SJB FondsEcho

Fidelity Emerging Markets Fund.

12.12.14 10:34 Uhr

Fidelity Emerging Markets Fund. | finanzen.net

Schwellenländer. Weltweit.

Bei der Investition in Aktienmärkte der Schwellenländer müssen Anleger immer stärker selektieren, denn die globalen Emerging Markets entwickeln sich zusehends uneinheitlich. Veränderungen zum Positiven in einzelnen Staaten stehen zunehmende wirtschaftliche Schwierigkeiten in anderen Schwellenländern gegenüber. Ein Blick auf die Geschehnisse an den Emerging Markets im Laufe des Jahres 2014 bestätigt diese Einschätzung. Während Indien nach dem Regierungswechsel eine vielversprechende Reformagenda auf den Weg gebracht hat und zu den am besten performenden Aktienmärkten des laufenden Jahres gehört, leiden andere wichtige Schwellenmärkte wie Brasilien unter politischer Stagnation und fallenden Rohstoffpreisen. Besonders schlimm trifft es derzeit Russland, das neben dem Preisverfall bei Öl und Gas auch durch die zunehmenden geopolitischen Spannungen und die Wirtschaftssanktionen des Westens in Bedrängnis gerät. Die Beispiele machen schnell klar: Eine gekonnte Marktauswahl ist in einem global operierenden Schwellenländerfonds wichtiger denn je. Aus diesem Grunde sind Investoren bei dem mit einer über zwanzigjährigen FondsHistorie ausgestatteten Fidelity Emerging Markets Fund A USD (WKN A0NFGM, ISIN LU0329678253) gut aufgehoben. Der Fonds investiert in die wachstumsstärksten Schwellenländer-Regionen weltweit und hat seine Anlageschwerpunkte in Afrika, dem Nahen Osten, Osteuropa, Südostasien und Lateinamerika. FondsManager Nick Price ist zugleich Leiter des globalen Emerging Markets-Teams von Fidelity und verfolgt die politischen wie wirtschaftlichen Entwicklungen in den jeweiligen Märkten sehr genau. Neben Indien, wo sich nach dem Wahlsieg der BJP das konjunkturelle Umfeld verbessert hat, ist Price auch von der Entwicklung in China überzeugt. Das Reich der Mitte ist für ihn ein weiteres Beispiel für ein Schwellenland, in dem die Reformpolitik offensichtlich aufgeht. Die Volksrepublik vollziehe gerade den Schwenk von einem auf kreditfinanzierte Infrastruktur- und Anlageinvestitionen gestützten Wachstumsmodell zu einem vom Binnenkonsum getragenen, eigenständigeren Wirtschaftswachstum, so der Schwellenländerexperte. Der Fidelity Emerging Markets Fund wurde am 18. Oktober 1993 aufgelegt und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 4,22 Milliarden Euro. Als Benchmark verwendet der Fonds den MSCI Emerging Markets STRD USD, der langfristig in seiner Performance klar übertroffen wurde: Einer Wertentwicklung von +181,53 Prozent des Fidelity-Fonds in USD über die letzten zehn Jahre steht eine Gesamtrendite von +143,13 Prozent beim Vergleichsindex gegenüber. Noch größer wird der Performancevorsprung über fünf Jahre: Hier hat der Schwellenländerfonds einen Wertzuwachs von +61,07 Prozent in der FondsWährung US-Dollar zu verzeichnen, während es die MSCI-Benchmark auf gerade einmal +13,76 Prozent bringt. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie von FondsManager Price im Detail aus?

FondsStrategie. Stockpicking. Favorisiert.

Der Fidelity Emerging Markets Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert hierzu mindestens 70 Prozent des FondsVermögens in Aktien von Unternehmen aus Gebieten mit raschem Wirtschaftswachstum weltweit. Zu den Schwellenländern im Anlageuniversum des Fonds zählen die Staaten Lateinamerikas, Südostasiens, Afrikas, Osteuropas (einschließlich Russlands) und des Nahen Ostens. Des Weiteren kann der Fidelity-Fonds sein Nettovermögen direkt in chinesische A- und B-Aktien anlegen. FondsManager Nick Price ist durch die Länder- und Sektorengewichtung der Benchmark nicht gebunden und kann seine Asset Allokation ganz nach eigenem Ermessen wählen. Der Fidelity Emerging Markets Fund engagiert sich in allen wichtigen Schwellenländern und konstruiert sein FondsPortfolio rund um die zentralen Wachstumsfaktoren Demografie, Infrastruktur, Rohstoffe und Konsum, die die wirtschaftliche Expansion der Region bestimmen. FondsManager Nick Price fokussiert sich bei seinem Stockpicking-Prozess auf die Identifizierung wachstumsstarker Unternehmen vor Ort, die langfristiges Kapitalwachstum versprechen. Der gebürtige Südafrikaner investiert vorzugsweise in qualitativ gute, attraktiv bewertete Unternehmen, die in der Lage sind, nachhaltige Erträge zu erwirtschaften. Dabei favorisiert Price Firmen mit starker Marktstellung und deutlichen Wettbewerbsvorteilen, weil diese unabhängig vom jeweiligen Konjunkturzyklus ordentliche Gewinne erzielen können. Zudem gefallen ihm Unternehmen mit überdurchschnittlicher Kapitalrendite und guter Finanzausstattung. Diesen gelingt es gewöhnlich, ihr internes Wachstum zu finanzieren, ohne den Wert der bestehenden Aktien durch Ausgabe neuer Papiere zu verwässern. Am Ende der auf gründlicher Fundamentalanalyse fußenden Bottom-up-Strategie steht ein breit diversifiziertes Portfolio von derzeit 105 Einzeltiteln, das das Risiko durch seine breite geographische Streuung minimiert. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?

FondsPortfolio. Indien. Vorneweg.

In der Länderallokation des Fidelity Emerging Markets Fund liegt Indien mit 16,30 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Knapp dahinter folgt Südafrika, das 14,20 Prozent der Bestände auf sich vereint. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung des Schwellenländerfonds liegt China mit 12,40 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Südkorea besitzen einen Portfolioanteil von 7,80 Prozent, Dividendentitel aus Taiwan sind mit 6,70 Prozent gewichtet. FondsBestände bei US-Titeln (6,40 Prozent) und in Hongkong (6,20 Prozent) gehören ebenfalls zum Länderportfolio des Emerging-Markets-Produktes. Hinzu kommen Aktienwerte aus Brasilien (5,90 Prozent) sowie Nigeria (3,50 Prozent). Komplettiert wird die Länderaufteilung des Fidelity-Fonds durch weitere Schwellenländer mit 15,30 Prozent Anteil am FondsVermögen. Welche Sektorengewichtung nimmt FondsManager Nick Price vor? In der Branchenallokation des Fidelity-Produktes liegen Konsumgüter mit 26,40 Prozent Anteil auf dem ersten Platz. Der Finanzsektor bringt es auf einen Anteil von 25,30 Prozent, Aktien aus dem Technologiebereich sind mit 16,90 Prozent im Portfolio vertreten. Überdurchschnittlich ist weiterhin die Gewichtung des Schwellenländerfonds bei nicht-zyklischen Konsumgütern (12,40 Prozent) sowie bei Aktien, die dem Gesundheitssektor zuzuordnen sind (5,50 Prozent). Das Branchenengagement im Bereich der Telekommunikationstitel liegt bei 3,70 Prozent, Industriewerte stellen 3,50 Prozent des FondsVolumens. Mit 2,30 Prozent sind Aktien aus dem Energiesektor im FondsPortfolio repräsentiert. Kleinere Bestände im Bereich der Grundstoffe (1,20 Prozent) sowie bei Versorgern (0,20 Prozent) runden die Sektorenverteilung des Fidelity-Fonds ab. Der Kassenbestand liegt per Ende Oktober bei 2,40 Prozent. Größter Einzelwert unter den Top 10 des Fonds ist der südafrikanische Medienkonzern Naspers, gefolgt vom taiwanesischen Halbleiterproduzenten Taiwan Semiconductor Manifacturing. Der Finanzsektor wird unter den zehn größten Einzelpositionen durch die indische HDFC Bank vertreten, während der Konsumgüterbereich durch den ebenfalls aus Indien stammenden Automobilproduzenten Tata Motors repräsentiert wird.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Hoch.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity Emerging Markets Fund dem FTSE Emerging All-Cap Index als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem weltweit breit gestreuten Aktienindex für Schwellenländertitel zeigt einen hohen Grad der Übereinstimmung. Mit 0,89 ist die Korrelation über drei Jahre stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,83 nur wenig geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,80, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,69 an. Damit haben sich mittelfristig 20 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 31 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Nick Price die Unabhängigkeit seiner Länder- und Branchengewichtung zuletzt noch steigerte. Der Tracking Error des Fidelity-Fonds beträgt für drei Jahre moderate 6,15 Prozent, auf ein Jahr legt die Spurabweichung auf 6,33 Prozent zu. Welche Schwankungsneigung besitzt der Schwellenländerfonds unter diesen Voraussetzungen?

FondsRisiko. Volatilität. Geringer.

Der Fidelity Emerging Markets Fund hat für den letzten Dreijahreszeitraum mit 11,58 Prozent eine merklich niedrigere Schwankungsbreite als der Referenzindex zu verzeichnen, der es auf eine Volatilität von 14,90 Prozent bringt. Auch über ein Jahr weist der aktiv gemanagte Aktienfonds gegenüber der passiven Benchmark diesen Vorteil auf: Hier beträgt die "Vola" des Fonds 13,26 Prozent und liegt damit rund 1,6 Prozentpunkte unterhalb der Schwankungsbreite des FTSE Emerging All-Cap Index, der eine Volatilität von 14,89 Prozent an den Tag legt. Damit ist das Risikoprofil des Fidelity-Fonds im Vergleich zu der von der SJB gewählten Benchmark deutlich günstiger, die Kursschwankungen fallen gemessen an dem globalen Schwellenländerindex geringer aus. Den nächsten Pluspunkt für die Risikostruktur des Fidelity-Fonds stellt das unter Marktniveau liegende Beta dar, das über drei Jahre einen Wert von 0,71 aufweist. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 0,80 und damit ebenfalls niedriger als das marktneutrale Niveau von 1,00. Das Schwellenländerprodukt aus dem Hause Fidelity war demnach kurz- wie mittelfristig geringeren Wertschwankungen als der breite Markt ausgesetzt. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre bekräftigt das positive Szenario aus Sicht des Fonds: Die Risikokennzahl liegt in allen der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei Werte von zutiefst 0,61 an. Selbst bei dem im Maximum erreichten Beta-Wert von 0,94 befindet sich das Schwankungsniveau des FondsProduktes noch sechs Prozent unterhalb dem des FTSE-Vergleichsindex. Damit ist klar: Marktstratege Price hat das FondsRisiko bestens im Griff, sein Portfolio präsentiert sich durchweg weniger volatil als die Emerging Markets weltweit. Wie sieht es mit den Renditeergebnissen aus?

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Per 08. Dezember 2014 hat der Fidelity Emerging Markets Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +39,21 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +11,65 Prozent p.a. entspricht. Ein ausgezeichnetes Ergebnis für ein Investment im Bereich der globalen Schwellenländer, wie die Gegenüberstellung mit dem FTSE Emerging All-Cap Index beweist: Die SJB-Benchmark verzeichnet über drei Jahre eine weniger als halb so hohe Performance und wartet mit einer Gesamtrendite von +15,89 Prozent auf Eurobasis auf, die einem Plus von +5,03 Prozent p.a. gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung erhält sich der Renditevorsprung des Fidelity-Fonds zum FTSE-Referenzindex: Mit einer Jahresrendite von +14,84 Prozent fällt die Performance des Fidelity-Produktes erneut besser als die des Kursbarometers für die globalen Schwellenländer von +11,67 Prozent aus. In beiden untersuchten Zeiträumen konnte FondsManager Price mit seiner Stockpicking-Strategie und der individuellen Länderallokation damit eine Mehrrendite zum breiten Markt erzielen, die auch in ihrer absoluten Höhe überzeugt. Wie manifestiert sich dies in den Alpha-Werten des Emerging-Markets-Fonds? Das Alpha des Fidelity-Produktes liegt über drei Jahre bei 0,62 und befindet sich damit klar im grünen Bereich. Auch auf Jahressicht stellt sich die Kennzahl mit 0,42 positiv dar. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der weltweit anlegende Schwellenländerfonds fast ausnahmslos erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 35 der untersuchten 36 Perioden gab es ein positives Alpha bis 1,25 in der Spitze zu verzeichnen, was von einer ausgeprägten Mehrrendite gegenüber dem Referenzindex kündet. Lediglich in einem einzigen Einjahreszeitraum verzeichnete der Fidelity-Fonds einen negativen Alpha-Wert, der mit -0,05 äußerst moderat ausfiel. Damit ist der Schwellenländerfonds von Nick Price der klare Sieger im Renditevergleich mit der Benchmark. Dies bekräftigt auch die Information Ratio von 1,03 über den letzten Dreijahreszeitraum: Die Rendite-Risiko-Struktur des Fonds überzeugt, denn das hohe Performanceplus wird trotz unterdurchschnittlicher Schwankungsneigung erzielt.

SJB Fazit. Fidelity Emerging Markets Fund.

Während die westlichen Industrienationen vor einer Zukunft mit eher schwachem Wirtschaftswachstum stehen, ist die konjunkturelle Dynamik vieler Schwellenländer unverändert robust. Emerging Markets-Experte Nick Price wählt für seinen breit diversifizierten Schwellenländerfonds die aussichtsreichsten Kandidaten aus: In reformfreudigen Staaten wie Indien und China ist der FondsManager überdurchschnittlich stark engagiert, während er um politisch unflexible Volkswirtschaften wie Russland einen Bogen macht. Die attraktiven Renditeergebnisse dieser Strategie zeigen: Der Fidelity Emerging Markets Fund ist unter den globalen Schwellenländerfonds erste Wahl!

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.