Auf Schwellenländer setzen

Vorsichtiger Optimismus

31.08.09 16:50 Uhr

DekaFonds-Manager Trudbert Merkel sieht die Zukunft deutscher Unternehmen in den Schwellenländern.

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Fonds

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von Christoph Platt und Julia Groß

Das Konsumklima steigt, der Ifo-Geschäftsklima-Index klettert überraschend deutlich von 87,4 auf 90,5 Punkte, die Deutsche Bank und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung korrigieren ihre Wachstumsprognosen nach oben. Ist die Krise für deutsche Unternehmen schon ausgestanden?

Viele Experten trauen dem Frieden jedoch nicht. Zwar freut sich auch Trudbert Merkel, seit 18 Jahren Portfoliomanager des DekaFonds (ISIN: DE0008474503), über die jüngsten Zahlen aus Deutschland, die endlich wieder Wachstum erkennen lassen. Mit übertriebenem Enthusiasmus hält sich der Manager indes zurück. "Ob jetzt bereits ein neuer Konjunkturzyklus begonnen hat, ist schwer zu sagen. Erst Ende des Jahres werden harte Fakten vorliegen, die zeigen, ob die staatlichen Stimuli die Konjunktur nachhaltig angetrieben haben."

Der DekaFonds, eines der Flaggschiffe der DekaBank und mehr als drei Milliarden Euro schwer, kann inzwischen auf eine fast 53-jährige Geschichte zurückblicken. Manager Merkel investiert in erster Linie in deutsche Standardwerte. Dabei scheut er sich nicht, die seiner Meinung nach aussichtsreichsten Titel hoch zu gewichten. So machen derzeit beispielsweise Siemens, SAP und die Deutsche Bank fast ein Viertel des Fondsportfolios aus.

Die Suche nach attraktiven Titeln läuft in zwei Stufen ab. Zunächst betrachten Merkel und sein Team volkswirtschaftliche Daten. Anhand dieser Top-Down-Analyse ermitteln sie Trends, die anzeigen, welche Branchen in nächster Zeit besonders viel Erfolg versprechen. "Wir wollen herausfinden, welche Sektoren von der Konjunktur besonders stark profitieren, oder welche Sektoren sich im Abschwung besonders gut behaupten können", erklärt er.

Anschließend wählt der Manager die einzelnen Titel fürs Portfolio aus. "Die Grundlage dieses Prozesses ist – neben einer ganzen Reihe weiterer Zahlen – die Bewertung einer Aktie", führt Merkel aus. Darüber hinaus spielen Faktoren wie beispielsweise die Managementqualität, das Wettbewerbsumfeld oder die Innovationsstärke eines Unternehmens eine wichtige Rolle.

Merkel setzt große Hoffnungen in das Wiedererstarken der Schwellenländer. "Während des Aufschwungs von 2003 bis 2007 profitierte Deutschland als Exportnation vom starken Wirtschaftswachstum dieser Länder", sagt er. Diese Entwicklung könnte sich schon bald wiederholen.

Dementsprechend spielt der Portfoliomanager aktuell vor allem zwei Themen in seinem Fonds. "Zum einen investieren wir in Branchen, die von einer Erholung der Weltkonjunktur stark profitieren, zum Beispiel Industrie und Chemie", sagt er. "Zum anderen setzen wir auf Titel, die von der wachsenden Zahl an Konsumenten in den Schwellenländern profitieren." Durch die zunehmende Bevölkerung und steigende Einkommen fänden Unternehmen wie beispielsweise Adidas oder Boss dort beste Absatzbedingungen.