Asien-Experte Dwane: "Sie kommen an Asien nicht vorbei"
Neil Dwane, der Chefstratege von Allianz Global Investors, über das Potenzial Asiens und die Gefahr eines Währungskriegs mit China.
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von Christoph Platt, Euro am Sonntag
Asien als Anlageregion war in den vergangenen Jahren von Ausnahmen abgesehen nicht wohlgelitten. Sorgen über Chinas nachlassendes Wachstum und die schwache Dynamik der Unternehmensgewinne drückten auf die Laune der Investoren. €uro am Sonntag sprach mit Neil Dwane, dem Chefstrategen von Allianz Global Investors, über preiswerte Aktienmärkte, hohe Anleiherenditen und die Gefahr eines Währungskriegs.
€uro am Sonntag: Sie raten Anlegern, sich stärker in Asien zu engagieren. Warum empfehlen Sie asiatische Anleihen?
Neil Dwane: Die Phase niedriger Zinsen in den Industrienationen wird noch lange anhalten. Deshalb ist global die Jagd nach regelmäßigen auskömmlichen Erträgen in vollem Gange. Und wenn Sie die suchen, kommen Sie an Asiens Anleihemärkten nicht vorbei. Dort gibt es fünf bis sieben Prozent Rendite.
Was spricht für Aktien?
Viele Länder dort haben ein großes Potenzial, auch wenn sie im Zusammenhang mit dem Wirtschaftsumbau in China etliche Herausforderungen vor sich haben. Die Gewinnerwartungen sind in den vergangenen Jahren immer häufiger nach unten revidiert worden, doch nun hat sich der Trend endlich umgekehrt. Infolge einer wirtschaftsfreundlicheren Politik und Reformen nimmt das Übermaß an Enttäuschungen - mit Ausnahme von Japan - ab.
Sind Aktien dort günstig?
Die meisten asiatischen Märkte sind attraktiv bewertet. Relativ teuer sind eigentlich nur die Philippinen und Japan, deren Kurs-Gewinn-Verhältnis zwischen 20 und 25 liegt. Richtig preiswert sind dagegen Singapur und Südkorea. Ihre Aktienmärkte sind lediglich mit dem Elffachen der Unternehmensgewinne bewertet.
Zuletzt gab es Sorgen um die Abwertung des chinesischen Renminbi. Könnte ein Währungskrieg entbrennen?
Nein, diese Gefahr sehe ich nicht. Es gab zwar im August 2015 einen Wandel in der Währungspolitik Chinas. Das Land orientiert sich nun an einem Währungskorb, was im Vergleich zur Dollar-Bindung Aufwertungsdruck vom Renminbi nimmt. Einen Währungskrieg erwarte ich jedoch nicht.
Was macht Sie so sicher? China könnte eine schwache Währung gut gebrauchen, um seine Exporte anzukurbeln.
Was die Exporte angeht, ist das zwar richtig, aber gleichzeitig würde die Kaufkraft der Verbraucher verringert. China möchte jedoch gerade den privaten Konsum stärken. Eine substanzielle Abwertung des Renminbi wäre also nicht in seinem Interesse. Und wir dürfen nicht vergessen, dass China in den letzten vier Jahren eine Aufwertung seiner Währung zugelassen hat. Da hat es sich als vernünftiger Global Player gezeigt.
Wie beurteilen Sie Chancen in einzelnen Ländern?
Es gibt neue Schwerpunkte, die man erkennen und als Investor nutzen muss. Nehmen Sie Südkorea. Da denken viele an die Schiffsindustrie, die extrem schwächelt. Dabei hat sich dort eine lukrative Kosmetikindustrie entwickelt, in die es sich zu investieren lohnt. Oder Thailand: Das Land hat sich auf medizinische Behandlungen spezialisiert und ist zu einem preiswerten Medizinzentrum geworden. Die Neuausrichtung Chinas fördert in ganz Asien binnenwirtschaftlich orientierte Geschäftsmodelle und eine Entwicklung von Konsummärkten, die nicht vom Konsum oder der Nachfrage in der westlichen Hemisphäre abhängen.
Kurzvita
Neil Dwane ist verantwortlich für die volkswirtschaftliche Analyse und die Anlagestrategie der Fondsgesellschaft (siehe Fonds-Check). Zudem managt er einige Fonds für europäische Aktien. Dwane ist seit 15 Jahren für Allianz GI tätig.
Fonds-Check
Fonds im Fokus
Allianz Emerging Asia
Asien ist in den Depots vieler Anleger unterrepräsentiert. Zu Unrecht, meint Neil Dwane, Chefstratege von Allianz Global Investors (siehe Interview rechts). Als große Gesellschaft bietet AGI gleich drei Aktienfonds an, die breit gestreut in Asien mit Ausnahme von Japan investieren. Der erfolgreichste auf Sicht von drei Jahren ist der Allianz Emerging Asia, der in dieser Zeit ein Plus von 40 Prozent erzielte. Das Produkt konzentriert sich auf aufstrebende Volkswirtschaften in Asien. Die meisten Aktien im Portfolio stammen derzeit aus China, Südkorea und Taiwan, bei den Sektoren dominiert die IT-Branche. Dazu passen die beiden größten Titel im Fonds: die chinesische Internetfirma Tencent und der koreanische Elektronikkonzern Samsung.
Fazit: Solider Aktienfonds für einen Einstieg in die Schwellenländer Asiens.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
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Bildquellen: Allianz Global Investors, Servais Mont/Getty Images
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