SJB FondsEcho

SLI Global Absolute Return Strategies Fund.

07.04.15 09:33 Uhr

SLI Global Absolute Return Strategies Fund. | finanzen.net

Marktbedingungen. Ignoriert.

Der immer steilere Anstieg der weltweiten Aktienmärkte, der in Europa und insbesondere Deutschland durch das massive EZB-Anleihenkaufprogramm von Mario Draghi nochmals angeheizt wurde, versetzt Investoren zu Recht in Sorge. Wenn die durch eine horrende Liquiditätsschwemme ausgelöste Blase an den Börsen platzt, dürfte ein massiver Kursrutsch die Folge sein und die zuletzt aufgelaufenen Gewinne wieder zunichtemachen.
Für die extrem überkaufte und zugleich fragile Situation am Aktienmarkt ist deshalb ein Fonds zu favorisieren, der eine positive Performance ungeachtet aller Marktbedingungen erzielen kann. Der in Schottland beheimatete Vermögensverwalter Standard Life Investments (SLI) bietet einen solchen Total-Return-Fund an, der jenseits der Entwicklungen an den weltweiten Aktien- und Anleihemärkten eine absolute positive Rendite anstrebt. Der SLI Global Absolute Return Strategies Fund A EUR Inc (WKN A1H5Z1, ISIN LU0548153443) gehört zu den langfristig erfolgreichen Absolute-Return-Produkten und wartet mit einem aktiv verwalteten, breit gestreuten Portfolio auf. Ziel ist es, über rollierende Drei-Jahres-Zeiträume eine Rendite von 5,0 Prozent oberhalb des 6-Monats-Euribor Zinssatzes zu erwirtschaften. Hierzu werden konventionelle Anlagen aus dem Aktien- und Anleihenbereich mit Investmentstrategien kombiniert, die auf modernen derivativen Techniken basieren. So entsteht ein hoch transparentes Anlageportfolio unterschiedlichster Assetklassen und Investmentbereiche, das die Ineffizienzen des Marktes nutzt und ein breites Spektrum von Marktpositionen abdeckt. FondsManager Guy Stern geht Kauf- und Verkaufspositionen in einzelnen Märkten, Wertpapieren oder Wertpapiergruppen ein und stellt so ein insgesamt marktneutrales Portfolio zusammen. Gemeinsam mit dem von ihm geleiteten Multi-Asset-Team von Standard Life setzt er Strategien aus den Bereichen Aktien, Anleihen und Währungen um und komplettiert die FondsStruktur durch Derivate auf die Entwicklung von Inflation, Duration oder Volatilität. Der SLI Global Absolute Return Strategies Fund wurde am 26. Januar 2011 aufgelegt und weist ein aktuelles FondsVolumen von 10,34 Milliarden Euro auf. Mit insgesamt 33 verschiedenen Strategien aus allen Bereichen der globalen Finanzmärkte ist das Portfolio breit diversifiziert und mit einer nur geringen Korrelation zu herkömmlichen Anlageklassen ausgestattet. Die Performancezahlen des GARS-Fonds überzeugen: Seit Auflegung konnte der Fonds eine Wertentwicklung von +27,0 Prozent auf Eurobasis verzeichnen, allein im bisherigen Jahresverlauf wurde eine Rendite von +4,1 Prozent erzielt. Wie stellt sich die Anlagestrategie des Total-Return-Fonds im Detail dar?

FondsStrategie. Neutralität. Gewahrt.

Der SLI Global Absolute Return Strategies Fund besitzt ein praktisch uneingeschränktes Anlageuniversum, das es FondsManager Guy Stern und seinem Team von 40 Investmentexperten ermöglicht, eine optimale Strategiekombination für sich positiv als auch negativ entwickelnde Märkte zusammenzustellen. Stern besitzt 28 Jahre Branchenerfahrung und ist für das Identifizieren, Entwickeln und Implementieren der einzelnen Strategien verantwortlich. In seinem FondsPortfolio kann der Marktstratege auch von der Entwicklung ausgewählter Einzeltitel am Aktienmarkt profitieren, zugleich ist der Aufbau von Long- oder Shortpositionen im Bereich einzelner Märkte oder Sektoren möglich. Auf diese Weise können auch Renditechancen bei Währungen oder am Immobilienmarkt wahrgenommen werden. Bei der Auswahl der einzelnen Positionen denkt Stern nicht nur an deren Einzelnutzen, sondern auch an die breitere Rolle der Investments für das gesamte Portfolio. Ein neues Engagement geht der GARS-Fonds erst ein, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Erstens sollte die Position über einen Zeitraum von drei Jahren eine positive Wertentwicklung versprechen, zweitens muss sie einen wertvollen Beitrag zur Diversifikation des Gesamtportfolios leisten. Unter den bis zu 35 Einzelstrategien des Portfolios finden sich einerseits klassische Long-Positionen aus dem Aktienbereich, andererseits durch Derivate umgesetzte Strategien, die Ineffizienzen an den Aktien-, Renten- und Devisenmärkten ausnutzen wollen. Das Hauptziel der strategischen Portfoliozusammensetzung besteht darin, durch eine wirkungsvolle Diversifikation attraktive Erträge unter möglichst geringen Schwankungen zu erwirtschaften. Im Idealfall liefert der GARS-Fonds aktienähnliche Renditen bei einer deutlich niedrigeren Volatilität, betont Stern. Welche Strategieansätze verfolgt der Standard Life-Fonds in seiner aktuellen Positionierung?

FondsPortfolio. Marktstrategien. Praktiziert.

Ein wichtiger Baustein im FondsPortfolio sind die marktrendite-orientierten Strategien, bei denen FondsManager Stern in Aktien- und Anleihenmärkte investiert, die auf lange Sicht gute Renditechancen bieten. Mit einer risikobasierten Gewichtung von 7,2 Prozent liegen hier europäische Aktien auf dem ersten Platz, gefolgt von globalen Aktien mit 3,9 Prozent. 2,8 Prozent der risikoadjustierten Gewichtung werden von Hochzinsanleihen abgedeckt, internationale Aktien von Ölkonzernen bringen es auf 2,5 Prozent. Selektive Engagements an nationalen Aktienmärkten gibt es bei US-Titeln (2,3 Prozent), chinesischen Aktien (1,5 Prozent) und britischen Aktien (1,2 Prozent). Positionen bei Unternehmensanleihen aus der EU und Großbritannien von jeweils 0,8 Prozent runden das Portfolio der Marktstrategien ab. Wie der SLI Global Absolute Return Strategies Fund seine Diversifikation durch die breite Nutzung verschiedener Anlagemöglichkeiten steigert, beweist der Blick auf die direktionalen Strategien. Hier verfolgt Marktexperte Stern mit seinem Team spezifische Anlageideen an Märkten, die eine niedrige oder gar keine langfristige Risikoprämie aufweisen. Trotzdem besitzen diese Märkte oftmals ein erhebliches Renditepotenzial über einen Drei-Jahres-Zeitraum, betont der FondsManager. Die höchste risikoadjustierte Gewichtung unter den direktionalen Strategien besitzt die Longposition USD/CAD mit 6,6 Prozent, die Shortposition bei der US-Duration nimmt 6,4 Prozent im Portfolio ein. Eine relativ hohe risikobasierte Gewichtung besitzen die Longpositionen USD/EUR (5,3 Prozent) sowie MXN/AUD (3,9 Prozent). Strategien, die auf einen vergleichsweise stärkeren Anstieg der mexikanischen gegenüber den europäischen Zinsen setzen (3,1 Prozent) sowie eine Longposition bei brasilianischen Staatsanleihen (2,5 Prozent) komplettieren die FondsStruktur in diesem Bereich. Der dritte innerhalb des GARS-Fonds verfolgte Investmentansatz ist derjenige der Relative Value-Strategien. Hier suchen die Analysten des Multi-Asset-Teams nach Märkten oder Segmenten mit einer hohen Korrelation, deren relative Bewertung Chancen bietet, und nutzen die zunehmende Annäherung zu positiven Renditen. Die größte Position in diesem Strategiebereich ist aktuell die von US-Technologie- versus Small Cap-Aktien (7,4 Prozent der risikobasierten Gewichtung).

FondsVergleichsindex. Korrelation. Gering.

Der SLI Global Absolute Return Strategies Fund wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem REX Index für Bundesanleihen über alle Laufzeiten gegenübergestellt. Die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und deutschem Vergleichsindex für Rentenpapiere ist moderat, der Gleichlauf nicht besonders stark ausgeprägt. Die Korrelation liegt über drei Jahre bei 0,23, für ein Jahr fällt sie mit -0,27 sogar negativ aus. Hier zeigt sich, dass FondsManager Stern mit seiner strategischen Portfolioallokation eine weitgehende Unabhängigkeit des Fonds vom Verlauf der großen Anleihenmärkte erreicht hat - unter Diversifikationsaspekten eine sehr positive Diagnose. Entsprechend gering fällt die Kennzahl R² aus: Diese liegt für drei Jahre bei 0,05 und legt auf Jahressicht auf 0,07 zu. Der Tracking Error von lediglich 3,81 Prozent über die letzten drei Jahre weist darauf hin, dass das Standard-Life-Team bei seiner Portfolioallokation keine großen aktiven Risiken eingeht. Was bedeutet dies für die Schwankungsneigung des Total-Return-Produktes?

FondsRisiko. Beta. Attraktiv.

Der SLI Global Absolute Return Strategies Fund hat über drei Jahre eine niedrige Volatilität von 3,39 Prozent zu verzeichnen, die noch unterhalb der Volatilitätsspanne von 4,0 bis 8,0 Prozent liegt, die der Fonds selbst als Zielmarke angibt. Im jüngsten Einjahreszeitraum geht die annualisierte "Vola" des GARS-Fonds nochmals zurück und beträgt lediglich 2,99 Prozent. Diese für ein Absolute-Return-Produkt sehr geringe Schwankungsintensität wird von dem ausgewählten SJB-Referenzindex unterboten: Der deutsche REX Index für Bundesanleihen aller Laufzeiten weist für drei Jahre eine Volatilität von 2,73 Prozent auf, über zwölf Monate gehen die Schwankungen auf 1,21 Prozent zurück. Die moderate Schwankungsneigung des SLI-Fonds weist auf ein attraktives Risikoprofil hin - wird dies durch die folgende Beta-Analyse bestätigt?

Im letzten Dreijahreszeitraum erzielt der Standard Life-Fonds ein Beta von 0,29, für ein Jahr liegt das Beta im negativen Bereich und nimmt einen Wert von -0,73 an. FondsManager Stern gelingt es also durchgängig, mit seinem Absolute-Return-Fonds einen unter dem Marktniveau von 1,00 liegenden Beta-Wert zu erreichen. Dies beweist der rollierende Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre: In 29 der letzten 36 Einjahresperioden fiel das Beta niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 aus und nahm dabei positive Werte von maximal 0,88 an. Hinzu kommen sieben Einzelzeiträume mit negativen Beta-Werten, in denen die Kennziffer aufgrund einer divergierenden Kursentwicklung von Fonds und Index zwischen -0,02 und -0,73 im Tief lag. Damit schneidet das Investmentprodukt im Risikovergleich besser als die Benchmark ab - mit welcher Wertentwicklung kann FondsManager Stern aufwarten?

FondsRendite. Alpha. Generiert.

Per 30. März 2015 hat der SLI Global Absolute Return Strategies Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +16,75 Prozent in Euro erwirtschaftet, die einer Rendite von +5,30 Prozent p.a. entspricht. Eine attraktive Performance angesichts der geringen Wertschwankungen, mit denen der Multi-Asset-Fonds aufwartet! Der REX Index für Bundesanleihen aller Laufzeiten hat deutlich weniger Rendite zu bieten: Die von der SJB gewählte Benchmark legte im selben Zeitraum um +7,01 Prozentpunkte auf Eurobasis zu, was einem Ergebnis von +2,28 Prozent p.a. entspricht. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung bleibt der hohe Performancevorsprung des SLI-Produktes erhalten: Während der aktiv gemanagte Fonds aus dem Hause Standard Life ein Ergebnis von +8,98 Prozent in Euro verzeichnet, kommt die passive Benchmark mit +4,20 Prozent auf eine weniger als halb so hohe Rendite. Das je nach Analysezeitraum zwischen vier und neun Prozentpunkte betragende Performanceplus des Fonds macht diesen zum Gesamtsieger im Renditevergleich. Konsequenterweise spiegelt sich dieses positive Szenario auch in den Ergebnissen der Alpha-Analyse wider: Das von dem Standard Life-Fonds erreichte Alpha über drei Jahre liegt mit 0,38 klar im grünen Bereich, auf Jahressicht fällt die Kennzahl mit 0,98 nochmals deutlich besser aus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt, dass FondsManager Stern mit großer Regelmäßigkeit eine Mehrrendite zur Benchmark generieren konnte. In sämtlichen untersuchten 36 Einzelperioden gab es ein positives Alpha bis 0,98 in der Spitze zu verzeichnen - selbst der niedrigste erreichte Alpha-Wert von 0,09 (Mai 2014) liegt noch im grünen Bereich. Insgesamt kann der Standard Life-Fonds damit eine regelmäßige Outperformance zum Referenzindex erwirtschaften - ein klarer Qualitätsbeweis für die Strategieauswahl des FondsManagements. Das positive Gesamturteil wird durch die im Dreijahreszeitraum erreichte Information Ration von 0,77 abschließend bestätigt.

SJB Fazit. SLI Global Absolute Return Strategies Fund.

Wer als Anleger die Dauerhaftigkeit der aktuellen Hausse am Aktienmarkt bezweifelt, sollte sein Portfolio durch einen marktneutral agierenden Total-Return-Fonds ergänzen. FondsManager Guy Stern hat in seinem SLI Global Absolute Return Strategies Fund ein breit diversifiziertes Portfolio aus unterschiedlichsten Strategien und Vermögenswerten zusammengestellt, das auch einem stärkeren Kursrücksetzer trotzen kann. Ein weiterer Pluspunkt des so schwankungsarmen wie renditeträchtigen Fonds: Die Kombination klassischer Anlagen aus dem Aktien- und Anleihenbereich mit Währungsstrategien sorgt für eine äußerst geringe Korrelation zu den globalen Finanzmärkten!

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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