Dividendenfonds: Wo es nicht so gut läuft
21.11.15 15:00 Uhr
Die beliebte Produktgattung schwächelt in diesem Jahr. Welche Fonds sich trotzdem als Basisinvestment eignen.
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von Christoph Platt, Euro am Sonntag
Für Dividendenfonds ist 2015 ein durchwachsenes Jahr. Viele der beliebten Fonds schwächeln und finden sich in den Ranglisten seit Januar nur im hinteren Mittelfeld wieder. Die mäßige Leistung spiegelt sich in den Durchschnittsrenditen von Anfang Januar bis Ende Oktober: Die rund 35 weltweit aktiven Dividendenfonds erzielten im Mittel ein Plus von 9,0 Prozent, die übrigen globalen Aktienfonds kamen hingegen auf ein Plus von 11,2 Prozent.
Bei den Dividendenfonds, die ausschließlich auf europäische Aktien setzen, fiel der Abstand zwar etwas geringer aus. Doch auch sie blieben mit einem Zuwachs von durchschnittlich 12,1 Prozent seit Jahresanfang hinter den übrigen Europa-Aktienfonds zurück, die 13,1 Prozent erwirtschafteten.
Dass es in diesem Jahr nicht besonders gut läuft, hat zwei Gründe. Einer davon betrifft die Defensive der Fonds, der andere die Offensive. Dividendenfonds werden regelmäßig als defensives Aktieninvestment angesehen. Denn Unternehmen, die eine nachhaltige Dividende ausschütten, gelten als stabil und verlässlich und deshalb weniger stark anfällig für Kursschwankungen.
Außerdem sorgen die Dividenden für regelmäßige Einkünfte, die eine Art Puffer gegen Kursrückgänge bilden. Doch gerade diese viel beschworene Defensive hat während der Turbulenzen im August und September nicht gewirkt. Dividendenfonds verloren ungefähr so viel wie der Gesamtmarkt. Nur einzelne Produkte konnten sich von den Kursrückgängen etwas abkoppeln.
Weniger überraschend sind die Schwächen von Dividendenfonds in der Offensive, die in diesem Jahr wieder klar zutage treten. Weil die Produktgattung ihren Fokus im Regelfall auf stabile Unternehmen und nicht auf schnell wachsende Firmen richtet, hinkt sie während einer Hausse für gewöhnlich der Entwicklung des breiten Markts hinterher. Aktuell ist es vor allem die Untergewichtung der stark gelaufenen Technologie- und Biotechunternehmen, die viele Dividendenfonds Rendite gekostet hat.
Weiterhin Basisinvestment
Trotz dieser relativen Schwäche bleiben Dividendenfonds ein Basisinvestment. Sie ermöglichen es, bei der Wahl einer ausschüttenden Anteilsklasse regelmäßig Erträge zu vereinnahmen. Außerdem verfolgen die meisten Manager einen eher vorsichtigen Anlagestil, um der von den Anlegern gewünschten defensiven Rolle gerecht zu werden. Das macht die Produkte als Grundlage für den Aktienteil eines Depots attraktiv.Unter den global anlegenden Dividendenfonds zeigt weiterhin der DWS Top Dividende eine ordentliche Leistung. Mit einem Plus von 13,0 Prozent seit Januar gehört er zu den besten globalen Aktienfonds und damit gleichzeitig zu den besten Fonds seiner Art (siehe Investor-Info rechts). Bei den europäischen Dividendenfonds macht der Invesco Pan European Equity Income seit mehreren Jahren eine gute Figur. Auch im laufenden Jahr glänzt er mit einem Plus von 16,3 Prozent.
Investor-Info
DWS Top Dividende
Defensiver Klassiker
Mehr als 14 Milliarden Euro schwer ist der DWS Top Dividende und damit der größte Aktienfonds aus Deutschland. Auch im Portfolio stecken Schwergewichte: Manager Thomas Schüßler setzt weltweit auf Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung. Der Fonds trägt nur FondsNote 3, weil er 2012 und 2013 hinter dem breiten Markt zurückblieb. Davor und danach zeigte er jedoch eine Topleistung.
Invesco Pan Europ. Eq. Income
Offensiver Geheimtipp
Noch ist der Invesco Pan European Euqity Income erst 117 Millionen Euro schwer. Wenn Stephanie Butcher und James Goldstone aber so weitermachen wie bisher, dürfte sich das zügig ändern. Das Fondsmanagerduo konzentriert sich auf europäische Titel und setzt betont auf Aktien mit einem hohen Kurspotenzial. Das gelang zuletzt mit Bravour: In den vergangenen fünf Jahren stieg der Wert des Fonds um 91 Prozent. Neben der thesaurierenden Anteilsklasse ist eine ausschüttende verfügbar (ISIN: LU 026 798 604 9).Weitere News
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