Fonds-Portrait

Jupiter European Growth: Prinzipientreuer Fondsmanager

11.11.09 14:51 Uhr

Bereits seit 1995 ist Alex Darwall bei Jupiter. Seitdem managt er dort erfolgreich Aktienfonds wie den Jupiter European Growth nach demselben Prinzip.

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von Jörn Kränicke, Euro fondsxpress

Ein Überzeugungstäter ist Alex Darwall. Der Brite lässt sich nur sehr schwer von seinem einmal eingeschlagenen Weg abbringen. Er bleibt seinem Anlagestil treu. Und das mit großem Erfolg. Der Jupiter European Growth gehört beständig zu den besten Europafonds. Auch sein privates Geld legt Darwall daher selbstverständlich in seinen Fonds an. Er weiß schon heute, wie er morgen oder übermorgen Aktien analysieren wird: "Ich mache aktuell das, was ich letztes Jahr gemacht habe und werde nächstes Jahr genau dasselbe wieder tun", sagt er.

Langfristig orientiert

Dabei verfolgt der Brite ein paar grundlegende Prinzipien: Er investiert immer auf Sicht von drei bis fünf Jahren in europäische Unternehmen, die global tätig sind. Weitere Kriterien, die er berücksichtigt, sind: Ein überzeugendes Geschäftsmodell, solide Bilanzen, kompetentes und vertrauenswürdiges Management und eine fundamental günstige Bewertung.

Zudem läuft Darwall nie dem schnellen Euro hinterher. Investieren statt spekulieren lautet eine seiner wichtigsten Maximen. Daher verabscheut er es auch, Teil des Herdentriebs zu sein, der Blasen verursacht. Um das näher zu erläutern, nennt er Beispiele: "Ich habe selbst 1999 keine Nokia- Aktien besessen, als jeder heiß auf die Aktie war. Die Finnen hatten zwar ein gutes Management, gute Produkte und gute Margen. Jedoch hatten sie keine strukturellen Vorteile, da die Markteintrittsbarrieren niedrig sind. Seit 2000 hat die Aktie 90 Prozent verloren", sagt er.

Ebenso hält der Brite nichts von Solaraktien. "Das deutsche Solarwunder basiert nur auf Subventionen und nicht auf der Stärke der Unternehmen. Wie gefährlich das ist, zeigt sich jetzt. Die neue Regierung will das EEG verändern. Daran sieht man, dass man sich niemals auf Politiker verlassen soll", gibt er zu bedenken. Probleme, die einer seiner Favoriten – Novozymes – nicht hat. "Das dänische Unternehmen ist der Global Player im Bereich der industriellen Produktion von Enzymen und Mikroorganismen auf Biotechnologie-Basis. Der Marktanteil von Novozymes weltweit liegt bei fast 50 Prozent", sagt er.

Unabhängig vom Vergleichsindex

Was macht den Fonds noch besonders? Darwall verabscheut Benchmarkdenken. "Meine Portfoliozusammenstellung ergibt sich einfach aus meinem Stockpicking. Die Branchen- und Länderzugehörigkeit interessiert mich kaum. Wichtig ist vor allem ein überzeugendes Geschäftsmodell. Das ist die beste Risikokontrolle", sagt er. Ebensowenig hält er etwas davon, ein Portfolio von 100 Werten zu haben, um das Risiko zu minimieren. "Das führt zu gar nichts. Wenn ich etwa fünf Ölwerte habe und der Ölpreis geht in die Knie, verlieren alle an Wert. Besser ist es, immer die beste Aktie einer Branche zu haben. Das ist eine gute Versicherung." Sein Fonds besteht daher aus 30 bis 40 Aktien. Es ist seiner Meinung nach auch unmöglich, mehr als 35 Unternehmen gut zu kennen und laufend zu beobachten.

Fazit: Der Jupiter European Growth ist erfrischend anders. Alex Darwall liefert solide Arbeit ab. Seine Leistung ist ein klares Argument dafür, dass sich aktives Management immer noch auszahlen kann, wenn man die nötigen Freiheiten hat.

Fondsdaten
ISIN: LU 026 008 549 2
Verwaltungsgebühr: 1,5 %
Ausgabeaufschlag: bis zu 5,0 %
Kontakt: www.jupiterinternational.com