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BB Medtech

24.04.15 17:02 Uhr

BB Medtech | finanzen.net

Medizintechnik. Wachstumsstark.

Werte in diesem Artikel

Auch im März 2015 zeigte sich der globale Medizintechnikmarkt wieder einmal stärker als der weltweite breite Aktienmarkt. So konnte der MSCI Healthcare Equipment & Supplies um +4,7 Prozent auf Eurobasis zulegen, während der MSCI World EUR Net lediglich eine Wertentwicklung von +2,7 Prozent verzeichnete. Die Performancezahlen zeigen: Der Medizintechniksektor setzt seinen generellen Aufwärtstrend fort und profitiert dabei von neuen Produktzulassungen sowie der Publikation von erfolgversprechenden klinischen Daten. Marcel Fritsch, FondsManager des BB Medtech (Lux) B EUR (WKN A0RP23, ISIN LU0415391431), nennt einige Beispiele: So habe die US-Zulassungsbehörde FDA der Firma Boston Scientific die US-Marktzulassung für Emblem erteilt, einen implantierbaren Defibrillator, dessen Elektroden unter die Haut implantiert werden. Auch das Implantat "Watchman", welches das Schlaganfallrisiko bei Patienten mit Vorhofflimmern reduziert, wurde zugelassen - die Aktie reagierte allein im März mit einem Kursplus von +5,0 Prozent. Weitere Top-Performer aus dem Medizintechniksektor waren dem Marktexperten zufolge Edwards Lifesciences (+7,1%) sowie Medtronic (+0,9%), die gute Daten aus klinischen Studien veröffentlichten. Die Zahlen legen nahe, dass die Ausdehnung der Transkatheter-Herzklappen-Versorgung auf Patienten mit mittlerem Operationsrisiko bis 2018 zu einer Verdoppelung des Marktes führen könnte. Auch Übernahmeaktivitäten stützten den Medizintechnik-Sektor: Hier gab es ein Übernahmeangebot für Cordis durch Cardinal Health sowie eine Offerte über 1,6 Milliarden USD von Boston Scientific für das Urologie-Portfolio von American Medical Systems. Der BB Medtech ist auf stärker kapitalisierte, liquide Unternehmen aus dem Bereich der Medizinaltechnologie ausgerichtet und strebt laut FondsManager Fritsch danach, von der "Industrierevolution im Gesundheitswesen" zu profitieren. Das von der Schweizer Bellevue Asset Management aufgelegte Produkt hat den Euro als FondsWährung und verfügt über ein Volumen von 153,2 Millionen Euro. Als Benchmark wird der MSCI Healthcare Equipment & Supplies EUR verwendet, die Selektion der Unternehmen für das Portfolio erfolgt auf Basis eigener Bottom-up-Analysen. Anleger, die bei dem im September 2009 aufgelegten Fonds von Anfang an dabei waren, können sich über eine höchst attraktive Wertentwicklung von +154,09 Prozent in Euro freuen, was einer Rendite von +18,26 Prozent p.a. entspricht. Auch zukünftig sieht Medizintechnik-Experte Fritsch den Fonds gut aufgestellt, da aufstrebende Gesundheitsmärkte in den Schwellenländern Wachstum und Profitabilität verstärken. Wie sieht die Investmentstrategie des FondsManagements im Detail aus?

FondsStrategie. Unternehmensanalysen. Praktiziert.

Der BB Medtech hat sich die Erwirtschaftung eines langfristig attraktiven Kapitalwachstums zum Ziel gesetzt und investiert in Unternehmen aus dem Medizinaltechniksektor weltweit. Der Schwerpunkt des FondsManagements liegt auf Unternehmen mit mittlerer und großer Marktkapitalisierung, die bereits über ein reiferes Produktportfolio verfügen. In seiner Titelauswahl wendet Marktexperte Fritsch mit seinem Team die fundamentale Unternehmensanalyse an, wobei insbesondere der medizinische Nutzen, das Sparpotenzial für das Gesundheitswesen sowie das erwartete Marktpotenzial der entsprechenden Produkte vertieft untersucht werden. Ein global verankertes Experten-Netzwerk, das sich aus Beratern der Wissenschaft und Industrie zusammensetzt, unterstützt das Management-Team in seiner Meinungsbildung und Anlageentscheidung. Die Selektion der Einzelaktien innerhalb des Portfolios erfolgt benchmarkunabhängig auf Basis einer gründlichen Bottom-up-Analyse der Unternehmen. FondsManager Fritsch betont, dass eine ganze Reihe von Entwicklungen dazu führen, dass der Medizintechniksektor langfristig aussichtsreich bleibt: So verhelfe die effektive und kostengünstige Molekulardiagnostik zu schnelleren und präziseren Diagnosen, zugleich seien minimalinvasive Techniken auf dem Vormarsch, da sie durch kurze Behandlungszeiten die Gesundheitskosten senken könnten. Wachstumspotenzial erblickt Fritsch auch durch den Strukturwandel im Gesundheitswesen - hier erfordere der Trend zu einer dezentralen Leistungserbringung neue Produkte und Dienstleistungen. Insgesamt sorgen die positiven Wachstumstrends in der Branche verbunden mit der stabilen Nachfrage nach Medizintechnikprodukten dafür, so Fritsch, dass die Unternehmen auch unter dem Aspekt hoher Dividenden- und Free-Cash-Flow-Renditen attraktiv bleiben. Wie ist das aktiv verwaltete FondsPortfolio des BB Medtech im Einzelnen strukturiert?

FondsPortfolio. USA. Favorisiert.

In der Länderallokation des BB Medtech Fonds liegen die USA mit einem Anteil von 79,6 Prozent am FondsVermögen mit großem Abstand auf Platz eins. Weit dahinter rangiert Frankreich mit 3,8 Prozent des FondsVolumens, den dritten Platz in der Länderallokation belegt Großbritannien, wo 3,6 Prozent der Bestände investiert sind. Medizintechnikaktien aus Dänemark nehmen 2,8 Prozent des FondsPortfolios ein, in Australien ist der Fonds mit 1,6 Prozent der Anlegergelder engagiert. Eine Beteiligung von 1,1% an in Deutschland beheimateten Medizintechnik-Unternehmen rundet die geographische Aufteilung ab. Übrige Staaten nehmen insgesamt 3,0 Prozent des FondsVolumens ein, per Ende März werden 4,7 Prozent an Liquidität vorgehalten. Welche Sektoren sind die aktuellen Favoriten von FondsManager Fritsch?

In der Branchenallokation des BB Medtech befinden sich Aktien von Unternehmen aus dem Bereich der Kardiologie mit 23,2 Prozent des FondsVermögens ganz vorne. Den zweiten Platz unter den wichtigsten Branchen des Bellevue-Produktes belegen Orthopädie-Firmen mit 16,3 Prozent. Titel von Unternehmen, die an Herz-/Kreislauf-Krankheiten forschen, decken 10,0 Prozent des FondsVermögens ab, Aktien aus dem Bereich Wundschluss und Laser nehmen 8,3 Prozent im Portfolio ein. Durchschnittlich stark ist der BB Medtech in den Sektoren Life Science Supply (6,2%) sowie Dialyse und Blut (6,1 Prozent) engagiert. Hinzu kommen Unternehmen aus dem Bereich der Augenheilkunde (5,4 Prozent) sowie der Bestrahlung (4,4 Prozent). Aktien aus dem Sektor der Chirurgie (4,1 Prozent) sowie IT-Titel aus dem Gesundheitswesen (2,3 Prozent) komplettieren die Branchenstruktur des FondsPortfolios. Unter den ausgewählten Einzeltiteln liegt die Medtronic-Aktie auf dem ersten Platz, weitere Schwergewichte unter den Top 10 sind Abbott Laboratories sowie das US-Orthopädie-Unternehmen Stryker.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Hoch.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den BB Medtech dem Dow Jones World Healthcare als Vergleichsindex gegenübergestellt. Die Korrelationsanalyse mit dem weltweit gestreuten Kursbarometer für den Medizintechniksektor verweist auf eine deutliche Parallelität der Kursverläufe. Über drei Jahre ist die Korrelation mit 0,80 stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,75 etwas geringer aus. Die Kennzahl R² demonstriert, dass FondsManager Fritsch mit seiner auf Fundamentalanalysen fußenden Titelauswahl kurzfristig etwas stärker vom SJB-Referenzindex abgewichen ist. Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,64, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,56 an. Damit haben sich mittelfristig 36 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 44 Prozent. Der Tracking Error des Bellevue-Fonds liegt über drei Jahre bei moderaten 7,72 Prozent und beweist damit, dass Medizintechnik-Experte Fritsch keine hohen aktiven Risiken eingeht. Mit welcher Schwankungsbreite hat das Medtech-Produkt aufzuwarten?

FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.

Der BB Medtech weist über drei Jahre eine Volatilität von 12,14 Prozent auf, die noch unterhalb der Schwankungsneigung von 13,98 Prozent liegt, die der Dow Jones World Healthcare als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Betrachtungshorizont wird die günstigere Volatilitätsstruktur des aktiv gemanagten FondsProduktes noch offensichtlicher: Über ein Jahr beträgt die "Vola" des Medizintechnik-Fonds 13,33 Prozent gegenüber 15,54 Prozent bei der passiven Benchmark. Die in beiden Zeiträumen niedrigere Schwankungsintensität des Bellevue-Fonds gemessen am weltweiten Medtech-Sektor dient als klarer Pluspunkt mit Blick auf die Risikostruktur: Trotz des aktiven Portfoliomanagements von FondsManager Fritsch fallen die Volatilitätskennzahlen durchweg geringer aus. Bestätigen die Ergebnisse der Beta-Analyse das positive Szenario?

Über drei Jahre kann der Bellevue-Fonds mit einem deutlich unter Marktniveau liegenden Beta von 0,72 überzeugen, für ein Jahr nimmt die Risikokennziffer einen Wert von 0,70 an. Damit liegen die durchschnittlichen Wertschwankungen des FondsPortfolios um jeweils rund dreißig Prozent unter dem neutralen Wert von 1,00 - ein sehr attraktives Risikoprofil für das stark spezialisierte Investmentprodukt. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre ergibt ein ähnlich erfreuliches Bild: Das Beta des Bellevue-Produktes präsentiert sich durchgängig geringer als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt in allen 36 untersuchten Einzelzeiträumen Werte von nicht mehr als 0,97 in der Spitze an. Das im Tief erreichte Beta von 0,30 demonstriert in beeindruckender Weise, wie gut FondsManager Fritsch das Gesamtrisiko seines Portfolios unter Kontrolle hat. Mit welchen FondsRenditen kann das Bellevue-Produkt aufwarten?

FondsRendite. Alpha. Generiert.

Über drei Jahre vermag der BB Medtech mit einer Wertentwicklung von +99,59 Prozent auf Eurobasis zu überzeugen (Stichtag 20.04.2015). Noch besser stellt sich die Performance des SJB-Vergleichsindex dar - das Kursbarometer für den globalen Medizintechniksektor hat im selben Zeitraum ein Plus von +124,42 Prozent auf Eurobasis erzielt. Ähnlich attraktiv wie die Performancezahlen im Gesamtzeitraum fallen die Jahresrenditen aus: Die Werte entsprechen einer Rendite von +25,91 Prozent p.a. in Euro bei dem Bellevue-Fonds sowie einer Jahresrendite von +30,92 Prozent bei der Benchmark. Im kurzfristigen Zeithorizont ist der Renditevorsprung des Dow Jones World Healthcare Index weniger ausgeprägt: Einer Wertentwicklung des Medtech-Fonds von +57,26 Prozent für ein Jahr steht eine Rendite von +61,50 Prozent beim SJB-Referenzindex gegenüber. Trotz leicht schwächerer Performancezahlen bleibt die Renditeleistung des BB Medtech beachtlich, wird sie doch unter merklich geringeren Schwankungen erzielt. Welche Folgen hat dies für die Alpha-Analyse? Die Qualität des BB Medtech schlägt sich in dem positiven Alpha-Wert nieder, der über drei Jahre einen Wert von 0,32 erreicht. Auf Jahressicht präsentiert sich die Kennzahl mit 1,00 nochmals deutlich stärker. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich wird deutlich, dass der Bellevue-Fonds regelmäßig Alpha-Werte im grünen Bereich aufzuweisen hat: In 17 der 36 analysierten Einjahresperioden liegen die Alpha-Werte über Marktniveau und markieren ein Hoch von 1,08, in 19 Zeiträumen präsentiert sich das Alpha hingegen negativ und erreicht Werte bis -1,23 im Tief. Ein insgesamt ausgeglichenes Szenario, in dem sich die stärkeren Performancezahlen auf Seiten der Benchmark und die bessere Risikostruktur auf FondsSeite nahezu neutralisieren. Als Quintessenz ist eine überzeugende Rendite-Risiko-Struktur des Bellevue-Produktes zu konstatieren, dessen attraktive Wertentwicklung durch vergleichsweise moderate Schwankungen ergänzt wird.

SJB Fazit. BB Medtech.

Wer als FondsInvestor im aktuellen Niedrigzinsumfeld nach Anlagealternativen sucht, sollte Medizintechnikaktien nicht ignorieren. Angetrieben von bedeutenden Produkteinführungen und steigenden Patientenzahlen ist mit einer anhaltenden Wachstumsbeschleunigung in diesem Sektor zu rechnen, die überdurchschnittliche Ertragsperspektiven für die Unternehmen eröffnet. Der BB Medtech hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er die sektorspezifischen Trends rechtzeitig aufspürt und so ein langfristig attraktives Investment für Anleger darstellt, die ihr Portfolio gezielt durch Anlagen im Medizintechniksektor diversifizieren wollen.

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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