Bitcoin-Bulle Mike Novogratz: Ukraine-Krieg treibt Kryptomarkt an - "Beschleunigte Entdollarisierung" erwartet
Im Spannungsfeld des Ukraine-Kriegs gewinnen Kryptowährungen wie der Bitcoin immer mehr an Bedeutung. Auch Krypto-Fan Mike Novogratz sieht den Konflikt als Antreiber für digitale Währungen. Die Auswirkungen auf den Devisenmarkt könnten bald aber noch stärker ausfallen.
Werte in diesem Artikel
• Krypto-Spenden für Ukraine
• Erhöhtes Handelsvolumen
• Entdollarisierung voraus?
Bitcoin & Co. erhalten im Ukraine-Krieg besondere Relevanz
Im Krieg zwischen Russland und der Ukraine spielen Kryptowährungen eine besondere Rolle. Nicht nur wurden Cyberdevisen wie der Bitcoin in der Ukraine kurz vor Kriegsbeginn legalisiert, auch erhielt das angegriffene Land mittlerweile Krypto-Spenden in Millionenhöhe. Aber auch auf russischer Seite könnten digitale Währungen genutzt werden, um die Sanktionen der EU und der USA zu umgehen, so die Befürchtungen europäischer Finanzminister. Krypto-Experte Philipp Sandner geht jedoch nicht davon aus, dass sich die Coins dazu eignen, um die Handelseinschränkungen zu umgehen. "Um Kryptowährungen als Zahlungsmittel einzusetzen und damit die Sanktionen zu umgehen, müsste erst mal die Infrastruktur her", so Sandner gegenüber dem "manager magazin".
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Novogratz: "Das ist der Grund, warum Bitcoin geschaffen wurde"
Laut Bitcoin-Bulle Mike Novogratz könnte der bewaffnete Konflikt aber noch weitreichendere Folgen für den Devisenmarkt haben. Berechnungen des Analyseunternehmens Kaiko zufolge, über die "CNBC" berichtete, hat sich das Transaktionsvolumen zwischen Bitcoin und russischem Rubel bzw. ukrainischer Hrywnja seit Kriegsbeginn deutlich erhöht. Und auch der Kurs der größten Kryptowährung zeigte sich in den letzten Tagen deutlich erholt.
Laut Novogratz könnten sich durch die aktuelle Situation mehr Menschen mit Kryptowährungen auseinandersetzen, da dezentralisierte Währungen auch dann verfügbar seien, wenn der Zugang zu traditionellen Banken nicht mehr gegeben ist. "Das ist eine Botschaft: Ich möchte Geld haben, das außerhalb der traditionellen Macht lebt", so der Galaxy Digital Holdings-Gründer im Interview mit "Bloomberg". "Das ist der Grund, warum Bitcoin geschaffen wurde, weil die Menschen den Regierungen nicht trauen." Transaktionen auf der Blockchain seien hingegen transparent und nachvollziehbar.
Er betonte aber, dass der Bitcoin kein Mittel zum Umgehen von Sanktionen sei.
US-Dollar könnte bald Reservewährungsstatus verlieren
Die Geschehnisse in der Ukraine und die daraus resultierende Stärkung des Kryptomarkts könnte Novogratz zufolge aber noch weitreichendere Folgen nach sich ziehen - besonders im Hinblick auf China. Das Reich der Mitte beansprucht den Inselstaat Taiwan, der sich östlich von China befindet, aus historischen Gründen für sich. Laut der Nachrichtenagentur Reuters steht das Land seit etwa zwei Jahren unter Chinas militärischem Druck, mit dem Ziel, die Zugehörigkeit zu China anzuerkennen. Im Zuge dessen könnte sich die Volksrepublik auch immer mehr vom US-Dollar lösen, glaubt der Krypto-Fan. Demnach geht er davon aus, dass sich die chinesische Regierung von ihren Dollar-Reserven trennt, ehe sie in Taiwan eingreift. "Dies ist in vielerlei Hinsicht eine große Sache. Dies ist der Beginn einer beschleunigten Entdollarisierung der Welt", so Novogratz.
Bullishe Einschätzung für Kryptomarkt
Novogratz äußerte sich in der Vergangenheit bereits öfter optimistisch gegenüber dem Bitcoin-Kurs. Erst kürzlich erklärte er, dass er kurzzeitige Kurseinbrüche bei Kryptowährungen nicht kritisch betrachte, da es sich bei digitalen Devisen um eine "Wachstumsbranche" handle. Daher sehe er auch sein Unternehmen Galaxy Digital, das sich auf digitale Assets und die Blockchain-Technologie spezialisiert, nicht bedroht - ganz im Gegenteil. In einer Telefonkonferenz im November 2021 soll er laut "The Street" verkündet haben, dass es sich bei dem Krypto-Konzern um ein Wachstumsunternehmen handle. "Während die Kryptoökonomie weiter reift und sich Adoptionstrends beschleunigen, die sowohl Vermögenspreissteigerungen als auch größere Mengen an institutionellem Kapital in den Raum treiben, war ich noch nie so optimistisch in Bezug auf die Zukunft unseres Unternehmens", so Novogratz.
Redaktion finanzen.net
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