Die Stärke des Bitcoin
13.000 US-Dollar ist ein Bitcoin wieder wert. Das ist zwar noch nicht wieder so viel, wie Ende 2017, als der Bitcoin auf mehr als 19.000 US-Dollar taxiert wurde. Aber es ist ein sattes Plus in diesem Jahr. Und es könnte als Ausdruck gelesen werden dafür, dass die realen Währungen am inflationären Ende sind. Ist es aber nicht.
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Denn wo Dollar, Euro, Yen und Renmimbi fast unbegrenzt vermehrbar scheinen, ist der Zuwachs der Bitcoin begrenzt. Die realen Währungen werden gerade dazu benutzt, die Folgen der Pandemie zu bekämpfen. Deshalb brauchen Staaten und ihre Regierungen viel Geld. Sehr viel Geld. Die Notenbanken liefern es. Und man muss es nicht drucken, um es zu bekommen, man lässt es sich einfach überweisen. Niemand kann sagen, wann diese Geldvermehrung zu einem Ende kommt - und niemand vermag zu sagen, ob es ein gutes Ende sein wird.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Was aber hat das mit dem Bitcoin zu tun? Lange wurde ja gerätselt, wo im Universum der Assetklassen und mit welcher Funktion sich Kryptowährungen einordnen lassen. Jetzt sieht es so aus, als sei der Bitcoin so etwas wie ein sicherer Hafen, wie auch Gold oder andere langsam vermehrbare Güter. Die Kurssteigerung kommt zu einem Zeitpunkt, wo viele Länder in einen erneuten Lockdown gehen, wo die Wirtschaft nicht weiß, wie es weitergehen wird. Unsicherheit also. Zeit für sichere Häfen. Zeit für den Bitcoin. Das wäre eine schlüssige Erklärung für den steilen Anstieg der größten und wichtigsten Kryptowährung. Am Rande: Die Nummer zwei, Ethereum, hat ebenfalls und noch deutlich stärker zugelegt. Das hieße, den Kryptos eine Rolle zuzubilligen, die sie noch nicht wirklich ausfüllen können. Wahrscheinlicher ist der Anstieg des Bitcoin nur die Folge der gleichen Systematik wie bei den Aktien. Kryptowährungen waren vom Radar vieler Anleger verschwunden. Spätestens die Ankündigung von PayPal, auch Kryptowährungen zu nutzen, hat die Aufmerksamkeit mancher Investoren wieder darauf gelenkt. Und dann wird mit dem gleichen Geld, was sonst in Aktien ginge und den ungesunden Boom dort verstärkte, eben in Kryptos investiert.
Auch hier treibt es die Preise, auch hier droht ein böses Erwachen. Es scheint durchaus möglich, dass der neue Anstieg des Bitcoin noch lange nicht beendet ist. Er mag dauern, solange das reale Geld so wild verfügbar ist. Er würde aber enden, wenn die Geldbrunnen versiegen. Es sei denn, dass bis dahin jemand wirklich gezeigt hat, wofür Bitcoin & Co. wirklich zu gebrauchen sind. Nicht für Nerds und Spezialisten, sondern für jedermann und vor allem für Unternehmen. Die Chance dafür steht angesichts der pandemiebedingt an Rasanz zulegenden Digitalisierung gut.
von Uwe Zimmer, Geschäftsführer Fundamental Capital GmbH, Hennef
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