Mittelstand-ETF: Über Indizes hinweg
db X-trackers, die ETF-Sparte der Deutschen Bank, lanciert nun einen passiven Fonds auf den Mittelstand.
von Alexander Sturm, Euro am Sonntag
Sie stehen etwas abseits des Rampenlichts, sorgen aber oft für hohe Renditen. Mittelständler gelten als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Zudem können sie es locker mit den Konzernen des DAX aufnehmen - so schlägt der MDAX in vielen Jahren den großen Bruder. Und gerade Familienunternehmen haben einen guten Ruf.
Das will sich db X-trackers, die ETF-Sparte der Deutschen Bank, zunutze machen: Sie brachte am Montag mit dem Mittelstand & Midcap Germany (ISIN: IE 00B 9MR JJ3 6) einen passiven Indexfonds an die Börse, der mittelständische Firmen abdeckt. "Wir wollen den Mittelstand über den MDAX und den SDAX hinaus zugänglich und zugleich liquide handelbar machen", erklärt Kai Bald, Leiter des öffentlichen Vertriebs. Zugrunde liegt dem ETF der vom dem Frankfurter Datendienstleister Solactive berechnete Index Mittelstand & Midcap Deutschland. Er besteht zu 30 Prozent aus Unternehmen, bei denen über fünf Prozent des Grundkapitals beim Gründer oder beim Management liegen. 50 Prozent sind Firmen, die global tätig, aber mittelständisch geprägt sind. Den Rest bilden leicht handelbare, vergleichsweise hoch kapitalisierte Aktien.
Wer vom Wachstum der zweiten Reihe profitieren und hier breit anlegen will, hat mit dem physischen, ausschüttenden ETF eine Alternative zu Investments in einzelne Indizes wie den MDAX. Dieser hat jedoch auch in dem neuen Produkt ein großes Gewicht: Titel aus dem MDAX machen 68 Prozent aus, 23 Prozent kommen aus dem TecDAX, der Rest ist im SDAX gelistet.