Ukraine-Krieg im Fokus

Darum gerät der Euro unter Druck

01.03.22 17:30 Uhr

Darum gerät der Euro unter Druck | finanzen.net

Der Euro hat am Dienstag merklich nachgegeben.

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Bis zum Nachmittag fiel der Kurs der Gemeinschaftswährung Euro auf 1,1143 US-Dollar. Am Vormittag hatte er noch zeitweise über 1,12 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1162 (Montag: 1,1199) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8959 (0,8929) Euro.

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Weiterhin dominierte das Geschehen in der Ukraine die Finanzmärkte. Der Krieg ging zuletzt mit unverminderter Härte weiter. Der Euro leidet unter der hohen Verunsicherung. Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann hält eine weitere Abschwächung für möglich. Er sehe die Gefahr einer Energiekrise in Europa. Schließlich sei ein möglicher Totalausfall der Importe von russischem Gas nicht vollständig ersetzbar.

Die Auswirkungen des Krieges dürften nicht nur die Inflation nach oben treiben, sondern auch die wirtschaftliche Erholung belasten. Dies macht die Lage für die EZB schwierig, die zumindest langsam aus ihrer lockeren Geldpolitik aussteigen will. Der finnische Notenbankchef Olli Rehn hat gefordert, dass die Notenbank erst einmal die wirtschaftlichen Folgen des Krieges abschätzen müsse, bis die Unterstützung der Wirtschaft zurückgefahren werden könne. Eine Verzögerung des Ausstiegs aus der lockeren Geldpolitik würde tendenziell den Euro belasten.

Die Jahresinflationsrate in Deutschland ist im Februar auf 5,1 Prozent gestiegen. Ökonomen rechnen mit einem weiteren Anstieg in den kommenden Monaten, manche halten Teuerungsraten in Richtung sechs Prozent für möglich. Der Krieg gegen die Ukraine könnte die Energie- und Rohstoffpreise weiter nach oben treiben.

Der russische Rubel geriet unter Druck. Zunächst hatte sich die russische Währung zu Dollar und Euro erholt, musste im Mittagshandel ihre Gewinne aber wieder abgeben und drehte in die Verlustzone. Am Montag war der Rubel nach scharfen Wirtschafts- und Finanzsanktionen des Westens zeitweise drastisch unter Druck geraten und zum Dollar auf ein Rekordtief gefallen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83290 (0,83550) britische Pfund, 128,15 (129,31) japanische Yen und 1,0247 (1,0336) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1927 Dollar. Das waren etwa 20 Dollar mehr als am Vortag.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

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