EuroFondsNote

Jens Ehrhardt: Langer Weg nach oben

19.05.13 03:00 Uhr

FondsNote: Jens Ehrhardt steigt mit seinem FFM-Fonds auf. BRIC-Fonds hingegen werden reihenweise herabgestuft.

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von Ralf Ferken, Euro am Sonntag

Irgendwann erlebt jeder Vermögensverwalter eine Phase, in der die gewohnte Strategie nicht mehr zu den erhofften Erfolgen führt. Selbst sehr erfahrene und äußerst erfolgreiche Manager wie Jens Ehrhardt sind davor nicht gefeit. Sein FMM-Fonds, der vor allem auf deutsche und globale Aktien setzt, ist hierzulande einer der tra­ditionsreichsten Fonds. Ehrhardt managt ihn seit August 1987 und erzielte bisher im Schnitt eine Rendite von 8,8 Prozent pro Jahr. Chapeau! Tiefschläge kennt jedoch auch er: Von 1998 bis 2000 geriet er während des Booms an den Aktienmärkten mit seinem konservativen Anlagestil ins Hintertreffen. Als die Dotcom-Blase platzte, erwies sich sein Portfolio jedoch krisenfester als das der meisten Konkurrenten.

Nun hat Ehrhardt erneut ein Zwischentief überwunden. Seit Mai 2013 bewertet €uro am Sonntag den FMM-Fonds, der im September 2012 auf Note 4 abgerutscht war, wieder mit der FondsNote 3. Jahrelang war er allerdings mit einer 1 oder 2 bewertet worden. Insofern besteht weiterhin Luft nach oben, sollte Fonds-legende Ehrhardt wieder an alte Erfolge anknüpfen können.

Eine Reihe von Aufsteigern gab es bei der FondsNote außerdem bei europäischen Aktienfonds. So wurde etwa der GS & P Family Business, der auf europäische Familienunternehmen setzt, auf FondsNote 2 heraufgestuft. Auch der db X-tracker SLI UCITS ETF, der den Schweizer Aktienindex abbildet, konnte sich um eine Note auf die 2 verbessern (siehe Investor-Info).

Das Problem der BRIC-Fonds
Abwärts ging es dagegen für einen anderen bekannten deutschen Vermögensverwalter: Bert Flossbachs FvS Multiple Opportunities bewertet €uro am Sonntag nicht mehr mit der Note 1, sondern nur noch mit ­einer 2. Anleger sollten dennoch gelassen bleiben. Auch diese Note si­gnalisiert, dass der Fonds innerhalb der offensiven Mischfonds immer noch zu den besten Produkten zählt. Zudem investiert Flossbach nach wie vor in bilanzstarke Qualitäts­aktien, die über ein standfestes Geschäftsmodell verfügen. Der Fondsmanager ist also nicht auf das schnelle Geld aus, sondern möchte langfristig stabile Kurszuwächse erzielen — oder in einer Baisse möglichst wenig Einbußen erleiden.

Kritischer ist die Lage der BRIC-Fonds, die in Aktien aus Brasilien, Russland, Indien und China investieren. Eine ganze Reihe dieser Produkte wurden im Mai 2013 auf die FondsNote 5 herabgestuft. Das gilt für die Produkte von Allianz, DWS, ESPA, Goldman Sachs, iShares, ISI, Parvest und Templeton. Die restlichen BRIC-Fonds überzeugen ebenfalls nicht. Nur drei von ihnen (HSBC, RBS und Schroder) erhielten die FondsNote 4 und einzig der UBAM Equity Bric+ wird mit einer 3 bewertet.

Kurzum: Das BRIC-Konzept hat sich zuletzt nicht bewährt. Mit klassischen Emerging-Market-Fonds, die nicht nur in den großen vier Ländern investieren, sondern auch in Mexiko, Südkorea oder Taiwan, wären Anleger besser gefahren. Dennoch könnte sich ein Einstieg in BRIC-Fonds langfristig lohnen. Zumindest die brasilianischen, chinesischen und russischen Aktien sind vergleichsweise günstig bewertet.

Note 1 für Umweltfonds
Gleich in drei Fondskategorien wurden erstmals FondsNoten vergeben. Bei den Aktienfonds Umwelttechnologie reüssierten der F & C Global Climate Opportunities, der Parvest Global Environment sowie der Schroder Global Climate Change. Weil sie, anders als vergleichbare Produkte, in den vergangenen Jahren nicht massiv Geld verloren, wurden sie mit FondsNote 1 bewertet. Bei den REITs-Fonds für globale Immobilienaktien überzeugten der First State Global Property Securities und der iShares FTSE EPRA/NAREIT Developed Market ETF mit Note 1.

Investor-Info

db x-trackers SLI Ucits ETF
Schweizer Traumrenditen

Schweizer Qualitätsprodukte sind gefragt. Davon profitiert auch der FondsNoten-Aufsteiger db X-trackers SLI UCITS ETF, der die Wertentwicklung des Schweizer Aktienindex SMI abbildet. Dieser ist in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 30 Prozent gestiegen. Entsprechend gut war auch die Wertentwicklung des ETF, obwohl dieser etwas von der originalen Zusammensetzung der Einzelwerte im SMI-Index abweicht und Werte wie Nestlé oder UBS untergewichtet. 

GS & P-Family-Business-Fonds
Robuste Gewinne trotz Krise

Viele Familienunternehmen haben sich trotz schwacher Konjunktur und Staatsschuldenkrise als robust erwiesen. So entwickelte sich der GS & P-Family-Business-Fonds, der vor allem in europäische Fami­lienunternehmen investiert, in den vergangenen Jahren besser als andere Aktienfonds mit Schwerpunkt Europa. Seit Mai 2012 legte der Fonds um über 16 Prozent zu. Das Management wählt die Titel anhand von Kennzahlen, aber auch anhand qualitativer Eigenschaften aus. So spielt es etwa eine Rolle, ob im Unternehmen die Nachfolge geregelt ist.