Plattform für börsengehandelte Fonds: Morgan Stanley steigt in ETF-Geschäft ein - erster ETF noch 2022?
Morgan Stanley war bisher eine der wenigen großen Vermögensverwaltungsgesellschaften, die noch nicht in den ETF-Bereich, der vor allem im vergangenen Jahr einen starken Zufluss verzeichnete, eingetreten sind - doch das soll sich nun ändern.
Werte in diesem Artikel
• Morgan Stanley will Plattform für börsengehandelte Fonds einführen
• Erster ETF könnte noch in diesem Jahr auf den Markt kommen
• Morgan Stanley holt sich Verstärkung für den ETF-Bereich
Wie die Finanznachrichtenseite InvestmentNews berichtet, baut Morgan Stanley seine Geschäftstätigkeit aus, um eine Plattform für börsengehandelte Fonds einzuführen. Die US-Großbank plane, ihre ersten ETFs noch in diesem Jahr auf den Markt zu bringen.
Memo von Morgan Stanley-Managing Director Daniel Simkowitz
Die Pläne seien InvestmentNews zufolge Ende März intern in einem Memo von Morgan Stanley-Managing Director Daniel Simkowitz bekannt gegeben worden. "Eine erstklassige ETF-Plattform wird es uns außerdem ermöglichen, unsere erstklassigen Anlagemöglichkeiten mit den vielfältigen Anlageinstrumenten abzugleichen, die unsere Kunden zunehmend nachfragen", heißt es laut der Nachrichtenseite teilweise in dem Memo. "Eine Multi-Asset-ETF-Plattform, die aktive und systematische Strategien abdeckt, wird auch unsere Führungsposition bei separat verwalteten Konten ergänzen, die von Parametrics führender Position in der Anpassung, der herausragenden Geschichte von Investmentfonds bei MSIM und Eaton Vance und unserer jetzt bestehenden privaten Fondsplattform mit über 200 Milliarden US-Dollar an alternativem Kapital für Kunden angetrieben wird.", so Simkowitz.
Morgan Stanley holt sich Verstärkung für den ETF-Bereich
Die neue Initiative leiten sollen, wie InvestmentNews berichtet, die Neuzugänge Anthony Rochte als Global Head of ETFs und Allyson Wallace als Global Head of ETFs Capital Markets. Rochte, der von Goldman Sachs kommt, verfüge über mehr als 18 Jahre Erfahrung im ETF-Bereich und war unter anderem "verantwortlich für den Aufbau und die Leitung des unternehmensweiten ETF-Geschäfts von Fidelity, während er als leitender Angestellter im Investmentfonds und im ETF-Vorstand von SelectCo tätig war", wie seinem LinkedIn-Profil zu entnehmen ist. Wallace, die von BlackRock zu Morgan Stanley gewechselt ist, bringe Expertise im Bereich Fixed Income mit und schlage einen vielfältigen ETF-Aufbau mit mehreren Vermögenswerten vor, berichtet InvestmentNews unter Berufung auf das Memo von Morgan Stanley-Managing Director Daniel Simkowitz.
Rochte: Fokus auf "Aufbau einer Weltklasse-ETF-Plattform"
Rochte habe betont, dass die ETF-Plattform umfassend sein werde, einschließlich "Multi-Jurisdiktion, Multi-Asset-Class und Multi-Brand". Der Fokus liege "auf dem Aufbau einer Weltklasse-ETF-Plattform, die es uns ermöglicht, Anlagekapazitäten aufeinander abzustimmen", zitiert InvestmentNews den Morgan Stanley-Neuzugang. "Es wird von der Kundennachfrage getrieben."
Auch Morgan Stanley-Vertriebsleiter Jacques Chappuis sei der Meinung, dass die Migration in den ETF-Bereich den Kunden das gebe, was sie wollen. In Bezug auf die Strategien auf der neuen Plattform erklärte er, dass die Fonds wahrscheinlich bestehende Strategien widerspiegeln würden, die bereits als separat verwaltete Konten und Investmentfonds angeboten werden. "Sie werden wahrscheinlich diese Strategien sehen, die wir bereits in die neue Hülle gesteckt haben, zuerst in den USA, mit der Absicht, sie global zu verbreiten", so Chappuis.
Sorgen, dass die neue ETF-Plattform das Investmentfondsgeschäft von Morgan Stanley kannibalisieren könnte, mache sich Chappuis keine. "Wir würden erwarten, dass es einige Kunden geben könnte, die dieses [ETF-] Produkt bevorzugen würden", gibt InvestmentNews Chappuis wieder. "Wenn das der Fall ist, zeigt es, dass wir unsere Kunden besser bedienen, indem wir ihnen ein Mittel zur Verfügung stellen, das sie bevorzugen, und genau das versuchen wir zu tun."
Morgan Stanley hat "Vorteile der Vertrautheit"
ETF Trends-Forschungsleiter Todd Rosenbluth erklärte laut InvestmentNews, dass die wachsende Attraktivität von ETFs, insbesondere bei Finanzberatern, durch Liquidität, Transparenz und niedrigere Gebühren getrieben werde. Morgan Stanley ist eine von wenigen großen Vermögensverwaltungsgesellschaften, die noch nicht in ETF-Bereich eingetreten sind. Doch auch wenn Morgan Stanley nun etwas später nachziehe, gebe es laut Rosenbluth noch Platz für Neuankömmlinge und der ETF-Bereich befinde sich noch immer in einem Aufwärtstrend. "Es ist irgendwie überraschend, dass sie es jetzt tun, denn zu diesem Zeitpunkt haben bereits viele Vermögensverwalter ihre Zehen in den ETF-Bereich eingetaucht", so Rosenbluth. "Aber es ist noch relativ früh für aktive ETFs, und es gibt noch viel Raum für Wachstum." Außerdem sieht Rosenbluth bei Morgan Stanley "Vorteile der Vertrautheit". "Vermögensverwalter mit einer starken Anhängerschaft werden im ETF-Bereich einen Vorsprung haben", erklärt Rosenbluth.
Redaktion finanzen.net
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