum auf als der MSCI-World-Index, ist aber, je nach Kennziffer, gleich oder günstiger bewertet. Sehr gute Performance. Für Langfristanleger.
ishares Gl. Timber & Forestry
Die größten Firmen kaufen
Der S & P Global Timber & Forestry Index enthält die 25 größten börsennotierten Unternehmen aus dem Holz- und Forstbereich. Der Schwerpunkt liegt auch hier mit 43 Prozent auf den USA. Die drei größten Positionen sind Weyerhaeuser, Rayonier und West Fraser Timber. Ein ausschüttender ETF, besonders geeignet für Kostenbewusste.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Maikid/iStockphoto, iStockphoto
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04.10.2011 | UPM-Kymmene reduce | BNP PARIBAS | |
27.04.2005 | UPM-Kymmene: In-Line | Goldman Sachs | |
04.04.2005 | UPM-Kymmene: Neutral | JP Morgan | |
14.03.2005 | Update UPM-Kymmene Oyj (UPM-Kymmene Corp.): Neutra | Merrill Lynch | |
03.02.2005 | UPM-Kymmene: Outperform | Credit Suisse First Boston |
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03.02.2005 | UPM-Kymmene: Outperform | Credit Suisse First Boston | |
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14.03.2005 | Update UPM-Kymmene Oyj (UPM-Kymmene Corp.): Neutra | Merrill Lynch |
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