Anleger greifen zu Immobilienfonds
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Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Das letzte Spiel ist kaum abgepfiffen, schon geht es langsam wieder los im Frankfurter Fondshandel, so die Deutsche Börse AG.
Trotz Sommerferien und weiterhin geringer Umsätze gebe es erste Zeichen für ein zunehmendes Anlegerinteresse. Ivo Orlemann von ICF Kursmakler weise auf die anstehenden Quartalsergebnisse hin: "Alcoa, der traditionell die Berichtssaison einläutet, hat mit guten Zahlen überrascht." Dirk Schröder von der Baader Bank zeige sich erfreut, dass die 200-Tages-Linie beim Dax gehalten habe - der Index stehe jetzt bei 6.150 Punkten. Ein leichter Dämpfer sei heute Morgen die Herabstufung Portugals durch die Ratingagentur Moody's um zwei Schritte auf A1 gewesen. "Die Auswirkungen waren aber minimal", erkläre der Spezialist, "es ging im DAX um 40 Punkte rauf und runter, jetzt ist alles wieder stabil."
Die anhaltende Aufwärtsbewegung beim DAX gebe den Investoren ein wenig Vertrauen zurück. Laut Schröder hätten zahlreiche Investoren beherzt beim europäischen Standardwerte-Fonds Invesco Pan European Structured Equity Fund (Invesco Pan European Structured Equity Fund C) zugegriffen, ebenso beim AXA Rosenberg Pan-European Small Cap Alpha Fund A , der europaweit auf Nebenwerte setze. "Die Verkäufe haben in den letzten Tagen ganz leicht überwogen", berichte der Spezialist. Die größten Verkaufspakete habe es beim AXA WF - Framlington Europe Dividend A (thes.) (AXA WF - Framlington Europe Dividend A (thes)) und beim DWS Deutsche Aktien Typ 0 (DWS Deutsche Aktien Typ O) gegeben.
"Immer mehr Anleger fürchten, dass sich die Restriktionen der chinesischen Regierung negativ auf die Wirtschaftsleistung Chinas auswirken und machen Kasse", erkläre Schröder. Während die asiatischen Aktienmärkte zum Wochenbeginn überwiegend Verluste verzeichnet hätten, melde der Spezialist größere Verkäufe beispielsweise beim DWS Top 50 Asia NC (DWS Invest Top 50 Asia NC).
Dagegen hätten sich Investoren Anteile eines relativ neuen Aktienfonds mit chinesischen Wachstumswerten ins Depot gelegt, dem First State Greater China Growth Fund (First State Greater China Growth Fund A Acc). "Ein Papier mit interessanten Perspektiven", meine Schröder. Unter anderen setze der Fonds auf den wachsenden Rot- und Weißweindurst der Chinesen und führe Werte wie den Yantai Changyu Pioneer Wine (ISIN CNE000000T59/ WKN A0M34D) in seinem Portfolio. "China ist mittlerweile der sechstgrößte Weinproduzent und auch schon siebtgrößter Weinkonsument der Welt", ergänze der Spezialist. Ursprünglich sei das Unternehmen ein reiner Staatsbetrieb gewesen, in der Zwischenzeit halte der Staat 51 Prozent der Aktien.
Der Goldpreis habe diese Woche nachgegeben, sei unter die 1.200er USD-Marke gefallen, habe sich dort aber stabilisieren können. Trotzdem verzeichne Schröder fast ausschließlich Verkäufe in diesem Segment. So hätten sich Anleger im größeren Stil von Anteilen am Goldminenfonds wie dem NESTOR Gold Fonds und dem Gold Equity Fund (USD) B getrennt. Beide Aktienfonds würden weltweit in Unternehmen investieren, die Gold fördern, verarbeiten und handeln würden.
Die anhaltende Unruhe auf den Aktienmärkten und die unklaren Perspektiven würden manche Investoren zu Rentenpapieren greifen lassen. Definitiv auf der Kaufseite gestanden hätten laut Orlemann diese Woche einige Rentenfonds, wie der in USD notierte Templeton Global Bond Fund Class A (Templeton Global Bond Fund A (Mdis) USD). In die Depots geräumt hätten Anleger auch den Lilux Convert (LILUX CONVERT). "Hier wurden beide Seiten gespielt, vorwiegend aber die Kaufseite", bemerke der Spezialist.
Erneut anziehende Käufe bei Immobilienfonds habe Orlemann in den vergangenen fünf Handelstagen beobachten können: "Ich nehme an, dass sich der Schock wegen der angekündigten Beschränkungen gelegt hat." Gekauft worden sei der weltweit aktive KanAm grundinvest Fonds , der am 6. Mai die Anteilsrücknahme für drei Monate ausgesetzt habe. In die Anlegerdepots gewandert seien auch Anteile des SEB ImmoInvest P . "Auch dieser Immobilienfonds hatte am 5. Mai dieses Jahres zum Schutz der Anleger die Anteilsscheinrücknahme vorübergehend ausgesetzt", ergänze Orlemann. (13.07.2010/fc/a/f)