Ukraine-Krieg

US-Finanzministerium verhängt Sanktionen gegen den russischen Krypto-Mining-Giganten BitRiver

28.04.22 23:46 Uhr

US-Finanzministerium verhängt Sanktionen gegen den russischen Krypto-Mining-Giganten BitRiver | finanzen.net

Die Maßnahmen gegen die russische Wirtschaft verschärfen sich und erstrecken sich auch auf den Krypto-Bereich: Das US-Finanzministerium hat nun den russischen Krypto-Mining-Riesen BitRiver sowie dessen zehn Tochterfirmen auf die Liste der sanktionierten Unternehmen gesetzt.

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• USA sanktionieren das russische Krypto-Mining-Unternehmen BitRiver
• Das Ziel ist die Schwächung der russischen Wirtschaft
• Zahlreiche russische Oligarchen und Schlüsselunternehmen sind ebenfalls das Ziel von Sanktionen

Sanktionen gegen den russischen Krypto-Sektor

Die Regierung der Vereinigten Staaten hat gegen das russische Krypto-Mining-Unternehmen BitRiver Sanktionen verhängt, wie CoinDesk berichtet. Diese Aktion ist Teil der massiven Anstrengungen vonseiten der USA, Russland in Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine den Zugang zum globalen Finanzsystem so schwer wie möglich zu machen. BitRiver sowie zehn seiner Tochtergesellschaften wurden vom amerikanischen Finanzministerium auf die Liste der sanktionierten Unternehmen gesetzt, die im technologischen Sektor operieren. "Das Finanzministerium geht auch gegen Unternehmen in Russlands virtueller Währungs-Mining-Industrie vor. Indem sie große Server-Farmen betreiben, die virtuelle Mining-Kapazität international verkaufen, helfen diese Unternehmen Russland dabei, ihre natürlichen Ressourcen zu monetarisieren. Russland hat wegen seiner Energieressourcen und seines kalten Klimas einen kompetitiven Vorteil, was Krypto-Mining angeht. Allerdings müssen sie sich auf importiertes Computerequipment und Fiat-Zahlungen verlassen, was sie anfällig für Sanktionen macht", wie es in einem Statement des Ministeriums heißt.

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Igor Runets, CEO von BitRiver, gab CoinDesk gegenüber in einem Interview an, dass die Muttergesellschaft des Unternehmens in der Schweiz ansässig sei und "noch nie gegenüber russischen Regierungsinstitutionen Dienstleistungen erbracht" oder mit Unternehmen zusammengearbeitet habe, gegen die bereits Sanktionen verhängt worden waren. BitRiver ist zwar das erste Krypto-Mining-Unternehmen, welches das Ziel von Sanktionen wurde, allerdings hatten die Verantwortlichen im US-Finanzministerium laut Forbes bereits vorher damit begonnen, gegen die potentielle Nutzung von Kryptowährungen zum Zwecke der Umgehung von Sanktionen vorzugehen. Am 5. April setzte das Ministerium die in Moskau ansässige Börse Garantex auf die Sanktionsliste, da diese ihre Verpflichtung zur Ergreifung von Maßnahmen gegen Geldwäsche "absichtlich vernachlässigt" sowie "es zugelassen hätten, dass ihr System von zweifelhaften Akteuren missbraucht wird."

US-Finanzministerium will um jeden Preis die russische Wirtschaft schwächen

Nicht nur der russische Krypto-Sektor ist das Ziel von US-amerikanischen Sanktionen geworden. Zahlreiche Oligarchen und Schlüsselunternehmen wurden sanktioniert, nachdem Russland Ende Februar in die Ukraine einmarschiert war, um so Wladimir Putin dazu zu bringen, den Rückzug seiner Truppen zu befehlen. Einige russische Banken wurden außerdem vom internationalen Bankennetzwerk SWIFT ausgeschlossen. En+, einer der Partner von BitRiver, steht in Verbindung zu dem russischen Oligarchen Oleg Deripaska, ein 2018 ebenfalls von den Vereinigten Staaten sanktionierte Milliardär. Die damals gegen En+ bestehenden Sanktionen wurden aufgehoben, nachdem Deripaska seine Anteile an dem Energieunternehmen reduziert hatte. "Das Finanzministerium kann und wird diejenigen ins Visier nehmen, die US-Sanktionen gegen Russland umgehen, versuchen diese zu umgehen oder bei der Umgehung Hilfe leisten, da sie damit Putins brutalen, selbstgewählten Krieg unterstützen", so Brian Nelson, Staatssekretär für Terrorismus und Financial Intelligence beim US-Finanzministerium.

Im selben Zug wie die Sanktionierung von BitRiver verhängte das Ministerium Forbes zufolge ebenfalls Sanktionen gegen die russische Transkapitalbank und mehr als 40 Personen und Körperschaften, die von dem russischen Oligarchen Konstantin Malofeyev geführt werden, der Anfang April 2022 vom US-Justizministerium wegen der ihm vorgeworfenen Verstöße gegen seine eigenen Sanktionen angeklagt wurde. Laut den Amtsträgern im Justizministerium habe Malofeyev angeblich Sanktionen umgangen, die 2014 gegen ihn verhängt worden waren, indem er sich an der Verschwörung zum Transfer eines US-Investments in Höhe von 10 Millionen US-Dollar zum Erwerb von Medienorganisationen in Europa beteiligt habe.

Thomas Weschle / Redaktion finanzen.net

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