Goldman Sachs krempelt offenbar Hedgefonds-Geschäft um
Die Investmentbank Goldman Sachs trimmt ihr Geschäft mit Hedgefonds auf Profitabilität.
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Um künftig die strikteren Kapitalregeln zu erfüllen, verzichte die US-Bank komplett auf Geschäfte mit Kunden, an denen zu wenig verdient werde, sagten Informanten. Zudem würden einige Gebühren bei der Finanzierung für die Fonds erhöht. Goldman Sachs steht mit den einschneidenden Maßnahmen nicht alleine, einige andere Banken an der Wall Street gehen ähnliche Wege.
Goldman habe die Maßnahmen gegenüber den Kunden mit den neuen Bankenregeln begründet, so die Informanten. Es müsse mehr Kapital zur Seite gelegt werden, da auch die Gewinne im Prime-Brokerage-Service, in dem die Transaktionen der Hedgefonds finanziert und durchgeführt werden, unter Druck seien.
Viele Großbanken haben auf die Forderungen der Regulierer nach höherem Eigenkapital und einer verkürzten Bilanz reagiert. Doch die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus. Einige Institute haben ihren Eigenhandel eingedampft, Rohstoffgeschäfte verkauft oder ihre Investments in Hedgefonds und Beteiligungsgesellschaften reduziert.
Einige Banken versuchen die Profite mit bestimmten Hedgefonds-Kunden zu steigern oder ziehen sich aus Geschäften zurück, die zuviel Kapital binden. Manche Institute haben sich bereits von Fonds getrennt, bei denen die Rendite nicht stimmte. Die größten Banken sammelten im vergangenen Jahr im Prime-Brokerage-Geschäft geschätzt 13 Milliarden US-Dollar ein.
Goldman habe ihre Kunden unter den Hedgefonds in den vergangenen Monaten kontaktiert, um sie über die bevorstehenden Veränderungen zu informieren. Dabei seien die Fonds auch darüber aufgeklärt worden, dass die Rendite, die Goldman mit ihnen erziele, auf dem Prüfstand stehe. Traditionell haben Banken ihre Kunden weniger nach dem erzielten Gewinn, sondern eher anhand der erzielten Einnahmen bewertet.
Informierte Personen sagten, dass Goldman eigene Gelder aus dem größten internen Hedgefonds abziehe. Zudem verlange die Bank von den Fonds vermehrt monatliche Gebühren für ungenutzte Kreditlinien.
Die US-Investmentbank steht nicht alleine mit ihren Maßnahmen. Ähnliche Diskussionen habe es bei Konferenzen und Telefongesprächen an der Wall Street gegeben, da die Banken verstärkt versuchten, die strikteren Vorgaben zu erfüllen.
Die Bank of America oder die Deutsche Bank verlangten beispielsweise höhere Gebühren zur Finanzierung von Transaktionen, sagten andere Informanten. UBS und Credit Suisse hätten Kunden über die Auswirkungen der neuen Kapitalregeln auf das Prime-Brokerage-Geschäft informiert. Manager von Hedgefonds sagen, dass jede Bank dabei ihr eigenes Tempo wähle.
Angesichts der teils einschneidenden Veränderungen würden einige Hedgefonds bereits ihre Beziehungen zur Wall Street überdenken, was kleineren Brokern die Tür öffnen würde. Sie seien eher bereit, mit kleineren Hedgefonds zusammenzuarbeiten.
Die Aktivität der bestehenden Kunden habe zugenommen, erklärt Noel Kimmel, der beim New Yorker Finanzdienstleister Cantor Fitzgerald für den Bereich Prime Services im Wertpapiergeschäft zuständig ist. Zudem habe es Gespräche mit Hedgefonds über mögliche Geschäftsbeziehungen gegeben, die bisher noch kein Kunde seien.
Derzeit seien einige Kunden noch bereit, ihre Konten bei großen Banken zu behalten, sofern sie auch künftig von gewissen Vorteilen profitieren könnten. Dazu gehöre beispielsweise der Kauf von Anteilen an Unternehmen bei Börsengängen, sagten eingeweihte Personen.
"Es ist ein Balanceakt", erklärt Glenn Schorr, der als Analyst beim Marktforscher ISI arbeitet. Die Banken würden mit ihren Kunden über die Situation sprechen, und möglicherweise gebe es einen Weg, die höheren Kosten auf mehrere Schultern zu verteilen, so Schorr.
Klar scheint aber zu sein, dass Goldman wichtige Finanzkennzahlen verbessern würde, wenn Verbindungen zu bestimmten Hedgefonds gekappt würden. Goldman-Finanzchef Harvey Schwartz hat vergangenen Monat gegenüber Analysten gesagt, dass die Bank ihre Bücher umfassend prüfe und bereits Möglichkeiten ausfindig gemacht habe, mit denen die Bilanz verkleinert werden könne. Auch dadurch sei die Leverage Ratio auf 4,5 von 4,3 Prozent gestiegen und damit näher an die Minimumgrenze von 5 Prozent gekommen, die US-Regulierer von der Branche bis zum Jahr 2018 fordern.
Eine Sprecherin der Fed wollte sich nicht zu den Informationen äußern.
DJG/DJN/kla/smh Dow Jones Newswires Von Justin Baer und Juliet Chung
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17.10.2023 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets | |
18.01.2022 | Goldman Sachs Neutral | UBS AG | |
13.07.2021 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets | |
19.01.2021 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets |
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19.10.2017 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
24.02.2017 | Goldman Sachs Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
10.01.2017 | Goldman Sachs Sell | Citigroup Corp. | |
06.05.2016 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
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