Asset-Allokation-Ampel: ETF-Anleger suchen höhere Zinsen
22.06.16 12:30 Uhr
Wie sieht es an den Kapitalmärkten aktuell aus? Der monatliche Blick auf Wertentwicklung, ETF-Umsätze in Europa und Prognosen.
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von Redaktion Euro am Sonntag
Gekauft wurden im Mai vor allem Anleihe-ETFs, die noch höhere Zinsen bieten als US-Anleihen, Schwellenländerbonds oder europäische Unternehmenspapiere. Bei Letzteren bleibt der Anlageausblick der Deutschen Asset Management (Deutsche AM) für die kommenden ein bis drei Monate positiv.
Die Gründe: Die wirtschaftliche Stabilisierung in Europa, die weiterhin niedrigen Ausfallquoten und das anlaufende Aufkaufprogramm der Europäischen Zentralbank für diese Anleihen. Investoren meiden verständlicherweise Bundesanleihen, deren Rendite für zehnjährige Papiere in dieser Woche erstmals ins Negative rutschte.
ETF-Anleger hatten sich offenbar bereits darauf eingestellt, schon seit Monaten fließt Kapital aus ETFs ab, die Bundes- oder Staatsanleihen aus der Eurozone abbilden. Auf der Aktienseite war das Bild im Mai ähnlich zweigeteilt wie in den jüngsten Monaten: Die Börsen aller wichtigen entwickelten Märkte erholen sich zwar, aber ETF-Anleger investierten fast nur in den US-Aktienmarkt. Bemerkenswert sind darüber hinaus die weiterhin starken Zuflüsse in Schwellenländer-ETFs, die sich in diesem Jahr schon auf 2,5 Milliarden Euro summieren.
Nach Ansicht von Stefan Kreuzkamp, Chefanlagestratege der Deutsche AM, ist die Börse derzeit nervöser als die Wirtschaft, wo es weiterhin mehr positive als negative Signale gebe. "Getragen wird der Aufschwung, wie auch der starke US-Arbeitsmarkt zeigt, vom Dienstleistungssektor."
Wie die Signale für die Anlageklassen derzeit stehen (pdf)
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