10 Jahre Bitcoin - Was ist von der Idee geblieben?
10 Jahre nachdem die Kryptowährung die Finanzwelt auf den Kopf stellte, scheint sie sich heute mehr zu einem Spekulationsobjekt als zu einer alternativen Alltagswährung weiterentwickelt zu haben.
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Zehn Jahre sind vergangen seit der Bitcoin-Entwickler, bekannt unter dem Pseudonym "Satoshi Nakamoto", die Kryptowährung ins Leben rief. Die Idee hinter dem Internetgeld verblüffte damals die Welt: Ein dezentraler, grenzenloser Zahlungsverkehr übers Internet, der ohne Zutun von Banken oder Politik funktioniert. Seitdem hat sich bei der Kryptowährung viel getan. Was als Alternative zum gängigen Zahlungsverkehr gedacht war, lädt heute eher zum Spekulieren als zur Verwendung im Alltag ein. Demnach scheint es, als könne die digitale Währung ihren ursprünglichen Zweck nicht erfüllen. Die Gründe.
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Bitcoin krankt nach wie vor an einer zu geringen Reichweite
In der Theorie überzeugt der Bitcoin als Alternative zum herkömmlichen Bankensystem, das nach wie vor mit den Herausforderungen der Globalisierung zu kämpfen hat. In der Praxis hadert die Kryptowährung vor allem mit einer zu geringen Reichweite. Nach wie vor gibt es zu wenige Anbieter, die die Währung akzeptieren und folglich nicht genug Nutzer, die Bitcoin als Währung großmachen könnten. Zwischenzeitlich sah es so aus, als würden mehr Unternehmen und Staaten die Alternativwährung annehmen, allerdings hat sich die Reichweite des Internetgeldes in den zehn Jahren seit seiner Erfindung nicht hinreichend vergrößert. Es fehlt den Bitcoin-Besitzern also schlicht an Möglichkeiten, die Währung auszugeben.
Heftige Kursschwankungen laden zum Spekulieren ein
Die fehlende Regulierung durch Zentralbanken führt zu teilweise heftigen Kursschwankungen, wie zu der bis dato größten Kursrally im Jahr 2017, als der Bitcoinpreis kurzfristig auf einen Wert von fast 20.000 US-Dollar schnellte. Dabei sind es gerade solche Kursschwankungen, die von Instabilität zeugen und dazu führen, dass Bitcoin-Besitzer lieber auf ihrem digitalen Vermögen sitzen bleiben in der Hoffnung, die nächste Rally sei nicht weit. Da der Kurs im Laufe dieses Jahres allerdings eine sensationelle Talfahrt aufs Parkett legte, dürfte die Bedeutung des Bitcoin als Wertespeicher abgenommen haben. Nichtsdestotrotz stufte die US-Großbank Morgan Stanley in ihrem Bericht zu Kryptowährungen den Bitcoin als institutionelle Anlageklasse ein. Und auch Starinvestor Mike Novogratz sagte in einem Interview mit Bloomberg, dass er fest daran glaube, dass ab nächstem Jahr auch viele Institutionen ihre Regelungen an das Internetgeld anpassen würden.
Bitcoin entfremdet sich von seiner Grundidee
Dennoch zeigen die oben aufgeführten Trends, dass die Kryptowährung weit davon entfernt ist, ihren ursprünglichen Sinn zu erfüllen, nämlich eine alternative digitale Währung darzustellen. Zwar wurde in der Vergangenheit stetig daran gearbeitet, den Bitcoin als Währung zu verbessern, jedoch hat dies nicht den erwünschten Effekt gehabt. Stattdessen scheint der Fokus der Bitcoin-Käufer eher darauf zu liegen, die Spekulation mit der Digitalwährung noch anzufeuern, wodurch die Alltagstauglichkeit des Bitcoin immer weiter in die Ferne rückt. Solange der Kurs weiterhin derartigen Schwankungen unterliegt und es unklar beleibt, wie Institutionen zukünftig die Digitalwährung handhaben werden, dürfte es sehr schwer werden, den Bitcoin zu seinem ursprünglich angedachten Sinn zurückzuführen.
Redaktion finanzen.net
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