Vermögensverwalter-Kolumne

Mythos - Geld: Bitcoin, oder der verlorene Glaube an die Werthaltigkeit von Geld

12.12.17 08:22 Uhr

Mythos - Geld:  Bitcoin, oder der verlorene Glaube an die Werthaltigkeit von Geld | finanzen.net

Von klein auf wird jedem Finanzler das Argument für die Werthaltigkeit von Geld eingetrichtert: Die gesamte Volkswirtschaft steht hinter einer Währung.

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Also im Fall des US-Dollars die USA, im Fall des EURO die EU und im Fall des Schweizer Franken die Schweiz. Doch ist das wirklich so oder ist diese Idee mehr eine Fatamorgana, die die Wirtschaft und das Geldsystem am Laufen hält so lange der Glaube daran da ist?

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Geld ist vor allem als Tauscheinheit gedacht, wird aber auch als Wertaufbewahrungsmittel genutzt. Doch wenn es keinerlei Zins mehr auf Spareinlagen gibt, Zentralbanken horrende Mittel in den Finanzmarkt pumpen und Staaten hoch verschuldet sind - wie viel ist dann Geld noch wert? Doch nur das was darauf geschrieben steht und jederzeit gedruckt werden kann. Ob man damit tatsächlich Wert aufbewahren kann ist heute mehr denn je fraglich. So ist das Versprechen, dass eine ganze Volkswirtschaft hinter einer Währung steht, im Notfall doch wohl nur Aberglaube.

Dazu kommt, dass Geld nichts produziert. Reale Wertschöpfung geschieht nur durch unternehmerische Aktivitäten, durch Unternehmen. Und der Wohlstandsgewinn einer Volkswirtschaft nur durch technischen Fortschritt und daraus resultierender Produktivitätsgewinne.

In diesem Sinne ist Bitcoin das Resultat des technischen Fortschritts und einem tiefen Misstrauen in zentral gelenkte Geldsysteme. Eine monetäre Revolution welche die Menschheit bisher so nicht erlebt hat. Der Preisanstieg ist Ausdruck der enormen Nachfrage nach einem alternativen Geldstandard, der dem Zugriff zentraler staatlicher Stellen entzogen ist. Den meisten Zentralbanken und Regierungen ist dabei wohl entgangen, dass ein neuer Geldstandard eingeführt wurde. Ist das Münzprägemonopol noch beim Staat oder eben nun dem Internet übergeben? Jeder normale Bürger, der Münzen oder Geldscheine herausgeben würde und diese bewerben würde, würde wohl nur kurz am Markt tätig sein, bevor der Regulierer ihn vom Markt nimmt. Nicht so bei Bitcoin - so werden die bisherigen Geldsysteme ausgehöhlt und die Finanzierung von Staaten in Frage gestellt.

Es wird spannend sein zu beobachten, wann die Staaten aufwachen und dem Treiben ein Ende setzen. So lange dies nicht absehbar ist, werden Bitcoin und andere Kryptowährungen ihren meteoritenhaften Aufstieg fortsetzen. Doch eines ist klar - der Glaube an die Werthaltigkeit von Geld ist verloren. Rette sich wer kann!

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