Zu früh verkauft?

Timing war fatal: Deutschland verliert Milliarden durch verfrühten Bitcoin-Verkauf

13.11.24 23:07 Uhr

Fatales Timing: Bitcoin-Verkauf von Sachsen kostet Deutschland Milliarden | finanzen.net

Die Bitcoin-Rally hat nach dem Wahlsieg von Donald Trump weiter Fahrt aufgenommen. Doch die neuen Allzeithöchststände am Kryptomarkt dürften bei deutschen Behörden für lange Gesichter sorgen.

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• Verfrühter Bitcoin-Verkauf in Sachsen
• Massive entgangene Profite
• Trump-Wahl treibt den Kryptomarkt an

Bereits seit geraumer Zeit haben deutsche Behörden Bitcoin-Vermögen. Die Coins stammen dabei mehrheitlich aus beschlagnahmtem Krypto-Raubgut. Im Sommer kam es angesichts hoher Preise auf dem Kryptomarkt zu großangelegten Verkaufsaktionen eben jener Bitcoins, um für zusätzliche Staatseinnahmen zu sorgen. Insbesondere der Freistaat Sachsen hatte sich in großem Stil von seinen Bitcoin-Beständen getrennt. Doch mit Blick auf die jüngste Rally am Kryptomarkt zeigt sich: Durch die Verkäufe ist den deutschen Behörden enormer Profit entgangen.

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Milliardenprofit durch Bitcoin entgangen

In den Monaten Juni und Juli hatte Sachsen insgesamt 49.858 Bitcoins veräußert. Das Kryptovermögen stammte aus dem Strafverfahren gegen den ehemaligen Betreiber der illegalen Streamingplattform "movie2k.to". 2,64 Milliarden Euro brachte der Verkauf in die Staatskassen, durchschnittlich kostete ein Bitcoin im Verkaufszeitraum 52.944 Euro.

Inzwischen hat die älteste Kryptowährung der Welt diese Marke aber weit hinter sich gelassen: Zuletzt wurden am Kryptomarkt immer neue Rekorde erreicht, die 90.000-Dollar-Marke (rund 84.756 Euro) konnte der Bitcoin am Dienstag erstmals knacken und Experten halten sogar einen schnellen Lauf bis auf 100.000 Dollar (94.173 Euro) pro Bitcoin für möglich. Für die deutschen Behörden - und insbesondere das Land Sachsen - bedeutet das: Der Kryptorun der vergangenen Wochen hat für massive entgangene Profite gesorgt. Hätten die Behörden den Verkauf bis nach der US-Wahl herausgezögert, wären - bei einem Bitcoin-Preis von rund 90.000 US-Dollar - statt 2,64 Milliarden Euro an Erlös rund 4,2 Milliarden Euro drin gewesen.

Zeitpunkt war ungünstig

Der Verkaufszeitpunkt im Sommer ist daher als schlechtes Timing zu werten. Allerdings sind die Schwankungen am Kryptomarkt hoch und als sich die Behörden für die Trennung von ihrem Bitcoin-Schatz entschlossen hatten, war von Seiten der Generalstaatsanwaltschaft Dresden eine so genannte "Notveräußerung" angeordnet worden. Hintergrund war die erwartete bevorstehende Ankündigung der insolventen Krypto-Börse Mt.Gox, von der man Verwerfungen am Kryptomarkt erwartet hatte.

Bitcoinkurs weiter gestiegen

Anders als erwartet kam es aber zu einem weiteren Preisanstieg beim Bitcoin. Zusätzlichen Schwung nahm die Kryptowährungen während des Wahlkampfes in den USA auf, als sich der damalige Bewerber um das US-Präsidentschaftsamt, Donald Trump, zunehmend als "Krypto-Präsident" inszeniert hatte, der nicht nur weniger Regulierungsdruck versprach, sondern auch angekündigt hatte, die USA zu einem Vorreiter im Bitcoin-Bereich machen zu wollen. Dass er zeitgleich in den Raum gestellt hatte, den SEC-Chef Gary Gensler entlassen zu wollen, der als klarer Bitcoin-Gegner gilt, hatte für zusätzlich gute Stimmung innerhalb der Kryptocommunity gesorgt. Hinzu kam Unterstützung durch Elon Musk, der den Wahlkampf von Donald Trump supportet hat und ebenfalls ein Krypto-Befürworter ist.

Die Wahl von Trump zum neuen Präsidenten hatte den Run auf Kryptoinvestments nochmals verstärkt und neue Rekordhöhen mit sich gebracht. Zuletzt wurde der Bitcoin bei 88.463 US-Dollar gehandelt - weiter deutlich oberhalb des Kursniveaus aus dem Sommer (Stand: 12.11.2024).

Redaktion finanzen.net

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