Magna New Frontiers Fund
Grenzen. Überschreiten.
Nach der mittlerweile über fünf Jahre währenden Hausse an den Aktienmärkten der Industrieländer sind die dortigen Kurschancen ausgereizt, es überwiegen aktuell die Abwärtsrisiken. Doch entdeckungslustige Anleger können weiterhin attraktive Investmentmöglichkeiten finden, wenn sie ihren geographischen Horizont erweitern und ihren Blick auf die so genannten "Grenzmärkte" (Frontier Markets) richten.
Frontier Markets sind von dem Grade ihrer wirtschaftlichen Entwicklung noch unterhalb der "Emerging Markets" anzusiedeln und bilden ein sehr umfassendes und zugleich heterogenes Anlageuniversum. Den Grenzmärkten sind südamerikanische Staaten wie Argentinien und Uruguay, die große Mehrheit der afrikanischen Länder sowie der Nahe Osten zuzuordnen. Auch Saudi-Arabien und die arabischen Emirate, europäische Regionen wie das Baltikum und der Balkan sowie zahlreiche asiatische Märkte sind als Frontier Markets einzustufen. In Asien sind die Volkswirtschaften von Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka und Vietnam überdurchschnittlich interessant.
Der im März 2011 aufgelegte Magna New Frontiers Fund R EUR (WKN A1H7JG, ISIN IE00B68FF474) hat sich ganz dem Anlageuniversum der Grenzmärkte verschrieben und weist dabei einen globalen Fokus auf. Damit befindet sich das von Charlemagne Capital emittierte Investmentprodukt im bewussten Gegensatz zu vielen anderen Frontier-Markets-Fonds, die oft eine erhebliche Übergewichtung des arabischen Raumes aufweisen. FondsManager Stefan Böttcher ist es jedoch sehr wichtig, seine Anlagechancen weltweit zu suchen und so die ganze Diversität des Frontier-Markets-Begriffes auszureizen. Böttcher ist bereits seit dem Jahre 2001 für Charlemagne Capital tätig und hat eine über zwanzigjährige Erfahrung im Bereich der Emerging und Frontier Markets aufzuweisen. In den Grenzmärkten sieht Böttcher ausgezeichnete Investmentmöglichkeiten, die sich bei dem Übergang zum Status der Emerging Markets ergeben und zumeist mit einer Verbesserung der Liquidität, Transparenz und regulatorischen Voraussetzungen einhergehen.
Der Magna New Frontiers Fund nutzt als Benchmark den MSCI Frontier Markets Index, von dessen Aufteilung er im Rahmen seines aktiven Portfoliomanagements teils erheblich abweicht. Im Gesamtjahr 2013 gelang es dem Magna-Fonds, mit einer Wertentwicklung von +30,2 Prozent in Euro den gewählten Vergleichsindex weit hinter sich zu lassen, der es auf eine Performance von +20,5 Prozent brachte. Der Fonds hat den Euro als Basiswährung und verfügt aktuell über ein Volumen von 17,7 Millionen EUR. Was zeichnet die so erfolgreiche Anlagestrategie im Detail aus?
FondsStrategie. Stockpicking. Praktiziert.
Der Magna New Frontiers Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum durch Investitionen in ein breit gestreutes Portfolio aus Aktien der weltweiten Frontier-Märkte an. Dabei werden Anlagegelegenheiten in den sich schnell entwickelnden Grenzmärkten in Europa, Afrika, dem Nahen Osten, Zentral- und Südamerika sowie in Asien wahrgenommen. FondsManager Stefan Böttcher ist überzeugt davon, dass diese Märkte trotz der bereits errungenen wirtschaftlichen Fortschritte weiteres Wachstums- und Anlagepotenzial bieten. Böttcher verfolgt bei seiner Titelauswahl eine Bottom-up-Strategie und investiert in aktuell 42 Einzelaktien. Der Fokus auf einen Stockpicking-Ansatz sorgt dafür, dass sich das Portfolio des Magna-Fonds nur grob an der Länder- und Branchengewichtung des Vergleichsindex MSCI Frontier Markets orientiert. Vorgaben zur Marktkapitalisierung sind keine zu beachten, FondsManager Böttcher geht frei und ganz nach eigenem Ermessen Engagements in einzelne Wertpapiere aus den Grenzmärkten ein. Dabei unterliegt das individuell zusammengestellte FondsPortfolio einem strikten Risikomanagementprozess.
FondsPortfolio. Vietnam. Favorisiert.
FondsManager Böttcher berichtet, dass zuletzt vor allem der vietnamesische Markt von erfreulichen Meldungen im Reformbereich profitierte - so wurden die Eigentumsbeschränkungen für Ausländer im Bankenbereich gelockert. Der baldige Start einer umfassenden Privatisierungsaktion dürfte die Aktienkurse weiter in die Höhe treiben, so Böttcher weiter, weshalb Vietnam unverändert als einer der attraktivsten Märkte im Anlageuniversum der Frontier Markets einzustufen sei. Schwächer entwickelte sich der Aktienmarkt in Kasachstan, der unter einer überraschenden 20-prozentigen Abwertung der Landeswährung Tenge litt. Auch in Nigeria war die Situation angespannt, wo die Aktienkurse wegen der Suspendierung des Zentralbankgouverneurs nachgaben.
In der Länderallokation des Magna New Frontiers Fund liegen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit 28,0 Prozent Portfolioanteil vorn. Den zweiten Platz belegt Saudi-Arabien, wo 16,0 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Rumänien macht 10,0 Prozent der Ländergewichtung aus, in Vietnam sind 9,0 Prozent der Anlegergelder investiert. Nigeria, wo die FondsBestände jüngst reduziert wurden, bringt es auf einen Anteil von 8,0 Prozent am FondsVolumen. In Kasachstan sowie in Qatar sind jeweils 7,0 Prozent des FondsVermögens angelegt, kleinere Positionen im Irak (4,0 Prozent) sowie in Sri Lanka (2,0 Prozent) runden die geographische Zusammensetzung des Fonds ab. Diverse andere Frontier Markets machen gemeinsam weitere 9,0 Prozent des FondsPortfolios aus.
Bei der Branchengewichtung des Magna-Fonds liegt der Schwerpunkt auf Finanztiteln, die 23,0 Prozent der FondsBestände ausmachen. Aktien von Telekommunikationsunternehmen nehmen mit 13,0 Prozent den zweiten Platz in der Branchenallokation ein. Platz drei geht gemeinsam an Energietitel sowie Aktien aus dem Gesundheitswesen, die beide einen Anteil von 11,0 Prozent am FondsVermögen besitzen. Durchschnittlich stark vertreten sind Produzenten von Nicht-Basiskonsumgütern (9,0 Prozent). Abgerundet wird das nach Sektorenaufteilung breit gestreute Portfolio durch Industrieunternehmen (2,0 Prozent), Rohstoffwerte (1,0 Prozent) sowie Basiskonsumtitel, die 1,0 Prozent des Gesamtbestandes ausmachen.
FondsVergleichsindex. Grenzmärkte. Korreliert.
Unsere unabhängige SJB FondsAnalyse stellt den Magna New Frontiers Fund dem S&P Select Frontier Index als Benchmark gegenüber. Mit dem globalen Aktienindex, der die 40 größten und liquidesten Titel aus den Grenzmärkten vereint, liegt die Korrelation bei 0,75 für drei Jahre, über ein Jahr geht sie auf 0,63 zurück. Die Kursentwicklung von Fonds und Referenzindex befindet sich damit weitgehend im Gleichlauf, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,57, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,48 an. Damit haben sich mittelfristig 43 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 52 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Böttcher mit seiner Stockpicking-Strategie zuletzt stärker von der Benchmark abgewichen ist. Der Tracking Error des Fonds macht deutlich, dass der Frontier-Markets-Experte mit seiner Titel- und Länderauswahl individuelle Schwerpunkte setzt. Die Spurabweichung liegt über drei Jahre bei 9,67 Prozent, auf Jahressicht geht sie auf 8,14 Prozent zurück. Welche Volatilitätswerte hat der Fonds unter diesen Bedingungen vorzuweisen?
FondsRisiko. Schwankungen. Abgefedert.
Der Magna New Frontiers Fund weist über drei Jahre eine Volatilität von 14,12 Prozent auf, die noch unterhalb der 14,64 Prozent liegt, die der S&P Select Frontier Index als Benchmark zu verzeichnen hat. Über ein Jahr fällt die Schwankungsneigung des aktiv gemanagten Aktienfonds gleichfalls niedriger als diejenige des globalen Grenzmärkteindex aus: Hier beträgt die "Vola" des Fonds 9,86 Prozent, wohingegen die SJB-Benchmark eine mittlere Schwankungsbreite von 12,89 Prozent besitzt. Damit besitzt der Fonds vor allem kurzfristig eine deutlich geringere Volatilität und damit das bessere Risikoprofil als der gewählte Vergleichsindex. Kann die Beta-Analyse dieses positive Bild bestätigen?
Der Magna-Fonds macht die Kursschwankungen der weltweiten Frontier Markets nur unterdurchschnittlich mit, wie die Risikokennziffer Beta von 0,75 über drei Jahre belegt. Für ein Jahr nimmt das Beta einen Wert von 0,58 an und beweist, dass der mit einem strikten Risikomanagement ausgestattete Grenzmärktefonds seine Schwankungen gut im Griff hat. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte fügt dem positiven Gesamteindruck den nächsten Baustein hinzu: Von vier Einzelperioden abgesehen, befindet sich das FondsBeta stets unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und zeigt, dass der Magna-Fonds ein geringeres Risiko als die Benchmark eingeht. In 21 der letzten 25 betrachteten Einzelzeiträume wies der Fonds geringere Wertschwankungen als der Referenzindex von S&P auf und verzeichnete dabei Beta-Werte bis 0,32 im Tief. Als Endresultat der Beta-Analyse ist damit eine attraktive Risikostruktur des Frontier-Markets-Produktes festzuhalten - die Wertschwankungen des Portfolios liegen fast durchweg unter Marktniveau. Welche Performance kann auf dieser Basis erzielt werden?
FondsRendite. Alpha. Ausgeprägt.
Per 14. April 2014 hat der Magna New Frontiers Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +12,90 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +4,12 Prozent p.a. entspricht. Überzeugende Performancezahlen, die eine erhebliche Mehrrendite gegenüber der SJB-Benchmark S&P Select Frontier Index beinhalten. Der weltweit investierende Grenzmärkteindex verzeichnet über drei Jahre eine Euro-Gesamtrendite von +6,43 Prozent bzw. ein jährliches Renditeergebnis von +2,10 Prozent. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung zeigt sich, dass FondsManager Böttcher nun dem Referenzindex den Vortritt lassen muss: Mit einer Wertentwicklung von +20,37 Prozent fallen die Kursgewinne des Magna-Fonds geringer als bei der Benchmark aus (S&P Select Frontier Index: +25,77 Prozent). Da der längerfristige Performancevorsprung des Fonds höher zu gewichten ist und die Renditeergebnisse auf Jahressicht in ihrer absoluten Höhe überzeugen, geht der Frontier-Markets-Fonds mit seiner aktiven Titelauswahl trotzdem als Gesamtsieger aus dem Renditevergleich hervor.
Die Ergebnisse der Alpha-Analyse bestätigen das vorherige Urteil. Über drei Jahre liegt die Renditekennziffer bei 0,23 und damit klar über Marktniveau, auf Jahressicht fällt die Kennzahl mit 0,44 noch attraktiver aus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte zeigt, dass die Phasen der Mehrrendite durchgängig vorherrschen. In allen der letzten 25 Einzelperioden konnte der Magna-Fonds ein positives Alpha bis 1,83 in der Spitze generieren. Selbst in dem schwächsten Einzelintervall liegt das Alpha mit 0,15 im grünen Bereich und kündet von einem Performancevorsprung zur Benchmark. FondsManager Böttcher erzielt demnach ein stetiges Renditeplus zum Referenzindex und kann diese Outperformance mit unterdurchschnittlichen Kursschwankungen erreichen. In der Konsequenz besitzt der Magna New Frontiers Fund ein überzeugendes Rendite-Risiko-Profil: Die Information Ratio des Fonds fällt mit 0,21 über den letzten Dreijahreszeitraum positiv aus.
SJB Fazit. Magna New Frontiers Fund.
Die Grenzmärkte fristen zu Unrecht ein Schattendasein in den Depots vieler FondsAnleger. Denn Frontier Markets wie Vietnam, Nigeria oder Kasachstan sind die Schwellenländer von morgen und weisen bereits heute attraktive Wachstumsraten und gute langfristige Entwicklungsperspektiven auf. FondsManager Stefan Böttcher wählt mit seinem Stockpicking-Ansatz ohne geographische Vorurteile die aussichtsreichsten Frontier-Markets-Aktien aus. Der Magna New Frontiers Fund ist damit eine optimale Beimischung für das Portfolio des risikobewussten Investors, der vor Grenzüberschreitungen nicht zurückschreckt.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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