Von dezentral zu zentral?

MasterCard will das Prinzip Bitcoin auf den Kopf stellen

30.10.18 19:13 Uhr

MasterCard will das Prinzip Bitcoin auf den Kopf stellen | finanzen.net

Noch vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass MasterCard Kryptowährungen und Initial Coin Offerings - also digitale Börsengänge - als "hochriskant" einstuft. Nun will sich das Unternehmen wohl doch näher mit dem Thema Kryptowährungen beschäftigen.

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Aus einem am 25. Oktober vom U.S. Patent und Trademark Office veröffentlichten Patentantrag geht hervor, dass MasterCard plant, in Zukunft Zahlungen zu ermöglichen, bei denen sowohl Fiat-Währungen als auch Krypto-Geld genutzt werden kann. Hierfür soll über eine neue Methode mit einem simultanen Krypto- und Fiat-Speicher der Austausch von Kryptowährungen, die auf der Blockchain basieren, gewährleistet werden.

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Mindestreserve-System

Das Zahlungssystem wird dann wie bei Zahlungen mit Fiat-Geld auf dem Mindestreserve-, auch fraktionales Reserve-System genannt, beruhen. Dies bedeutet, dass das jeweilige Finanzinstitut nicht die gesamte Menge des Bankguthabens auf Reserve zur Auszahlung bereithalten muss, sondern lediglich einen Teil davon. Würden alle Kontoinhaber zur gleichen Zeit auf eine Auszahlung bestehen, hätte die Bank ein Problem, da sie nicht die gesamte Menge auszahlen könnte.

Mit diesem Ansatz stellt MasterCard aber das Prinzip von Kryptowährungen komplett auf den Kopf. Denn diese sind eigentlich dafür konzipiert, dass direkte Transaktionen von einem in das andere Wallet stattfinden. Durch die dezentrale Struktur der Blockchain, an der alle Handelnden mitwirken, soll verhindert werden, dass mehr Coins im Umlauf sind, als es tatsächlich gibt. Durch das Mindestreserve-System ist es allerdings möglich, dass digitale Münzen transferiert werden, die eigentlich nicht existieren.

Mittelsmann "Bank" kommt wieder dazu

Das Konzept von Kryptowährungen war es außerdem, den Mittelsmann "Bank" zu umgehen. Währungen sollten direkt gehandelt werden, ohne, dass eine Institution die Transaktionen abwickelt und Gebühren einstreicht. Durch das neue Patent würde sich MasterCard dann allerdings als Mittelsmann präsentieren, der bei Krypto-Transaktionen zwischen Käufer und Verkäufer steht.

Das Finanzunternehmen begründet das Entwickeln seiner neuen Methode vor allem damit, dass bei Krypto-Transaktionen momentan die Transaktionszeit "signifikant hoch" sei. Bei Transaktionen, die auf der Blockchain-Technologie beruhen, könne die Umsetzung bis zu zehn Minuten dauern. Mit einem zentralisierten Mindestreserve-System könne diese Zeit drastisch minimiert werden: "Traditionelle Fiat-Zahlungs-Transaktionen, die über ein Zahlungsnetzwerk ablaufen, haben Prozesszeiten, die in Nanosekunden gemessen werden". Allerdings wird hierbei nicht die tatsächliche Währung transferiert, sondern lediglich die Besitzrechte umgeschrieben.

Sicherheit für Kunden soll gewährleistet werden

MasterCard bemerkt im Patentantrag außerdem, dass viele Kunden noch zögerlich gegenüber Kryptowährungen seien. Die Funktionsweise der Blockchain sei schwer zu verstehen, außerdem seien Nutzer es gewohnt, dass ihr Geld bei einem Finanzinstitut liegt. Beim Handel mit Kryptowährungen werden hingegen sogenannte Wallets genutzt, in denen Kryptohändler ihre Keys, also die Schlüssel, aufbewahren, mit denen sie auf ihre Coins zugreifen können. Wenn dieses Wallet "verloren geht, weggeworfen oder gestohlen wird", könne der rechtmäßige Nutzer sie oft nicht zurückbekommen und sie können ohne seine Erlaubnis und ohne sein Wissen benutzt werden. Durch die Anonymität, die einer der Grundsätze beim Krypto-Handel ist, könne der Nutzer nur schwer nachweisen, dass er der rechtmäßige Besitzer des Wallet sei.

Das Finanzunternehmen sieht einen Bedarf, die Aufbewahrung und Transaktionsprozesse von Kryptowährungen zu verbessern. Mit dem Patent von MasterCard, würden somit "die Vorteile der dezentralisierten Blockchain" genutzt werden können, "während trotzdem die Sicherheit der Kontoinformationen aufrechterhalten wird und eine starke Verteidigung gegen Betrug und Diebstahl sichergestellt wird". Aus dem Patentantrag von MasterCard geht allerdings nicht hervor, wie die Vorteile der dezentralen Funktionsweise von Kryptowährungen mit ihrem System aufrechterhalten werden können. Viel mehr sieht es danach aus, als ob MasterCard die Grundprinzipien von Kryptowährungen völlig ins Gegenteil umkehrt.

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net

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