Vermögensverwalter-Kolumne

Währungen als Geldvernichter

08.11.17 09:57 Uhr

Währungen als Geldvernichter | finanzen.net

Der Euro hat sich gegenüber dem US-Dollar stabilisiert, der Kurs stieg in den vergangenen Monaten deutlich an.

Das mag gut fürs Ego der Europäer sein. Aber nicht nur, dass dadurch Exporte in die USA verteuert werden. Manchem hat es auch die Geldanlage verhagelt. Dabei blieben die Verluste der Dollar-Investoren noch im Rahmen.

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Denn bei jeder Anlage, sei es in Aktien oder in Anleihen, muss die Währung in jedem Fall mitgedacht werden. Selbst gute Gewinne bei einzelnen Papieren oder ganzen Märkten können durch Währungsverschiebungen schnell aufgezehrt oder sogar in Verluste verwandelt werden. Deshalb erfordert die Anlage außerhalb des Euro immer ein hohes Maß an Analyse und Beobachtung der Entwicklung.

In diesem Jahr etwa konnte sich freuen, wer in tschechischen Kronen oder polnischen Zloty angelegt hatte. Beide Währungen konnten seit Jahresanfang gegenüber dem Euro zulegen, zwischen 5,3 (Krone) und 3,9 (Zloty) Prozent. Zu eventuellen Gewinnen in Landeswährung kommt also noch der Währungsgewinn zum Euro, ein schönes Plus. In den meisten anderen Währungen ist das Ergebnis aber umgekehrt, die Euro-Stärke schlägt hier gnadenlos zu.

Wer etwa in Argentinien sein Anlageglück versuchte, musste aus der Währungsdifferenz rund 18 Prozent Verlust hinnehmen. Selbst sehr lukrative Anlagen bringen selten so viel ein, dass dieses Minus aufgeholt wird. Anleger in türkischen Lira mussten in Landeswährung schon mehr als 16 Prozent verdienen, um den Währungsverlust zum Euro von 15,5 Prozent aufzuholen.

Der US-Dollar legt mit rund 10 Prozent Minus auch eine echte Hürde auf. Da viele Anleger durchaus in Richtung USA orientiert sind und einen Teil ihrer Portfolios in Dollar halten, ist hier in der Regel ein Verlust angefallen.

Nun sind solche Währungsverschiebungen an der Tagesordnung und nichts Ungewöhnliches. Sie sorgen aber natürlich dafür, dass viele Anleger lieber vor der eigenen Haustüre investieren, um solche Risiken auszuschließen. Das kann funktionieren, ist aber nicht immer der richtige Weg. Eine auch über Währungen gestreute Anlage hilft bei der Diversifikation der Portfolios. Wer also in mehreren Ländern investiert kann Verluste in der einen möglicherweise über Gewinne in der anderen Währung ausgleichen.

Zudem ist es möglich, sich gegen Währungsrisiken abzusichern. Dies ist allerdings recht teuer und aufwändig und braucht eher einen Profi, der mit den Instrumenten umgehen kann. Denn sonst kann es sein, dass zwar kein Währungsverlust anfällt, die Kosten dafür aber so hoch sind, dass sie wiederum den Anlageerfolg schmälern. Der beste Weg ist es deshalb immer noch, sich die fundamentalen Daten der Anlageziele anzuschauen und die eigene Analyse darauf aufzubauen. Denn eine Aktie, die fundamental stark ist, wird sich langfristig gut entwickeln. Die Währungsschwankungen lassen sich dann aussitzen.

Von Uwe Zimmer, Geschäftsführer fundamental capital GmbH, Köln

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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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