Talfahrt

Bitcoinkurs stürzt ab: Ist Marktmanipulation im Spiel?

27.09.19 22:32 Uhr

Bitcoinkurs stürzt ab: Ist Marktmanipulation im Spiel? | finanzen.net

Nachdem der Bitcoin sich über einen ungewohnt langen Zeitraum über der 10.000-US-Dollar-Marke aufhielt, stürzte der Kurs jüngst rasant ab und unterschritt zeitweise gar einen Preis von unter 8.000 US-Dollar. Auf der Suche nach einer Ursache des Crashs werden Spekulationen um Marktmanipulation laut.

Werte in diesem Artikel
Devisen

73.197,0634 CHF 619,0099 CHF 0,85%

76.483,7550 EUR 825,4612 EUR 1,09%

64.287,4839 GBP 619,4723 GBP 0,97%

12.475.012,9376 JPY 107.421,9202 JPY 0,87%

83.420,6855 USD 647,4529 USD 0,78%

1.702,6358 CHF 8,0411 CHF 0,47%

1.779,0874 EUR 12,5736 EUR 0,71%

1.495,3902 GBP 8,8324 GBP 0,59%

290.181,0836 JPY 1.415,3709 JPY 0,49%

1.940,4473 USD 7,8097 USD 0,40%

2,0211 CHF 0,0149 CHF 0,74%

2,1119 EUR 0,0205 EUR 0,98%

1,7751 GBP 0,0152 GBP 0,86%

344,4578 JPY 2,5917 JPY 0,76%

2,3034 USD 0,0154 USD 0,67%

0,6250 CHF 0,0091 CHF 1,48%

0,6530 EUR 0,0110 EUR 1,72%

0,5489 GBP 0,0086 GBP 1,60%

106,5132 JPY 1,5681 JPY 1,49%

0,7123 USD 0,0099 USD 1,41%

79,1065 CHF 0,1538 CHF 0,19%

82,6585 EUR 0,3550 EUR 0,43%

69,4776 GBP 0,2175 GBP 0,31%

13.482,1588 JPY 28,3003 JPY 0,21%

• Bitcoinkurs stürzt ab
• Arcane Research sieht Zusammenhang zwischen Preisverfall und Verfall von Futures
• Bakkt-Launch Schuld an Talfahrt?

Für Krypto-Fans dürfte es ein herber Schock gewesen sein: Am Dienstagabend geriet die bekannteste Cyberdevise Bitcoin enorm unter Druck und fiel kurzzeitig unter die Marke von 8.000 US-Dollar und auch am Donnerstagabend riss die Kryptowährung die psychologisch wichtige Preismarke. Obwohl starke Volatilität bei dem Coin durchaus nichts Ungewöhnliches darstellt, kam der jüngste Einbruch für viele Anleger mehr als überraschend - hatte sich die Cyberdevise im vergangenen Monat doch noch bei einem Preis von rund 10.000 US-Dollar stabilisiert. Derzeit konnte sich der Preis wieder etwas erholen und bewegt sich bei rund 8.000 US-Dollar. Experten tun sich bei der Suche nach der Ursache des rasanten Kursverfalls schwer. Auch aus diesem Grund kursieren in Kreisen Gerüchte, es könne sich bei dem Absturz um Marktmanipulation gehandelt haben.

Sie möchten in Kryptowährungen investieren? Unsere Ratgeber erklären, wie es innerhalb von 15 Minuten geht:
» Bitcoin kaufen, Ripple kaufen, IOTA kaufen, Litecoin kaufen, Ethereum kaufen, Monero kaufen.

Zusammenhang zum Ablauf von Future-Kontrakten vermutet

Spekulationen um Marktmanipulation im Bitcoin Handel sind nichts Neues. Gerade in Bezug auf den Handel mit Bitcoin Futures, die nicht in Bitcoin, sondern in US-Dollar gehandelt werden, haben Kenner die Möglichkeit, den Kurs nach ihren Wünschen zu beeinflussen. Um diese Annahme mit Daten zu untermauern, untersuchte jüngst Arcane Research den Zusammenhang zwischen fallenden Bitcoin-Kursen und ablaufenden Bitcoin Future-Kontrakten, wie der norwegische Krypto-Blog Krytografen berichtet. Dabei wurden Daten zu Bitcoin Future Kontrakten der CME Group genutzt. So hat Arcane Research festgestellt, dass der Bitcoinpreis im Durchschnitt zwei Prozent vor Ablauf den Fälligkeitsterminen der Future Kontrakte der CME Group fällt. Hierbei wurden Daten von Januar 2018 bis August 2019 in die Analyse einbezogen. Das Ergebnis: In 75 Prozent der Fälle sank der Bitcoinpreis kurz vor dem Fälligkeitstermin. Der nächste Fälligkeitstermin der CME Bitcoin Futures ist der 27. September. Hier wird die Hälfte der offenen Beteiligung an Bitcoin-Optionen auslaufen. Und schon jetzt kam es zu einem ungewohnt großen Preissturz.

Dabei sind Future Kontrakte für die Marktmanipulation geeignet, da Anlegern die Möglichkeit gegeben wird, auf den Bitcoinpreis zu wetten, sich das Ergebnis jedoch Cash auszahlen zu lassen. Bei dieser Art Vertag wechseln echte Bitcoins also nicht den Besitzer. Dabei wird der Abrechnungspreis an dem zugrundeliegenden Markt festgesetzt. So könnte ein Anleger zwei Positionen an der Krypto-Börse begehen. Zum einen wird ein "physischer" Bitcoin gekauft und gehalten. Gleichzeitig wird mithilfe der Bitcoin Futures eine "Short"-Position auf den Bitcoinkurs begeben. Auf diese Weise schlägt der Anleger zwei Fliegen mit einer Klappe. Steigt der Bitcoin-Kurs, kann er dank seiner "physischen" Bitcoin am Gewinn partizipieren. Rückt der Fälligkeitstermin in nahe Zukunft, verkauft der Anleger seine Bitcoins, wodurch der Bitcoinpreis fällt. Durch den fallenden Kurs gewinnt der Anleger bei seiner Short-Position seines Bitcoin-Kontrakts. Dies ist ein Beispiel dafür, wie der Markt beeinflusst werden könnte.

Auch wenn die von Arcane Research veröffentlichten Ergebnisse die Spekulationen zu möglicher Marktmanipulation zu untermauern scheinen, ist von offiziellen Anschuldigungen keine Rede. Schließlich könne der Preissturz auch von vielen weiteren Faktoren abhängen. Vielmehr seien weitere Analysen nötig.

Welche Rolle spielt Bakkt-Start?

Neben den Ergebnissen von Arcane Research wird unter Krypto-Fans auch darüber nachgedacht, ob der jüngste Launch der Bakkt Futures-Handel nicht auch bei dem jüngsten Kursverfall eine Rolle gespielt haben könnte. Die erste Plattform für Bitcoin-Terminkontrakte, die in Bitcoin ausgezahlt werden, ging nämlich erst am 23. September an den Start. Einen Tag bevor der Preis der ältesten Cyberdevise in kürzester Zeit um 13 Prozent abstürzte. Wie Patrick Heusser von Crypto Broker gegenüber der AWP verlautete, sei ein Zusammenhang allerdings unwahrscheinlich, da das Handelsvolumen an der Bakkt so kurz nach dem Launch noch zu gering sei, um einen derartigen Kurssturz auszulösen.

Redaktion finanzen.net

Das könnte Sie auch interessieren: JETZT NEU - Bitcoin & Co. über die finanzen.net App handeln

Bildquellen: Dim Dimich / Shutterstock.com, Grindi / Shutterstock.com