Anlageklassen: Wie die Börsenampeln aktuell stehen

von Redaktion Euro am Sonntag

Das neue Jahr hat so turbulent begonnen, wie das alte aufgehört hat: Der neue US-Präsident Joe Biden kündigt große Stimuluspakete an, neue Virus-Mutationen sorgen für Verunsicherung und ein neues Narrativ ergreift die Finanzwelt: Reflation. Damit sind steigende Inflationsraten gemeint, die über Jahre hinweg als unwahrscheinlich eingeschätzt wurden. Die Reaktion der Anleger fiel unterschiedlich aus. Bei Aktien-ETFs blieb vor allem in den großen Kategorien die Nachfrage hoch. "Weltweit anlegende Aktien-ETFs verzeichneten deutliche Zuflüsse, sowohl bei Industrie- wie auch Schwellenländern", sagt Ferat Öztürk, ETF-Experte der DWS.

Mit Blick auf Länder und Regionen war zudem zu sehen, dass asiatische Aktienmärkte bei ETF-Anlegern wie schon in den vergangenen Monaten bevorzugt wurden. Im Anleihesegment war bereits stärker bemerkbar, dass Anleger aufs Reflationsszenario reagieren, was ETFs auf Staatsanleihen aus Deutschland und den USA Mittelabflüsse bescherte. Das Kalkül: Eine anziehende Teuerung könnte Notenbanken wie Fed und EZB zur Straffung der Geldpolitik bewegen, was ausstehende Schuldtitel unattraktiver machen würde. Auch die DWS zeigt sich im Marktausblick gegenüber deutschen und US-Staatsanleihen vorsichtiger, der Ausblick für die meisten Segmente bei Unternehmensanleihen bleibt positiv.