SJB FondsEcho

Fidelity Emerging Asia Fund.

16.05.14 09:51 Uhr

Fidelity Emerging Asia Fund. | finanzen.net

Zukunftskandidaten. Ausgewählt.

Gerade erst haben DAX und Dow Jones Mitte Mai neue Rekordhochs erreicht, doch eine echte Aufwärtsdynamik ist ausgeblieben. Kein Wunder, denn unter Bewertungsaspekten sind die großen internationalen Aktienindizes alles andere als günstig und haben weiter positive Wirtschafts- wie Unternehmensnachrichten bereits vorweggenommen. Während in Deutschland und den USA das Rückschlagspotenzial steigt, finden antizyklische Investoren im Schwellenländerbereich, und hier besonders im asiatischen Raum, attraktive Bewertungsniveaus und ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis vor. Der Fidelity Emerging Asia Fund A EUR (WKN A0NFGM, ISIN LU0329678253) vereint die wichtigsten aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften in einem einzigen Fonds und bietet Investoren damit einen unkomplizierten Zugang zu dieser aussichtsreichen Anlageregion. FondsManager Teera Chanpongsang ist gebürtiger Thailänder und bereits seit zwanzig Jahren bei Fidelity Worldwide Investment beschäftigt. Der Asienexperte managt seinen Schwellenländerfonds von Hongkong aus und berücksichtigt in diesem die drei wichtigsten asiatischen Emerging-Markets-Regionen jeweils zu rund einem Drittel: Indien, China sowie die ASEAN-Staaten Indonesien, Malaysia, Thailand und die Philippinen. Doch auch in gerade erst entstehende Märkte wie Vietnam oder Sri Lanka kann der FondsManager investieren, sofern sich der Aktienmarkt dort entsprechend entwickelt. Durch den frühen Markteinstieg in diese Länder bieten sich hohe Kurspotenziale, wie Chanpongsang betont: "Ich widme mich den wirklich aufstrebenden Ländern Asiens und nicht denen, die bereits das Niveau von Industrienationen erreicht haben wie etwa Südkorea", führt er aus. Der Asienkenner zeigt sich überzeugt davon, dass die Märkte der Emerging Asia-Region von langfristigen Wachstumstreibern profitieren. Hierzu zählt die gesunde demographische Struktur mit vielen jungen Menschen, deren Konsumfreude die Binnenkonjunktur stützt. Weitere Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung der Länder liefere der zunehmende Ausbau der städtischen Infrastruktur, so der FondsManager weiter. Der Fidelity Emerging Asia Fund wurde am 21. April 2008 aufgelegt und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 409 Millionen Euro. Die Benchmark des Fonds stellt ein kombinierter Index aus 33,33% MSCI China; 33,33% MSCI India & Pakistan sowie 33,33% MSCI Malaysia, Indonesia, Thailand & Philippines dar. Seit seiner Auflegung ist es dem Fidelity-Produkt mit seiner ausgewogenen Kombination asiatischer Schwellenländer nachhaltig gelungen, diesen Vergleichsindex zu übertreffen. Die kumulierte Performance von +23,3 Prozent auf Eurobasis liegt klar oberhalb derjenigen der Benchmark von +15,2 Prozent. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie des FondsManagements im Detail aus?

FondsStrategie. Bottom-up-Ansatz. Praktiziert.

Der Fidelity Emerging Asia Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert hierzu mindestens 70 Prozent des FondsVermögens in Aktien von Unternehmen, die ihren Hauptsitz in den Emerging Markets Asiens haben oder dort einen überwiegenden Teil ihrer Geschäftstätigkeit ausüben. Die entsprechenden Länder müssen dem MSCI Emerging Markets Asia Index gemäß als Schwellenländer klassifiziert sein. FondsManager Teera Chanpongsang verfolgt einen Bottom-up-Ansatz und setzt für seine Portfoliozusammenstellung auf eine gründliche Fundamentalanalyse. An die Länder- und Sektorengewichtung der Benchmark ist er nicht gebunden, sondern nimmt vielmehr eine individuelle Titelselektion vor. Im Rahmen seiner Stockpicking-Strategie sucht Chanpongsang insbesondere nach Unternehmen, die unter ihrem inneren Wert notieren. Dies können Aktien sein, bei denen eine positive Veränderung der Fundamentaldaten noch nicht in den Kurs eingepreist ist oder der Markt das Wachstumspotenzial nicht voll erkennt. Das besondere Augenmerk des Thailänders gilt attraktiv bewerteten Aktien von Unternehmen, die Restrukturierungsprozesse durchlaufen oder kurz vor einem Turnaround stehen. Um seine Anlageentscheidungen fundamental abzusichern, nimmt der Asienexperte regelmäßige Treffen mit Unternehmensvertretern vor. Wie ist sein FondsPortfolio im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. Indien. Führend.

In der Länderallokation des Fidelity Emerging Asia Fund liegt Indien mit 36,20 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Knapp dahinter folgt die Volksrepublik China, die 31,60 Prozent der Bestände auf sich vereint. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung des Schwellenländerfonds liegt Indonesien mit 8,90 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Malaysia besitzen einen Portfolioanteil von 7,90 Prozent, Dividendentitel aus Thailand sind mit 6,40 Prozent gewichtet. FondsBestände auf den Philippinen (4,60 Prozent) und in Hongkong (2,80 Prozent) runden das Länderportfolio des Emerging-Markets-Produktes ab. Hinzu kommen weitere asiatische Schwellenländer (0,9 Prozent) sowie in den USA (0,6 Prozent) sowie in Singapur (0,1 Prozent) beheimatete Unternehmen, deren Geschäftsschwerpunkt im Bereich der asiatischen Emerging Markets liegt.

Welche Sektorengewichtung nimmt FondsManager Chanpongsang vor? In der Branchenallokation des Fidelity-Fonds liegen Finanztitel mit 33,90 Prozent Anteil auf dem ersten Platz. Der Technologiesektor bringt es auf einen Anteil von 15,50 Prozent, Aktien aus dem Bereich zyklischer Konsumgüter sind mit 12,20 Prozent im Portfolio vertreten. Durchschnittlich stark ist die Gewichtung des asiatischen Schwellenländerfonds bei Industrietiteln (9,50 Prozent) sowie bei Aktien, die dem Sektor nichtzyklischer Konsumgüter zuzuordnen sind (7,40 Prozent). Das Branchenengagement im Bereich der Energietitel liegt bei 5,20 Prozent, Versorger stellen 5,00 Prozent des FondsVermögens dar. Mit 4,90 Prozent ist der Gesundheitssektor im FondsPortfolio repräsentiert. Kleinere Bestände im Bereich der Grundstoffe (4,10 Prozent) sowie bei Telekommunikationsdienstleistern (2,30 Prozent) komplettieren die Sektorenverteilung des Fidelity-Fonds, der seine Anlagen über 90 Einzeltitel breit diversifiziert. Bei den Einzelwerten liegt der chinesische Technologietitel Tencent Holdings auf Platz eins der Top 10, gefolgt von dem indischen Baufinanzierer Housing Development Finance. Auch IT-Firmen aus Indien sind mit Infosys sowie Tata Consultancy Services unter den zehn größten Wertpapierbeständen des asiatischen Schwellenländerfonds gut vertreten.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity Emerging Asia Fund dem FTSE Emerging Asia Pacific All-cap Index als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem breit gestreuten Aktienindex für asiatische Schwellenländer zeigt eine ausgeprägte Übereinstimmung. Mit 0,89 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr fällt sie mit 0,78 etwas geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,79, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,61 an. Damit haben sich mittelfristig 21 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 39 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Chanpongsang zuletzt eine stärker individuelle Länder- und Sektorengewichtung verfolgte. Der Tracking Error des Fidelity-Fonds liegt für drei Jahre bei moderaten 5,78 Prozent, auf ein Jahr legt die Spurabweichung auf 7,56 Prozent zu. Auf welche Schwankungen muss sich der FondsAnleger einstellen?

FondsRisiko. Beta. Moderat.

Der Fidelity Emerging Asia Fund hat für den letzten Dreijahreszeitraum mit 14,14 Prozent eine minimal erhöhte Schwankungsbreite im Vergleich zum Referenzindex aufzuweisen, der es auf eine Volatilität von 13,99 Prozent bringt. Über ein Jahr fällt die Differenz zwischen aktiv gemanagtem Aktienfonds und passiver Benchmark merklich größer aus: Hier beträgt die "Vola" des Fonds 14,36 Prozent und liegt damit rund 2,5 Prozentpunkte oberhalb der Schwankungsbreite des FTSE Emerging Asia Pacific All-cap Index, der eine Volatilität von 11,84 Prozent an den Tag legt. Insgesamt ist die Risikostruktur des Fidelity-Fonds gemessen an der von der SJB gewählten Benchmark etwas ungünstiger, obwohl beide mit ihren Volatilitätswerten längerfristig nahezu gleichauf liegen. Einen klaren Pluspunkt für das Risikoprofil des Fidelity-Fonds stellt das unter Marktniveau liegende Beta dar, das über drei Jahre einen Wert von 0,92 aufweist. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 1,03 und zeigt damit, dass das asiatische Schwellenländerprodukt kurzfristig stärkeren Wertschwankungen als der breite Markt ausgesetzt war. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte führt zu erfreulichen Ergebnissen aus FondsSicht: Die Risikokennziffer liegt in 22 der letzten 34 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei Werte von zutiefst 0,77 an. Lediglich in 12 Fällen wurde eine höhere Schwankungssensitivität verzeichnet, die mit maximal 1,15 zudem schwächer ausgeprägt ist. Damit überwiegen in der Beta-Analyse die Vorteile für den Fidelity-Fonds, der sich in der Mehrheit der untersuchten Zeitperioden weniger volatil präsentiert. Welche Renditen können mit diesem Risikoprofil erwirtschaftet werden?

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Per 12. Mai 2014 hat der Fidelity Emerging Asia Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +1,60 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +0,53 Prozent p.a. entspricht. Trotz der nur leicht positiven Performance verfügt der Fidelity-Fonds damit über die klar bessere Wertentwicklung als der FTSE Emerging Asia Pacific All-cap Index: Die SJB-Benchmark wartet über drei Jahre mit einer Gesamtrendite von -3,13 Prozent auf Eurobasis auf, die einem Ergebnis von -1,05 Prozent p.a. gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung erhält sich der Renditevorsprung des Fidelity-Fonds zum gewählten Referenzindex: Mit einer Jahresrendite von -8,80 Prozent fällt die Performance des Fidelity-Produktes erneut besser als die des FTSE-Vergleichsindex von -9,53 Prozent aus. In beiden untersuchten Zeiträumen konnte FondsManager Chanpongsang mit seiner Bottom-up-Strategie damit eine Mehrrendite zum breiten Markt erzielen. Wie schlägt sich dies in den Alpha-Werten des Asien-Fonds nieder? Das Alpha des aktiv gemanagten FondsProduktes liegt über drei Jahre bei 0,13 und befindet sich damit im grünen Bereich. Kaum schwächer präsentiert sich die Kennzahl auf Jahressicht mit 0,12. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der asiatische Schwellenländerfonds mehrheitlich erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 21 der untersuchten 34 Perioden gab es ein positives Alpha bis 0,54 in der Spitze zu verzeichnen, dem stehen 13 Perioden mit negativen Alpha-Werten bis zutiefst -0,31 gegenüber. Die häufiger anzutreffenden und zudem in ihrer Ausprägung stärkeren Intervalle mit einem positiven Alpha führen dazu, dass der Fidelity-Fonds im Renditevergleich vorne liegt. Das Stockpicking von Schwellenländerexperte Chanpongsang war offensichtlich erfolgreich, wie auch die Information Ratio von 0,28 über drei Jahre demonstriert: Das Rendite-Risiko-Profil des Fidelity-Fonds überzeugt, die eingegangenen Risiken sind durch den erzielten Performancevorsprung gerechtfertigt.

SJB Fazit. Fidelity Emerging Asia Fund.

Mit dem Fidelity Emerging Asia Fund können Anleger in die aussichtsreichsten Wachstumsmärkte Asiens investieren, und zwar in die bereits bekannteren wie Indien oder China genau wie in die erst entstehenden wie Vietnam oder die Philippinen. Das von FondsManager Chanpongsang nach dem Bottom-up-Ansatz zusammengestellte Portfolio mit seiner flexiblen Branchengewichtung ermöglicht es dem entdeckungsfreudigen Investor, das ganze Potenzial dieser aufstrebenden Märkte zu nutzen. Die seit FondsAuflage erzielte Mehrrendite spricht für sich - eine ausgewogene Kombination der wichtigsten asiatischen Schwellenländer für das antizyklische Depot!

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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