Euro am Sonntag-Interview

Fondsmanager Eichler: "Noch nicht alle Höhen erreicht"

18.02.17 12:00 Uhr

Fondsmanager Eichler: "Noch nicht alle Höhen erreicht" | finanzen.net

Olgerd Eichler » Der Mainfirst-Fondsmanager über gute Aussichten von europäischen ­Aktien, Einflüsse aus der Politik und Chancen bei Zyklikern.

Werte in diesem Artikel
Fonds

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Aktien

63,80 EUR -0,06 EUR -0,09%

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von Birgit Haas, €uro am Sonntag

Die Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland sowie der Brexit und die unklare Situation in Italien könnten die Märkte für europäische Aktien 2017 belasten. Wie Olgerd Eichler von Mainfirst die Perspektiven einschätzt.

€uro am Sonntag: Mit Blick auf die europäischen Aktienmärkte: Gehören Sie zu den ­Optimisten oder Pessimisten?
Olgerd Eichler: Ich blicke weiterhin optimistisch auf die europäischen Aktienmärkte. Ich höre zwar von vielen, dass sie die derzeitige Situation mit der 2008 in der Finanzkrise vergleichen. Damals war die Lage allerdings wesentlich dramatischer. Als Griechenland 2010 die Pleite drohte, standen wir vor dem ­Abgrund. Davon sind wir heute weit entfernt, das letzte Jahr hat meine Zuversicht gestärkt.

Inwiefern?
Es lässt sich nicht leugnen, dass die Wahl Trumps zum US-Prä­sidenten, das Brexit-Votum und das Referendum in Italien eine fragile Grundkonstellation geschaffen haben. Aber keines dieser Ereignisse war eine Zäsur am Kapitalmarkt. Selbst wenn die Rechtspopulisten in diesem Jahr gestärkt aus den Wahlen hervorgehen sollten, würde das die Welt nicht gänzlich auf den Kopf stellen. Die Politiker werden der Wirtschaft nicht schaden wollen.

Was bringt Sie zu dieser ­Annahme?
Viele Politiker haben begriffen, wie sehr ihre Macht von einer prosperierenden Wirtschaft abhängt. Trump will sich am Wirtschaftswachstum in den USA ­sogar messen lassen.

Demnach glauben Sie an ruhige Aktienmärkte in diesem Jahr?
Die positiven Rahmenbedingungen für den Aktienmarkt sind weiterhin intakt. Dennoch kann es natürlich auch innerhalb der nächsten fünf Jahre zwischenzeitlich zu deutlichen Kursrückgängen kommen.

Was könnte den Crash ­auslösen?
Etwa das Ende der restriktiven Geldpolitik, was zusammen mit hohen Lohnstück- und Rohstoffkosten negative Implikationen haben könnte. Eine weitere mögliche Ursache kann ein Abkühlen der US-Wirtschaft sein. Die be­findet sich seit 2009 im Aufschwung, das wird nicht noch einmal acht Jahre so weitergehen. Aber eine Weile wird es noch dauern, am paneuropäischen Aktienmarkt haben wir noch nicht alle Höhen erreicht. Zwar gibt es große Unterschiede zwischen den Volkswirtschaften, aber die nördlichen Länder und Großbritannien wachsen gut.

In welchen Sektoren wittern Sie Chancen für Anleger?
In den USA haben in den letzten Jahren eher zyklische Aktien outperformt. In Europa waren das eher defensive Werte, die haben den Index Stoxx 600 teils um rund 100 Prozent geschlagen. Defensive Werte wie Uni­lever, Heineken oder Danone haben bereits korrigiert, bleiben aber extrem hoch bewertet. Ich glaube, dass zyklische Werte aus dem Finanzsektor oder der Autoindustrie in den nächsten ein bis zwei Jahren bis zu 40 Prozent besser als der breite Markt laufen werden.

Kurzvita

Olgerd Eichler ist seit 2007 für die Investmentboutique Mainfirst tätig. Er lenkt den Mainfirst Top European Ideas (siehe hier unten) und den Mainfirst ­Germany. Zuvor ­arbeitete Eichler für Union Investment und die Citibank.

Offensiver Europa-Fonds
Der Trend zu defensiven Aktien hat den Fonds zeitweise zurück­fallen lassen. Eichler meidet als Value-Investor diese hoch bewerteten Titel - und setzt auf unterbewertete, wachstumsstarke Aktien. Der Fokus sollte sich für Anleger 2017 auszahlen.
ISIN: LU0308864023

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Bildquellen: MainFirst, cosma / Shutterstock.com

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