Euro am Sonntag-Meinung

Computerspiele: E-Sport elektrisiert Anleger

31.10.17 15:40 Uhr

Computerspiele: E-Sport elektrisiert Anleger | finanzen.net
Call of Duty: Black Ops III

Eine neue Sportart tritt ihren Siegeszug an: E-Sport. Ein Investment in diesen dynamischen Markt könnte sich also für langfristig orientierte Anleger auszahlen.

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von Eoin Donegan, Euro am Sonntag

Profi-Gamer messen sich in ausverkauften Stadien in Video­spielturnieren mit Preisgeldern in Millionenhöhe, die Fans sind live oder über Streamingplattformen wie Twitch dabei. Eine Marktanalyse von Newzoo schätzt: Die Zahl der Zuschauer steigt bis 2020 auf 589 Millionen weltweit. Bei den Asien-Spielen 2022 wird E-Sport erstmals olympisch anerkannt. Zwar wird noch diskutiert, ob es auch 2024 in Paris offizielle Olympia-Disziplin wird, doch das wirtschaftliche Potenzial überzeugt schon jetzt.

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Allein in Deutschland ist die Bekanntheit von E-Sport laut Bundesverband ­Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. (BIU) im letzten Jahr um fünf Prozent gestiegen. Jeder dritte deutsche Internetnutzer weiß, was E-Sport ist - bei den unter 34-Jährigen sogar jeder Zweite.

Das Potenzial erkannt haben auch traditionelle Klubs. So setzen etwa der FC Schalke 04, FC Nürnberg oder VfL Wolfsburg auf E-Sport. Setzt sich der Trend fort, hätte E-Sport bald eine größere Reichweite als viele andere Sportarten: Videospiele wie "League of Legends" haben pro Monat etwa 100 Millionen aktive und potenziell an E-Sport interessierte Nutzer.
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Damit ist E-Sport ein wichtiges Marketingtool, das die Wertschöpfungskette der Spiele massiv verlängert. Zudem verspricht der Aufbau professioneller Ligen Erträge aus Ticketverkäufen für Live-Events, Werbeeinnahmen und Sponsorendeals. Letztere machen 60 Prozent der 2017 weltweit umgesetzten 693 Millionen Dollar aus. Bis 2020 könnte der globale E-Sport-Umsatz auf 1,5 Milliarden Dollar steigen. Bei solchen Prognosen reizt es die Anleger, früh in diesen Boommarkt einzusteigen. Die Möglichkeiten sind zwar noch begrenzt, doch über börsennotierte Spielehersteller können Privatanleger schon jetzt am Megatrend teilhaben.

Mit Titeln wie "Starcraft", "Hearth­stone" oder "Call of Duty" ist der US-Branchenriese Activision Blizzard fester Bestandteil der E-Sport-Szene. Im Dezember 2015 übernahm Activision das größte E-Sport-Unternehmen, MLG Major League Gaming, für 46 Millionen Dollar, um eigene Ligen auszubauen. Die "Overwatch League" soll 2018 starten. Laut einer Schätzung der Bank Morgan Stanley könnte sie mit Lizenzgebühren und Werbeeinnahmen jährlich 100 Millionen Dollar einspielen. Activision selbst strebt langfristige Umsätze aus der Übertragung von Turnieren an, vergleichbar mit denen der Premier League. Bereits jetzt zahlt sich die Investition in E-Sport aus: Im zweiten Quartal 2017 stieg der Umsatz um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal und der Gewinn pro Aktie stieg um 60 Prozent auf 0,32 Dollar.
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Vor allem in Asien wächst der ­Erfolg
von E-Sport-Unternehmen

Andere Entwickler folgen: So schloss sich etwa Take 2 Interactive mit der Basketballliga NBA zusammen, um die NBA 2K eLeague zu gründen. Auch Ubisoft arbeitet an der E-Sport-Tauglichkeit von Titeln wie "Rainbow Six". ­Gewalttätige Spiele sind für viele Sponsoren und Werbepartner jedoch ein Problem. Hier punktet EA: Der Publisher ist bei werbe­freundlichen Sportsimulationen stark positioniert und widmet sich seit 2015 dem Aufbau eigener Ligen für die beliebten Titel "FIFA" und "Madden NFL".

Der nordamerikanische Anteil am E-Sport-Markt ist mit 37 Prozent der größte. 15 Prozent werden in China und sieben Prozent in Südkorea umgesetzt. Verglichen mit der gesellschaftlichen Akzeptanz des Sports zeigt sich das enorme Potenzial des asiatisch-pazifischen Raums: Laut Newzoo leben hier 51 Prozent aller treuen E-Sport-Fans.

Der chinesische Internetgigant Tencent Holding steht bereit, dieses Potenzial anzuzapfen. Zum Unternehmen gehört unter anderem Riot Games, der Entwickler des beliebten E-Sport-Titels "League of Legends". Tencent will umgerechnet 15 Milliarden Dollar in Chinas E-Sport-Markt investieren. Damit soll in den nächsten fünf Jahren ein komplettes System mit neuen Ligen, Organisationen und Themenparks entstehen. Darüber hinaus investiert Tencent in das chinesische Twitch-Äquivalent Douyu TV, ein Streaming-Start-up, das auch E-Sport-Events überträgt. Ein Investment in diesen dynamischen Markt könnte sich also vor allem für langfristig orientierte Anleger auszahlen.

zur Person:

Eoin Donegan,
Fondsexperte bei Gamax Management

Der Gamax Funds Junior investiert in Aktien erfolgreicher Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen die junge Generation ansprechen und dadurch von den globalen demografischen Wachstums­trends profitieren. Die 1992 gegründete Fondsboutique Gamax mit Sitz in Luxemburg wurde 2001 vom italienischen Finanzdienstleister Mediolanum ­Banking Group übernommen. Aktuell ­verwaltet Gamax in drei Fonds ein Vermögen von rund 764 Millionen Euro.

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Bildquellen: Activision Blizzard Deutschland GmbH, GAMAX Management AG

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