SJB FondsEcho

SJB FondsEcho. DNB Navigator.

19.06.15 11:26 Uhr

SJB FondsEcho. DNB Navigator. | finanzen.net

Aufholpotenzial. Antizyklisch. Gerade für antizyklische Investoren bietet die Ölservice‐ und Schifffahrtsindustrie derzeit interessante Investitionsmöglichkeiten.

Nachdem im Zuge stark gesunkener Ölpreise die Aktien aus diesem Bereich im Laufe des letzten Jahres rund dreißig Prozent ihres Wertes verloren haben, ist nun eine erste Stabilisierung der Kurse zu verzeichnen. Zugleich bleibt das antizyklische Aufholpotenzial in jenem Sektor enorm.

Insbesondere bei den Aktien von Ölproduzenten ergeben sich nach dem Kursverfall beste Chancen. Denn trotz des temporären Rückschlags bleibt eine Reihe von Tatsachen langfristig gültig, die für ein großes Kurspotenzial sprechen. Hierzu gehört der ungebrochene Trend einer weltweit steigenden Energienachfrage. So hat der chinesische Pro-Kopf-Energieverbrauch noch nicht einmal ein Fünftel des amerikanischen Durchschnittswerts erreicht, dürfte aber in den nächsten Jahren kontinuierlich zulegen. Nicht nur in China, auch in anderen aufstrebenden Ländern aus dem asiatischen oder lateinamerikanischen Bereich steigt die Energienachfrage der Bevölkerung dramatisch an. Neben den Ölförderunternehmen profitieren auch die Transportunternehmen von dieser Entwicklung, denn durch die anhaltende Globalisierung kommt es zu wachsenden Transportvolumina. Dabei werden mehr als 90 Prozent des weltweiten Transportvolumens über die Seeschifffahrt abgewickelt.

Von diesen Entwicklungen vermag der DNB Navigator Retail A (WKN A0MWAF, ISIN LU0269355474) zu profitieren, ein international anlegender Aktienfonds, der schwerpunktmäßig in den Schifffahrts- und Öldienstleistungssektor investiert. Der im Oktober 2006 von der norwegischen FondsGesellschaft DNB aufgelegte Fonds nutzt die historisch bedingt starke Expertise, die das von der Ölförderung sowie der Schifffahrt abhängige Norwegen besitzt. Norwegens Hauptstadt Oslo zeichnet sich durch viele dort ansässige Unternehmen, Branchenexperten und Fachanalysten aus und dient auch FondsManager Rune Kaland als Standort. Kaland betont: 90 Prozent der globalen Energienachfrage wird immer noch über Öl, Erdgas und Kohle gedeckt. Wenn Länder mit niedrigem und mittlerem Lebensstandard in den nächsten 20 Jahren im Zuge der Globalisierung rapide wachsen, haben immer mehr Menschen ein höheres Einkommen. Dies bedeutet, dass immer mehr Energie produziert und konsumiert wird. Zugleich werden Ölexploration und -produktion zunehmend schwieriger. Der hohe Aufwand erfordert Innovationen und Investitionen, oft ist eine komplexe Technik zur Förderung und Weiterverarbeitung erforderlich. Gerade im Sektor der Energie- und Transportunternehmen besteht damit ein langfristig hohes Kurssteigerungspotenzial, das der DNB Navigator zu realisieren gedenkt. Nach dem kräftigen Kursrücksetzer bei Ölaktien im Vorjahr sind die Einstiegsvoraussetzungen günstig: Im laufenden Jahr hat der in norwegischen Kronen (NOK) notierende Fonds bereits eine Wertentwicklung von +9,13 Prozent auf Eurobasis zu verzeichnen. Wie sieht die Investmentstrategie des DNB-Fonds im Detail aus?

FondsStrategie. Stockpicking. Praktiziert.

Der DNB Navigator strebt einen langfristigen Kapitalzuwachs durch schwerpunktmäßige Investitionen in Unternehmen des Schifffahrtssektors und der Öl-Service-Industrie an. Das Anlageuniversum ist weltweit diversifiziert, wobei Aktien von Unternehmen aus Norwegen einen geographischen Schwerpunkt bilden. FondsManager Rune Kaland trifft seine Anlageentscheidungen unabhängig von der Benchmark, die sich zu 50 Prozent aus dem an der Oslo Stock Exchange berechneten Index der Öl-Service-Industrie (OSE 101010) sowie zu 50 Prozent aus dem Index für die Schifffahrtsunternehmen (OSE 203030) zusammensetzt. Im Gesamtjahr 2014 gelang es Kaland mit seiner Stockpickingstrategie, eine Mehrrendite von +1,78 Prozent gegenüber dem kombinierten Vergleichsindex zu erzielen. Wie der DNB-Marktstratege berichtet, gaben die Öl- und Gaspreise zuletzt wieder nach. Im Schifffahrtssektor blieben die Kosten für den Transport von Rohöl konstant hoch, während die Preise für Trockenfracht im Keller blieben. Die Notierungen von Ölservice-Unternehmen an der Osloer Börse zeigten sich stabil, wohingegen der Schiffsbausektor einen Zuwachs um sechs Prozent verzeichnen konnte. DNB-Stratege Kaland prognostiziert, dass sich die Aktien von Ölservice-Unternehmen weiter in Abhängigkeit vom Ölpreis entwickeln werden. Von fundamentaler Seite seien keine wesentlichen Neuigkeiten zu erwarten, so seine Einschätzung, weshalb der Ölpreis relativ konstant stabil bleiben dürfte. Trotzdem rechnet der FondsManager mit einem erneuten Anstieg der Volatilität in diesem Bereich. Besondere Chancen sieht der Norweger aktuell im Schiffsbausektor, wo Tanker-Aktien weiterhin dem historischen saisonal bedingten Minus trotzen und sich positiv entwickeln. Auch die Aussichten im Bereich Flüssiggas beurteilt Kaland als vielversprechend. Weniger gut seien die Perspektiven für den Trockengutsektor, der jüngst einen neuen Tiefstand erreicht hat. Der Navigator-Fonds, der seine Anlagestrategie bereits seit 1997 in einer nur in Norwegen erhältlichen Tranche verfolgt, hat in der UCITS-IV Tranche ein Volumen von umgerechnet 5,97 Millionen EUR aufzuweisen. Wie stellt sich die Portfolioallokation des DNB-Fonds im Detail dar?

FondsPortfolio. Norwegen. Favorisiert.

Die Aktien im Portfolio des DNB Navigator sind zu rund zwei Dritteln in Norwegen und damit am Stammsitz der FondsGesellschaft beheimatet (64,06 Prozent). Den zweiten Platz in der Länderallokation belegt Großbritannien, wo 11,56 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Aktien aus den USA nehmen 10,55 Prozent des FondsVolumens ein, in Singapur sind 9,27 Prozent des Portfolios investiert. Öl- und Schifffahrtunternehmen aus Frankreich (2,58 Prozent) und von den Amerikanischen Jungferninseln (1,20 Prozent) runden das Länderportfolio ab. Eine kleine Position in Belgien (0,79 Prozent) komplettiert die geographische Struktur des Fonds. Die Sektorengewichtung des DNB-Fonds setzt einen klaren Schwerpunkt: Energiewerte bilden mit 72,91 Prozent das Rückgrat des Fonds, Industrietitel nehmen 27,09 Prozent der FondsBestände ein. Unter den Einzeltiteln in dem mit 33 Positionen recht konzentrierten Portfolio liegt der Singapurer Konzern BW LPG, größtes Gas-Transportunternehmen der Welt, mit 9,01 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Besonders favorisiert wird von FondsManager Kaland auch das britische Ölförderunternehmen Subsea 7 (8,44 Prozent der FondsBestände). Für attraktive Kursgewinne in den letzten Handelswochen sorgte das norwegische Energieunternehmen Höegh LNG, das schwimmende Gasterminals anbietet und mit 7,96 Prozent derzeit auf Platz drei der Top-Holdings liegt. Norwegische Ölbohr- und Öl-Service-Unternehmen wie Seadrill Ltd. oder Petroleum Geo-Services runden das Portfolio des DNB-Fonds ab.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Der DNB Navigator wird in unserer SJB FondsAnalyse einem kombinierten Vergleichsindex gegenübergestellt, der sich zu 50 Prozent aus an der Oslo Stock Exchange (OSE) notierten Dienstleistern der Ölindustrie sowie zu weiteren 50 Prozent aus dort notierten Schifffahrtsaktien zusammensetzt. Diese Kombination aus 50 Prozent OSE 101010 und 50 Prozent OSE 203030 entspricht der vom Fonds selbst genutzten Benchmark. Entsprechend stark ausgeprägt ist die Korrelation, die über drei Jahre 0,86 beträgt und für ein Jahr auf demselben Niveau verharrt. Die Kursentwicklung von aktiv gemanagtem DNB-Fonds und passivem Referenzindex verläuft weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,74, auch über ein Jahr bleibt sie mit 0,74 konstant. Damit haben sich sowohl kurz- wie mittelfristig 26 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen. FondsManager Rune Kaland geht mit seinem Stockpicking-Ansatz kein hohes aktives Risiko ein - dies zeigt der Tracking Error von 11,83 Prozent im letzten Dreijahreszeitraum. Welche Kursschwankungen hat der DNB-Fonds aufzuweisen?

FondsRisiko. Schwankungen. Gedämpft.

Der DNB Navigator hat über drei Jahre eine Volatilität von 23,36 Prozent zu verzeichnen, die rund zwei Prozentpunkte geringer als die Schwankungsneigung seines Vergleichsindex ausfällt. Mit 25,66 Prozent ist die "Vola" der Kombination aus jeweils 50 Prozent OSE 101010 und OSE 203030 im gleichen Zeitraum stärker ausgeprägt. Auch über ein Jahr schwankt der norwegische Fonds für Öl- und Schifffahrtsaktien merklich geringer als die Benchmark. Hier beträgt das mittlere Schwankungsniveau des DNB-Fonds 32,07 Prozent, während der zusammengesetzte Index von der Osloer Börse eine Schwankungsbreite von 35,68 Prozent aufweist. Die in beiden Zeithorizonten niedrigere Volatilität des aktiv gemanagten Aktienfonds ist ein klarer Pluspunkt für das DNB-Produkt und beweist, dass FondsManager Kaland sein Risikomanagement gut unter Kontrolle hat. Zugleich verdeutlicht der starke Volatilitätsanstieg auf Einjahressicht die Kursturbulenzen, die der Markt für Ölaktien insbesondere im letzten Handelsjahr erlebt hat - eine gute Basis für antizyklische Einstiegskurse!

Das attraktive Risikoprofil des DNB-Fonds manifestiert sich auch in dem klar unter Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 0,81 über drei Jahre. Die Risikokennziffer, die die Wertschwankungen von Fonds und Index vergleicht, weist für ein Jahr einen Wert von 0,84 auf. Damit macht der DNB-Fonds die Bewegungen des Marktes nur unterdurchschnittlich mit und präsentiert sich zwischen 16 und 19 Prozent stabiler. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre ergibt, dass sich der Fonds in der großen Mehrheit der Fälle weniger volatil als die Benchmark zeigte: In 25 der 31 untersuchten Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte bis zutiefst 0,45 an. Lediglich in sechs Intervallen fielen die Schwankungen stärker aus, wobei ein Beta von 1,12 in der Spitze verzeichnet wurde. Insgesamt weist der DNB-Fonds damit eine deutlich günstigere Risikostruktur als der kombinierte OSE-Vergleichsindex auf - das aktive Portfoliomanagement von FondsManager Kaland zeigt Erfolge. Welche Renditen können auf dieser Basis erzielt werden?

FondsRendite. Alpha. Changierend.

Per 15. Juni 2015 hat der DNB Navigator Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von -13,90 Prozent in Euro erwirtschaftet, die einer Rendite von -4,87 Prozent p.a. entspricht. Etwas besser kann die aus Ölservice- und Schifffahrtsunternehmen zusammengesetzte Benchmark abschneiden: Die Kombination von Subindizes der Osloer Börse verzeichnet über drei Jahre eine Wertentwicklung von -11,02 Prozent auf Eurobasis bzw. ein jährliches Ergebnis von -3,82 Prozent. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Zeithorizont schiebt sich der norwegische Aktienfonds auf Platz eins der Rendite-Rangliste: Über ein Jahr verzeichnet FondsManager Kaland mit seinem Portfolio aus Öl- und Seefahrtaktien eine Performance von -29,92 Prozent und generiert damit eine Mehrrendite von über sechs Prozentpunkten gegenüber dem Vergleichsindex aus OSE 101010 und OSE 203030, der eine Wertentwicklung von -36,00 Prozent in Euro hinnehmen musste. Die negativen Performancezahlen von DNB-Fonds und Benchmark verdeutlichen das aktuell vorhandene immense antizyklische Aufholpotenzial, zumal langfristige globale Entwicklungen im Energiesektor für Unterstützung sorgen. Ein gemischtes Bild ergibt die Analyse der Renditekennziffer Alpha, die über drei Jahre -0,15 beträgt. Auf Jahressicht arbeitet sich die Kennzahl des DNB-Fonds wieder in den grünen Bereich vor und liegt bei 0,14. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der DNB Navigator in der Mehrzahl der Fälle einen Alpha-Wert im negativen Bereich aufweist und damit keine Mehrrendite zur Benchmark generieren kann. In 24 von 31 analysierten Einzelzeiträumen lagen die Alpha-Werte unter null und erreichten einen Wert von -0,77 im Tief; in sieben Perioden fiel das Alpha hingegen positiv aus und konnte ein Hoch von 0,74 markieren. Auffällig ist dabei, dass die Zeiträume mit einer vergleichsweise besseren Wertentwicklung des DNB-Fonds fast ausschließlich in der jüngeren Vergangenheit liegen: Für die künftige Performance des Investmentproduktes ein gutes Zeichen. Ziehen die Kurse von Öl- und Schifffahrtaktien wie prognostiziert wieder an, sollte es FondsManager Kaland gelingen, die im Dreijahreszeitraum noch leicht negative Information Ratio von -0,09 wieder in positives Terrain zu hieven. Über ein Jahr überzeugt die das Rendite-Risiko-Profil messende Kennzahl mit 0,76 bereits jetzt.

SJB Fazit. DNB Navigator.

Die Aktien von Öldienstleistern und aus der Schifffahrtsindustrie profitieren von zwei sehr langfristigen Trends: Zum einen erhöht sich durch die wachsende Globalisierung der Transportbedarf, zum anderen sorgt das weltweite Wirtschaftswachstum für steigenden Energiebedarf. Der in Norwegen gemanagte DNB Navigator hat in den entsprechenden Sektoren seine Kernkompetenzen und bietet nach dem Kursrutsch von Öl und Ölproduzenten im vergangenen Jahr aktuell ein sehr günstiges Einstiegsniveau. Antizyklische Investoren mit langfristigem Anlagehorizont greifen jetzt zu!

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.