Fonds-Portrait

Innovationen gefragt

18.01.10 14:14 Uhr

Der erfolgreiche DWS Europa Innovation wird zum DWS German Small/Mid Cap umgebaut. Doch eigentlich soll sich sich gar nicht allzu viel ändern, versichert Fondsmanager Raik Hoffmann.

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von Silke Kampmann, Euro fondsxpress

Unternehmen, die sich auf ausgetretenen Pfaden bewegen, sind nicht nach Raik Hoffmanns Geschmack. Der Fondsmanager sucht für den Aktienfonds DWS Europa Innovation gezielt nach Firmen, die einen möglichst großen Teil ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung investieren und mit innovativen Erzeugnissen aufwarten können. „Wir achten darauf, dass die Unternehmen eine führende Marktpositionen einnehmen, zum Beispiel durch schwer kopierbare Produkte oder geschützte Patente“, erklärt Hoffmann.

Auch wegweisende Veränderungen im Geschäftsmodell sind ein Positivkriterium. Beispiel Bilfinger Berger: Mit vier Prozent gehört der Wert zu den Top Ten im Portfolio. Hoffmann hat die Aktie des Bauunternehmens hoch gewichtet, weil er die Neuausrichtung hin zu einem Service- und Wartungsunternehmen im Immobilienbereich für aussichtsreich hält. Den Konsumgüterkonzern Nestlé hingegen schätzt er wegen dessen Einfallsreichtum bei der Entwicklung neuer Ideen für Genuss-Lebensmittel. Ebenfalls stark vertreten sind Firmen, die im Bereich IT mit innovativer Software glänzen, sowie Pharmaunternehmen.

Wieder auf Kurs

Die Anlagestrategie funktionierte ganz gut. Daher schnitt der DWS Europa Innovation lange Zeit überdurchschnittlich ab. Doch dann kam das Krisenjahr 2008, das das Ergebnis erst einmal verhagelte. Inzwischen hat Hoffmann den Fonds von Susan Levermann übernommen und wieder auf Kurs gebracht: Über ein Jahr gerechnet hat der Fonds knapp 64 Prozent zugelegt – ein mehr als respektables Ergebnis. Trotz dieses Erfolgs wagt die DWS nun eine Innovation in eigener Sache: Ab Mai wird der Anlagestil geändert – der Fokus soll dann auf deutschen Nebenwerten liegen – und der Fondsname in DWS German Small/Mid Cap abgewandelt.

Fokus auf Nebenwerte

Hoffmanns Jagdrevier werden daher künftig die Nebenwerteindizes SDAX und MDAX sowie der Technologiewerteindex TecDAX sein. So groß seien die Unterschiede zwischen der alten und der neuen Strategie allerdings gar nicht, findet Hoffmann. „Deutschland gehört in punkto Forschung zu den führenden Ländern. Entsprechend viele innovationsstarke Unternehmen finden sich im MDAX und im TecDAX“, führt der DWS-Manager aus. Marktführende Stellung und Einzigartigkeit bei der Produktpalette seien schließlich Merkmale vieler kleinerer Firmen.

Auch bei der Zusammensetzung des Fonds braucht Hoffman nicht allzu viel zu verändern. „Schon jetzt besteht das Portfolio zu mehr als 50 Prozent aus deutschen Nebenwerten.“ Zudem bleibt ihm ein gewisser Spielraum. Mindestens 51 Prozent des Fondsvermögens muss Hoffmann in deutsche Small- und Midcaps investieren. Bei den restlichen 41 Prozent ist er frei in seinen Anlageentscheidungen.

Fazit: Sowohl für den ursprünglichen Fonds DWS Europa Innovation als auch für den ab Mai neu ausgerichteten DWS German Small/Mid Cap gilt: Überzeugendes Konzept, erfahrener Fondsmanager. Als Depotbeimischung gut geeignet.

Fondsdaten
ISIN: DE 000 515 240 9
Gesamtkostenquote: 1,4 %
Ausgabeaufschlag: bis zu 5,0 %
Kontakt: www.dws.de